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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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beschäftigt, okay?“
       Alex nickte stumm und er fuhr fort: „Die Menschen waren sich zu Lebzeiten anfangs nicht bewusst, dass es Gott überhaupt gibt und ihre Seelen sammelten sich zunächst irgendwo im Nirgendwo, wenn sie starben. So jähzornig und wankelmütig wie Gott seid aber auch ihr Menschen. Nur, dass ihr noch um einiges aggressiver seid. Das Töten und der Krieg liegt in eurem Blut und nur wenige von euch lieben wirklich den Frieden.“
       Nagar  machte eine kurze Pause. Leise rauschte der Wind in den Wipfeln der Bäume. 
       „Nach einiger Zeit begannen sich die menschlichen Seelen zu einer schlagkräftigen Armee zu sammeln, und gegen Gott aufzubegehren. So trugt ihr den Krieg in unseren Himmel und es gab herrliche Schlachten zu schlagen. Nun hatten wir schon einige Herausforderer bezwungen und glorreiche Siege unter herben Verlusten für seine Herrlichkeit gegen euch Menschen errungen, als einigen unserer Anführer die Gefahr voll bewusst wurde. Sie sahen die schmelzenden Ressourcen in den Scharen der Engel und die irrwitzige Möglichkeit, dass unser geliebter Gott irgendwann doch durch die Seele eines Menschen ernsthaft in Gefahr kommen würde. Das Problem ist nämlich, dass die Anzahl der Engel, wie sie vor der Schaffung der Menschheit
    bestand, nicht erweitert werden kann. Engel können keinen Nachwuchs zeugen und Gott will einfach keine weiteren „reinen“ Engel erschaffen, warum auch immer. Vielleicht kann er es auch nicht. Die Anzahl der Seelen der Menschen hingegen nimmt unentwegt zu. Und auch wenn die Seele eines Engels im Kampf und bezüglich ihrer Reinheit mehr wert ist als tausende Menschenseelen, barg die schiere Masse die Gefahr, dass die Engel nicht mehr lange bestehen konnten.“
       Nagars Blick schweifte tief in die Vergangenheit ab. Er setzte sich auf den Baumstumpf, überkreuzte die Beine, verschränkte die Arme und fuhr fort.
       „Einen besonders bitteren Schlag erfuhren unsere Engelsheere ausgerechnet durch euren Alexander. Ihr nennt ihn „den Großen“ und fürwahr, er lieferte uns eine prächtige und verheerende Schlacht. Es kam sogar so weit, dass er mit Gott die Klingen kreuzte, Und wäre Erzengel Michael nicht zur Stelle gewesen, wer weiß, was geschehen wäre.“
       Nagar blickte abwesend in den Himmel, dann sah er Alex an und fuhr fort: „Nach dieser Schlacht waren unsere Reihen dezimiert und die Kräfte erschöpft. Es war zwar auf lange Zeit absehbar, dass kein solch begnadeter Herrscher auf Erden geboren werden würde, wie Alexander einer war. Und auch nicht jede Menschenseele fordert den Kampf gegen Gott. Julius Cäsar zum Beispiel verhält sich bis heute neutral. Aber die Gefahr wuchs von Jahrhundert zu Jahrhundert durch den beständigen Zustrom abertausender Menschenseelen. Also versuchte Gott einen Trick und wollte auch unsere Kräfte mit Menschenseelen verstärken. Dies führte jedoch zu Widerständen bei den Engeln, da sie sich nicht mit den Menschen gleichsetzen lassen wollten, sowie auch bei den Menschen, die sich nicht unterwerfen lassen wollten. Diese sind sich Ihrer Stärke durchaus bewusst und nicht jede Menschenseele vergisst die Widrigkeiten, die ihr in ihrem Erdenleben zugestoßen sind. Diese Schicksalsschläge und Tragödien wurden – übrigens zu vollem Recht – Gott angelastet. Er saß also in der Zwickmühle.“
       Nagar hob die ausgestreckte, rechte Hand in die Luft. „Auf der einen Seite hatte er Kreaturen erschaffen, die ihm gefährlich werden konnten, sich stetig vermehrten und ihm ob des Spiels, das er mit ihnen getrieben hatte, nicht wohl gesonnen waren.“
       Nun erhob er die linke Hand ebenso: „Auf der anderen Seite musste er herbe Verluste bei seinen Engeln in Kauf nehmen die er nicht mehr decken konnte und geriet dadurch in Gefahr.“
       Er klatschte laut mit den Händen zusammen. „Dies führte zu einem Plan, der euer Weltbild bis heute prägt. Gott hatte zu diesem Zeitpunkt noch die Oberhand, die Menschenseelen konnten ihn nicht bezwingen und verhielten sich deshalb zunächst bis auf einige, vereinzelte Scharmützel eher noch ruhig. Er hätte also problemlos eure Welt zerstören und sich ein neues Betätigungsfeld suchen können. Die paar Menschlein, die damals noch auf der Erde lebten und seine Gegner verstärken würden, hätten den Kohl nicht fett gemacht. Aber nein – er liebt ja die Herausforderung!“
       Nagar schüttelte verständnislos den Kopf. Die Amsel protestierte wieder mit lautem

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