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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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definitiv nicht menschlich. Vom Schweben im Wald gar nicht erst zu reden. Er müsste also so etwas wie ein Engel sein, oder nicht? Alex atmete tief durch und fragte: „Was kannst du tun?“
       Nagar sah ihn nachdenklich an. „Vertrau mir oder lass es. Ich werde dir diese komplexen Vorgänge nicht erklären, da du sie ohnehin nicht verstehen wirst.“
       Alex ging einige Schritte zurück, rief Spot zu sich und zeigte mit den Handinnenflächen auf Sarah. „Bitte.“
       Nagar trat an sie heran, streichelte ihren Hals, kraulte sie unter der Mähne sodass das zunächst stocksteife und tief verunsicherte Pferd langsam etwas Vertrauen gewann und sich wieder entspannte. Er küsste sie aufs Maul und murmelte Worte in einer gutturalen Sprache, die Alex nicht verstand. Nagar strich mit seinen Lippen über ihr Gesicht und Sarah sank wie in Trance in die Knie. Noch immer murmelnd und sie mit den Lippen berührend ging Nagar in die Hocke und näherte sich ihrem Hals am Schulterbereich. Er hockte jetzt genau gegenüber von Alex, sah ihm und Spot in die Augen und ließ seine Lippen über die rechte Seite des Pferdehalses gleiten, sodass Alex diese nicht sehen konnte. Leise glitt der Wind durch die Blätter, doch dies war das einzige Geräusch, das zu hören war. Anscheinend hatte die Amsel nichts mehr zu protestieren.
       Plötzlich bemerkte Alex eine Veränderung in Nagars Augen. Aus den kleinen, züngelnden Flammen wurde ein mit Macht tobender Feuersturm, der die Pupillen vollständig aufzehrte. Nagar riss den Kopf in den Nacken und öffnete seinen Mund. Seine Eckzähne wuchsen blitzartig zu riesigen, scharfen Hauern und er schlug diese mit voller Wucht in Sarahs Hals.
       Einen Sekundenbruchteil lang traten Alex wieder die Zähne, die er in Wei Lis Zelt und nachdem er sich mit dem Schwert geschnitten hatte, vor die Augen.
       „Nein!“ , schrie er, sofort sprangen Alex und Spot auf ihn zu, um ihn aufzuhalten. Nagar packte Alex an der Gurgel und ebenso Spot. Er hatte sich in Sarah verbissen und fing an, mit allen dreien zusammen nach oben zu schweben. Er hielt Alex und Spot mit ausgestreckten Armen an der Kehle, beide waren durch den Griff nicht in der Lage sich zu bewegen. Er zog Sarah mit hoch und Alex musste wehrlos mit ansehen, wie er das Pferd Zug um Zug mit schmatzenden Geräuschen aussaugte.
    Sarah war vollkommen still, wie in Trance und rührte sich nicht. Sie hing an Nagar und baumelte in der Luft  wie ein nasser Sack.
       Nach einer gefühlten Ewigkeit ging ein Zittern durch Nagar. Er seufzte, ließ sie alle hart auf den Boden fallen und schwebte selbst sanft herab.
       Zu Alex’ Verwunderung sprang Sarah sofort auf die Beine und stand taumelnd vor ihnen. Sie konnte ihren kranken Fuß nicht benutzen und ächzte vor Schmerzen. 
       Wieder ging Nagar auf sie zu, wieder versuchte Alex ihn zu hindern und wieder wurde er von seinem eisenharten Griff gefangen genommen.
       „Was hast du an „Vertrauen“ nicht verstanden, Menschlein?“ , zischte er böse und präsentierte Alex seine nun von Sarahs Blut gefärbten Hauer.
       Alex hörte ein bedrohliches Knurren und sah, wie Spot sich auf Nagars andere Hand stürzte. Er wollte sie ihm entziehen, doch diesmal war Spot schneller. Er erwischte Nagar am Handgelenk und biss zu – so tief und fest er konnte.
       Nagar warf den Kopf in den Nacken, schrie auf und schüttelte den Hund ab wie eine lästige Fliege. Spot wurde ins Unterholz geschleudert und blieb betäubt liegen.
       „Guter Hund“ murmelte Nagar grinsend, presste die Hand zu einer Faust zusammen und lies das Blut aus der Wunde laufen. Dann hielt er Sarah die Hand hin und sagte: „Trink und lebe! Mache den Stuten des Propheten Ehre und zeig deinem Herrn, aus welchem Holz ein echtes arabisches Pferd geschnitzt ist!“
       Sarah drehte ihren Kopf unsicher zu seiner Hand, schnupperte an ihr und fing an, das Blut abzulecken. Zuerst zaghaft, dann immer schneller und zum Schluss äußerst gierig. 
       „So ist es gut, du hast mehr Grips im Schädel als dein ungläubiger Herr“ kicherte Nagar, während Alex völlig perplex auf diesen unglaublichen Anblick starrte.
       Sarah leckte mehr und mehr, immer vehementer wurde die Bewegung ihrer Zunge. Abrupt entzog Nagar ihr die Hand.
       „Genug. Es soll noch ein Rest deiner Seele in dir verbleiben, damit du deinem Herrn treu dienen kannst. Als Berserker in Pferdegestalt hast du keinen Nutzen für ihn. Wahrscheinlich würde er sich

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