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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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Gezeter. „Also tat er Folgendes: Er gab den Menschen die Religion. Ich rede nicht von den frühen Vorläufern des Ein-Gott-Glaubens oder der antiken Götter. Zeus hat je genauso wenig existiert wie Odin. Ich rede hier vom Juden- und Christentum und später vom Islam. Es hat durchaus eine Bewandtnis, dass er es nicht bei einem „Glauben“ beließ. So hatten die Menschen genügend Konfliktpotential untereinander und auch die Menschenseelen teilen sich deshalb in mehrere Lager auf. Diese monotheistischen Glauben haben einen Vorteil: Es gibt eine edle, glänzende Gottheit und einen widerlichen Gegenpart dazu, der sich in Fäkalien wälzt und für alles Übel verantwortlich gemacht werden kann: Satan, Scheitan, den Teufel oder wie auch immer man ihn nennen mag.“
        Nagar ballte beide Fäuste. „So schlug Gott zwei Fliegen mit einer Klappe. Er sicherte sich erstens den Nachschub an Seelen, die an ihn, den „guten“ Gott glaubten und seine Reihen verstärkten. Er drängte zweitens alle anderen, die nicht an ihn glaubten oder ihm gefährlich werden konnten in die Schmuddelecke zu den Bösen, wobei hier wirklich ein paar widerliche Gesellen vorgekommen sind. Ich denke da an Hitler oder Stalin. Manche sagen, es wären die Seelen gefallener Engel, die Menschen diese Grausamkeiten tun lassen. Aber ich bin der Meinung, dass dem nicht so ist. So grausam wie ihr Menschen kann kein Engel je sein. Außerdem war fortan nicht mehr er für das Leid auf Erden zuständig, diese Aufgabe trat er großzügig an den Fürsten der Hölle ab.“
       Er stand wieder auf und lief hin und her. „Dann gibt es aber noch die Grauzonen, also Seelen die sich zwar als gut ausgeben aber im Namen des Guten wissentlich oder unwissentlich Böses tun. Zu den Hochzeiten der Kirche und auch jetzt mit dem islamischen Terrorismus hat diese Truppe ihren größten Zulauf. Diese „Grauen“, wie ich sie nenne, stehen abseits aller anderen Gruppen und verbünden sich mal hier und mal da. Insgesamt machen sie einen nicht unwesentlichen Teil der Seelen aus, sodass ein filigranes Gleichgewicht herrscht.“
       Nagar stand still und sah Alex in die Augen: „Dann gibt es noch die Neutralen. Sie sind weder besonders gottesfürchtig, noch gut, noch böse. Und sie lassen sich nicht instrumentalisieren. Diese Gruppe erfreut sich ebenfalls stetigen Zulaufs und wächst immer schneller. Man weiß nicht, für welches Lager sie sich entscheiden würden, wenn es denn je wieder zu einer großen Schlacht kommen würde.“
       Nagar atmete tief ein: „Nun kommen wir zu den „Bösen“. Hier verbergen sich die Menschenseelen die wirklich böse sind und einige Engel. Ihr Anführer ist Satan, und das ist eine besondere Geschichte.“ Nagar seufzte und schaute zu Boden. „Als Gott die grandiose Idee gekommen ist, euch sein Religionsmodell überzustülpen, brauchte er natürlich einen Widerpart. Einen, der das Böse verkörperte und auf den die ganze Schuld abgeladen werden konnte. Er brauchte einen Sündenbock. Du kannst dir vorstellen, dass von den Engeln keiner „Hurra“ geschrien hat. Wer steht schon gerne freiwillig als Arsch da und darf sich dann auch noch um diese ekligen, bösartigen, fiesen, kleinen Menschenseelen kümmern? Glaub mir, das ist wirklich die höchste aller Strafen. Also suchte Gott einen Engel aus, den er entbehren konnte. Er ließ den Kelch an Michael, Gabriel und anderen hochrangigen Mitstreitern vorbeigehen und suchte sich einen aus, den er schon seit längerer Zeit auf dem Kieker hatte: Satan. Satan war eigentlich ein ganz umgänglicher Typ. Sehr intelligent, etwas träge und nicht auf Streit aus. Ein Besserwisser, der Gott zu belehren versuchte, und ihm seine Dummheiten ausreden wollte. Ihm wurde deshalb also die „Ehre“ zuteil, fortan in der Hölle, diesem stinkenden Loch, für die Seelen eures Abschaums zu sorgen. Er hat keineswegs den Auftrag, zu verführen. Im Gegenteil. Er sollte so wenig als möglich tun, um die Anzahl der Seelen, die Gott zuflossen nicht zu mindern. Leider hat Gott die Rechnung wieder ohne die Menschen gemacht, und Satan erhielt und erhält bis heute einen enormen Zustrom. Man muss ihn wirklich „armen Teufel“ nennen, denn ihr Menschen macht ihn fertig.“
       Nagar machte kurz das Zeichen des Halsabschneidens. „ Er ist wirklich übel gelaunt und wenn er ein Mensch wäre, hätte er schon vor tausend Jahren einen Burnout gehabt. Er steht kaum noch mit Gott in Kontakt, da er ihm seine Aufgabe wirklich

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