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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hoch am Strand. Im hellen Sonnenschein bemerkte Daro'h trockene Lianen, um Baumstämme gewickelt. Jeder Stamm war etwa auf die gleiche Länge zurechtgeschnitten. Ein Floß!
    »Damit könnte die Frau dieses Land erreicht haben.« Daro'h sah zum Wasser zurück und stellte fest, wie hoch die Reste des Floßes auf dem Ufer lagen. »Sie muss es selbst so weit hochgezogen haben.
    »Aber warum?«, fragte einer der Sucher. »Auf der Insel gab es üppige Vegetation. Hier ist alles ... öde.«
    Daro'h blickte übers trockene Wüstenland, das sich bis zum Horizont und darüber hinaus erstreckte. »Wer versteht schon eine grüne Priesterin? Aber jetzt wissen wir, dass sie es bis hierher geschafft hat. Setzt die Suche fort.«

22 PATRICK FITZPATRICK III.
    Die ehemalige Vorsitzende Maureen Fitzpatrick fand nichts Falsches daran, eine Nachmittagsparty zu veranstalten -obgleich sich die Hanse im Krieg befand und zahlreiche menschliche Kolonien isoliert und hilflos waren. Sie freute sich über die Rückkehr ihres Enkels und lud all jene ein, die sie für wichtig hielt. Und sie hatte Patrick streng aufgefordert, endlich kein Trübsal mehr zu blasen.
    Mehrmals rief er sich ins Gedächtnis zurück, dass er Schlimmeres überstanden hatte.
    Als er ganz offen auf seine Rolle bei der Zerstörung des Roamer-Frachters hingewiesen hatte, war seiner Großmutter offenbar sehr unbehaglich zumute gewesen. Doch dabei ging es nicht um das, was er getan hatte, sondern um seine Schuldgefühle. »Mach dir deshalb keine Sorgen, Patrick. Du hast nur Befehle ausgeführt. Die Hanse hat es heutzutage mit wichtigeren Dingen zu tun.«
    »Mit wichtigeren Dingen? Deshalb liefern uns die Roamer kein Ekti mehr. Deshalb sind wir in diese Situation geraten, durch die der Krieg noch schwieriger wird.«
    »Ach, Patrick«, hatte Maureen in einem herablassenden Tonfall gesagt.
    »Überlass die Wirren der Politik und die Komplexitäten des Handels den Fachleuten. Ich bin selbst Vorsitzende gewesen und weiß, dass die Dinge nicht so klar sind, wie sie einem idealistischen jungen Mann erscheinen.«
    »Früher bin ich idealistisch gewesen, Großmutter. Ich glaubte, alle Antworten zu kennen. Aber inzwischen bin ich älter und weiser.«
    Zwar wussten ihre Caterer und Spezialisten genau, worauf es bei einer diplomatischen Party ankam, doch Maureen kümmerte sich trotzdem um alle Details. Musik er klang, und Gäste trafen ein. Es war ein sonniger Tag. Patrick hatte dem Drängen seiner Großmutter nachgegeben und trug seine schwarze Galauniform mit den scharlachroten und goldenen Tressen, obwohl er alle notwendigen Papiere bereits vorbereitet hatte - er war weiterhin entschlossen, den Dienst zu quittieren.
    »Auch General Lanyan kommt«, sagte Maureen. »Er hatte immer eine Schwäche für dich.«
    Patrick wanderte mit einem Teller umher, auf dem ein Salat aus Krabben und exotischen Früchten lag, lächelte Leute an, die er nicht kannte, und nahm immer wieder gute Wünsche entgegen. Als ein dickbäuchiger Geschäftsmann mit blondem Schnurrbart und dunklem Haar von den »dreckigen Roamer-Clans« sprach, erwiderte Patrick: »Jene Leuten haben uns das Leben gerettet, Sir. Die TVF hat nicht einmal versucht, bei Osquivel Überlebende zu retten. Die Roamer nahmen uns bei sich auf und behandelten unsere Verletzungen.«
    »Sie hielten Sie gefangen«, stotterte der Mann.
    »Das ist immer noch besser als eine Bestattung. Ich werde den Roamern immer dankbar sein.«
    Patrick sah Kiro Yamane neben einer prächtig gekleideten Shelia Andez, entschuldigte sich und trat zu seinen ehemaligen Mitgefangenen. »Das Essen ist großartig«, sagte Sheila. »Habt ihr immer so gut gegessen, als du ein Kind warst?«
    Er blickte auf seine Vorspeise hinab. »Nein. Manchmal wurden vollständige Mahlzeiten serviert.«
    »Und du hast das alles für TVF-Rationen aufgegeben.« Shelia schnaubte.
    »Ich habe dich immer für dumm gehalten, Fitzpatrick.«
    »Und du bist zu einem Liebling der Nachrichtennetze geworden. Ich musste mir ein Taschentuch holen, um die Tränen fortzuwischen, als ich von deinem >großen Leid< bei den Roamern hörte. Haben sie dich gefoltert, als wir anderen nicht hinsahen? Weißt du, was die TVF mit den Stützpunkten der Roamer angestellt hat? Zum Beispiel mit Rendezvous? Wenn man das berücksichtigt, sind wir recht gut behandelt worden.«
    »Du klingst wie ein mitfühlender Schwachkopf.« Shelia verzog das Gesicht.
    »Du warst nur in die Roamer-Brünette verknallt.«
    Patrick achtete nicht

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