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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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Fernost. Nichts, was einen Blick auch nur wert gewesen wäre und Alex wäre sicher an diesem Stand vorübergegangen, hätte der Händler ihn nicht laut angesprochen.
       „He, du da! Junger Mann mit Kind! Kommen, schauen, viel schöne Sache für kleines Mädchen und schöne Frau!“ Alex warf einen Blick auf das Gerümpel und antwortete höflich:  „Nein danke, keinen Bedarf.“ Der Händler gab nicht auf, kam hinter seinem Stand hervor und lockte ihn: „Komm, ich habe schöne Geschenk für kleines Mädchen. Schöne Sache für kleine Ina!“
       Das machte Alex neugierig. Woher kannte er den Namen seiner Tochter? Sicher, dieser stand in kleinen Blockbuchstaben auf den Würfeln der Schnullerkette seiner Tochter, aber es hätte schon das Auge eines Adlers bedurft , um das aus der gegebenen Distanz von über fünf Metern lesen zu können. Er schaute seine Frau an. 
       „Komm, schauen wir mal, was er da hat“, sagte sie, nahm ihn bei der Hand und bugsierte ihn samt Kinderwagen zu dem Händler.
       Dieser lächelte so breit wie es sein faltiges, wettergegerbtes Gesicht zulassen konnte. Er trug eine gestrickte Zipfelmütze in bunten Farben mit linearen Mustern auf dem Kopf und einen ebensolchen, wollenen Umhang. Irgendwie erinnerte er Alex mehr an einen Inka denn einen Asiaten. Das dunkle Gesicht mit den schmalen Augen, den grauen Haaren und den unzähligen Falten blickte freundlich und Alex konnte nichts Unsympathisches darin finden. „Ich Wei Li, ich möchte kleine Ina was schenken“, sagte er und zog ein kleines, glattes Stoffpüppchen in Bärenform aus seinem Umhang.
       Es trug anstelle der Augen Knöpfe und um seinen bunten Hals und Körper Ketten mit kleinen Perlen, ideal also für eine Fünfmonatige die alles, aber wirklich alles in den Mund steckte und die Knöpfe zu verschlucken drohte.
       „Vielen Dank, das ist aber nett“, erwiderte Alex in der vagen Erkenntnis, dass nun ein Geschäft folgen würde , das man aufgrund dieses Geschenks quasi nicht ablehnen konnte, ohne unhöflich zu sein.
       Und nun –oh Wunder!- fuhr Wei Li schwere Geschütze auf. „Du schenken schöne Frau schönes Kette, hier!“ Mit diesen Worten hielt er ihm die wahrscheinlich hässlichste Plastikkette dies- und jenseits des Äquators hin. Christine bedankte sich in ihrer unnachahmlich charmanten Art: „Das ist wirklich lieb von ihnen, aber ich kann keine Kette tragen weil die Kleine mir diese sofort herunterreißen würde.“ Somit hatte sie Wei Li argumentativ gekontert und dabei sogar die Wahrheit gesagt.
       Er verzog das Gesicht für einen Moment und packte seinen Joker aus: „Aber die Ring nix Problem mit Ina. Schöne Ring, mit große Stein, keine Herunterreißen von kleine Kind!“, krähte er mit hoher Stimme und hielt Alex fuchtelnd ein wirklich unsägliches Ding vor Augen.
       Okay , Wei Li hatte es definitiv geschafft: Dieser Plastikring mit dem abstrusen, riesigen, grünen Stein toppte sogar noch die hässliche Kette.
       „Vielen Dank, aber grün gefällt mir nicht. Vielleicht hast du ja was für meinen Mann?“ , lenkte Christine das Feuer nun auf Alex.
       Wenig dankbar blickte er sie an und knurrte mit einem Grinsen in den Augen: „Komm du mir nach Hause, Weib“, worauf Sie ebenfalls grinsend antwortete:
       „Aber gerne, mein Herr und Gebieter.“ Wenn eine Frau Ironie konnte, dann diese. 
       „Keine Schmuck für Mann, nein, nein. Mann brauchen Waffe, starke Waffe zu beschützen Frau und Kind!“
       Klar. Schließlich wohnten sie ländlich und es trieben sich jede Menge Wölfe, Bären und der eine oder andere Tyrannosaurus Rex in der Gegend herum, haha! 
       Alex war schon auf einen Gummidolch mit kindskopfgroßen Plastik-Edelsteinen gespannt, den Wei Li höchstwahrscheinlich präsentieren wollte.
       „Komm, komm, ich dir zeigen große Waffe, gute Waffe, sehr starke Waffe für dich!“, sprach Wei Li, nahm Alex am Arm und zog ihn tief in den Stand zu den Kisten, die dort unter einer Plane im Halbdunkeln lagen.
       Alex schaute zu Christine und verabschiedete sich mit einem Augenzwinkern „In zehn Minuten rufst du die Polizei.“
       Sie nickte mit ernstem Gesichtsausdruck und trug trotzdem Schalk in den Augen. „Geht klar, großer Krieger.“
       Wei Li zog i hn hinter sich zu den Kisten und fing an, darin herumzuwühlen. Es roch muffig und Alex wollte gar nicht wissen, was sich alles in den grauen, vergammelten Holzkisten befand.
       Er ließ den Blick

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