Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)
auf eine Karte setzt und damit den Untergang von allem was war, was ist und was noch sein wird, einleitet. Aus diesem Grunde haben wir mächtige Verbündete und ich den Auftrag dich zu geleiten, um deine Familie zu retten.“
Alex betrachtete ihn gedankenversunken. „Du hast mir immer noch nicht gesagt, wer du bist.“
„Ja, das richtig. Ich bin ein Gesandter der Neutralen. Früher war ich ein Mensch, ein Krieger adligen Geblüts und soll dich unterstützen.“
Das war zwar dünn, aber Alex schwirrte der Kopf von dem was er in den letzten Stunden gehört hatte. Er wusste nicht ob er Nagar glauben konnte. Auf der anderen Seite hatte er ihn gerettet und die Nacht über ihn gewacht. Hätte er Böses gewollt, hätte er Alex längst schaden können, zumal Alex im Kampf wahrscheinlich keine Chance gegen ihn gehabt hätte.
Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als er Sarah schnauben hörte. Sie war aufgewacht und versuchte nun umständlich, wieder auf die Beine zu kommen. Es fiel ihr sichtlich schwer, da sie den verletzten Fuß nicht belasten konnte. Endlich schaffte sie es mit einem unbeholfenen Ruck, sich aufzurichten. Ihr Fuß war stark geschwollen, sie konnte nicht auftreten und wankte auf drei Beinen hin und her.
Spot, der bis dahin keinen Laut von sich gegeben hatte, lief zu ihr und fiepte. Sarah beugte den Kopf zu ihm hinunter und er leckte ihr Maul unter beständigem Winseln.
Sarah versuchte aufzutreten, grunzte, zog den Fuß sofort wieder zurück und Spot heulte teilnahmsvoll auf. Alex ging zu ihr, nahm den Fuß und verzog schmerzvoll das Gesicht, als sie ihm den Fuß beim kleinsten Druck unter Ächzen entzog. Er richtete sich auf und sein Herz füllte sich mit Eis.
„Gebrochen!“ Er wusste, was dies zu bedeuten hatte. Es war in der heutigen Zeit möglich, Knochenbrüche bei Pferden operativ zu behandeln. Aber die Chance war gering.
Er sah Nagar an: „Ich brauche einen Arzt für sie.“
Nagar schüttelte traurig den Kopf: „Ich habe dich gestern bewusst auf diese Lichtung geschickt. Dies ist ein besonderer Ort zwischen den Welten, ein Knotenpunkt, der auf jeder Welt in jeder Dimension gleich aussieht, aber doch nicht nur auf deiner Erde vorhanden ist. Hier gibt es keinen Arzt, der sie heilen könnte. Sieh nach oben, und du wirst mich bestätigt wissen. Einen Arzt mit den benötigten Fähigkeiten wirst du auf diesem Planeten nicht finden.“
Alex sah nach oben und obwohl es nun schon Nachmittag sein musste, war die Sonne tiefrot als würde sie gleich auf- oder untergehen. Und sie war nicht allein. Am Himmel erhob sich noch ein Zwilling, nicht weit der ersten Sonne.
Eine Erde mit zwei Sonnen.
Alex wurde es schwer ums Herz. Er nahm Sarahs Kopf und führte ihn zu seinem. Er drückte seine Stirn gegen ihre und blies ihr in die Nüstern. Er streichelte und liebkoste sie, nannte sie „mein altes Mädchen“, ließ seine Finger an der Seite ihres Halses hinter die Ohren wandern und kraulte sie, wie sie es liebte.
Sie entspannte sich, gab sich ganz ihrem Vertrauen zu ihrem Herrn hin. Eine Träne löste sich aus seinem Auge. Ein letztes Flüstern, ein letzter sanfter Kuss. Unbemerkt drehte er sich an ihre Seite, während er sie mit der linken Hand weiter liebkoste.
Vorsichtig zog er mit der rechten Hand das Schwert und führte die Klinge mit der scharfen Seite unter ihren Hals.
In dem Moment, als er die Klinge durch ihre Kehle ziehen wollte um sie zu erlösen, kam von Nagar ein gellendes „Halt! Überleg dir genau, was du tust!“
„Ihr Bein ist gebrochen und ich möchte ihr Leiden beenden. Du selbst sagst, dass es keine Hilfe mehr gibt. Auch wenn es mich in der Seele schmerzt, gibt es für mein Pferd nun keine Rettung mehr und ich will sie nicht unnötig leiden lassen. Oder kennst du eine Alternative?“, fragte Alex verzweifelt.
„Ich sagte lediglich, dass es hier keinen Arzt geben würde. Und in der Tat kann ich dir helfen. Du wirst danach ein besseres Pferd reiten als du je besessen hast. Wenn du mir vertraust, überlass sie mir. Und in einigen Stunden wirst du dankbar sein.“
Alex schaute Nagar kritisch an. Was konnte und würde er für Sarah tun? Was er in den letzten Stunden erlebt und gehört hatte, ließ ihn jedoch einen Funken Hoffnung schöpfen. Wenn Nagar nun nicht nur übermenschliche sondern auch magische Kräfte hatte? So wie er gekämpft hatte und mit welcher Geschwindigkeit er sich bewegte, war
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