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Von ganzem Herzen Emily (German Edition)

Von ganzem Herzen Emily (German Edition)

Titel: Von ganzem Herzen Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Byrne
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die sonst wie festgefroren waren, nach, und ich lächelte übers ganze Gesicht.
    Mir kam es wie eine Ewigkeit vor, bis im Verkehr endlich eine Lücke war und Sid auf mich zugerannt kam. Und als er es tat, flog ich auf ihn zu und schlang ihm die Arme um den Hals. Die Zigarettenasche rieselte in kleinen Flöckchen auf sein schwarzes T-Shirt. Er lachte und wäre beinahe umgefallen, dann umarmte er mich auch und legte seine Wange gegen meine. Seine Haut war warm, und er roch, na ja, er roch einfach nach ihm. Ich bin verrückt nach diesem Geruch. Ich hab immer noch nicht herausgefunden, woran das eigentlich liegt, aber egal, was es ist, ich presste damals jedenfalls meine Nase an seinen Nacken und atmete ganz tief seinen Geruch ein.
    »Hier«, sagte er, nachdem er sich von mir gelöst hatte. Er klebte mir einen Gästeausweis mit der Aufschrift »Sid King +  1 « auf die Brust. Ich grinste. Dann nahm er mir die Zigarette aus der Hand. »Gib sie mir«, sagte er mit einem kleinen Lächeln. »Ich hab dem Typen von der Security erzählt, dass ich dringend eine rauchen muss, deshalb sollte ich besser eine Kippe in der Hand haben.«
    Ich musste dauernd auf den Ausweis hinunterschielen. Ich glaube, was Schöneres hab ich in meinem ganzen Leben nicht gesehen. Ich fuhr mit der Hand darüber, damit er auch ja hielt, und blickte Sid mit einem breiten Grinsen an. »Du hast es wirklich gemacht!«
    Er legte mir den Arm um die Schulter, zog mich ganz nah zu sich heran und küsste mich auf die Haare. »Na klar, war doch versprochen.«
    Er reichte mir die Zigarette. Das Mundstück war ganz feucht, wovor ich mich normalerweise geekelt hätte. Aber ich nahm einen tiefen Zug, und als ich sie ihm zurückgab, sorgte ich dafür, dass sich unsere Finger berührten.
    Es durchfuhr mich wie ein Schock.
    »Komm«, sagte er mit einem breiten Lächeln und nahm mich bei der Hand.
    Gemeinsam überquerten wir die Straße, wo wir fast von einem Bus angefahren wurden.
    Als wir bei den Stufen der Academy angelangt waren, machte er einen letzten, langen Zug an der Zigarette und schnippte sie dann demonstrativ dem Security-Typen vor die Füße. »Wir stehen auf der Gästeliste«, sagte er. »Wir sind nur schnell noch mal raus, um eine Zigarette zu rauchen.«
    Der Typ nickte gelangweilt, und wir waren schon fast durch die Tür, da drehte er sich auf einmal zu uns, und mir blieb in dem Moment fast das Herz stehen. Sid drückte mir die Hand, und ich drückte zurück.
    »Heute Abend ist die Hölle los«, sagte er mit einem Seufzer. »Sobald die Vorband auf der Bühne ist, dürfen nur Leute mit Backstage-Ausweis oder einem Triple A noch mal raus.«
    Ich hatte keine Ahnung, was ein Triple-A-Ausweis war, aber mir war klar, dass wir nicht zu diesen Leuten zählten.
    »Ach so, okay«, sagte Sid und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Kein Problem.«
    Der Security-Typ wandte sich wieder ab, und Sid zog mich hastig durch die Eingangstür. Wir mussten uns von weiteren Security-Typen abtasten lassen, dann kamen noch einmal Türen, und schließlich hatten wir es geschafft. Kaum waren wir drinnen, sprangen wir wie die Irren in die Luft.
    Mitten im Sprung umarmte er mich wieder. Ich spürte sein Herz ganz nahe bei meinem pochen, und mein Herz klopfte ihm entgegen, so als würde es auf sein Pochen antworten; so als würden sein Herz und meines ein Gespräch miteinander führen. Als er mich absetzte, hörte ich die Menge aufjubeln, weil die Vorband auf die Bühne kam, und wir lächelten uns an.
    »Lass uns Nance suchen«, sagte er und griff nach meiner Hand.
    Das war nicht so einfach. Die enge Lobby war mit Leuten vollgestopft, die keine Eile hatten, nach drinnen in den Saal zu kommen. Sie wirkten im Moment ganz zufrieden damit, dort einfach nur miteinander rumzustehen, sich zu unterhalten und aus Plastikbechern Bier zu trinken, während wir uns schubsend und boxend und kichernd durch sie hindurchzwängten.
    Als wir es bis zum Merchandise-Stand geschafft hatten, war mein T-Shirt bereits nass geschwitzt. Der Baumwollstoff klebte an meiner Haut, mehrmals war mir Bier über die Füße geschüttet worden, und die Sohlen meiner Chucks pappten am Boden. Was für ein Gedränge! Endlich hatten wir den Saal erreicht, die Vorband spielte immer lauter, und die Luft war wie elektrisiert.
    Ich drückte Sids Hand, und er drehte sich zu mir um.
    »Da drinnen ist es der reine Wahnsinn, deshalb lass meine Hand nicht los, okay?«
    Ich hielt den Atem an, während eine Security-Frau noch

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