Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)
ihn angreifen zu dürfen“ und fuhr seine Klingen wieder ein.
Alex war komischerweise kaum außer Atem und spürte keinerlei Erschöpfung. Er steckte das Katana in die Scheide und Nagar nahm Alex Hände in die seinen.
„Die Klinge macht dich sehr stark und schnell. Gib sie nie aus der Hand, sonst verlierst du diese Kraft“, erklärte Nagar. „Du bist gut gerüstet für künftige Kämpfe und wirst Dank des Schwertes noch schneller und stärker werden. Einen Waffengang brauchst du nicht zu fürchten, aber hüte dich vor Magie. Davor kann dich die Klinge nur bedingt beschützen.“
„Du musst mir noch viel beibringen Nagar“, erwiderte Alex. „Aber sag, wie machen wir nun weiter? Soll ich nach Hause gehen um Proviant zu holen, bevor wir … entschuldige, ich und Spot verhungern?“
Der kleine Hund war mittlerweile wieder bei Bewusstsein und stand schwänzelnd bei Alex.
„Das ist leider nicht mehr möglich, Du befindest dich wie gesagt nicht mehr daheim. Und diese Welt ist nicht die deine. Sie mag ihr sehr ähnlich sein, was die Pflanzen und Tiere angeht. Aber Menschen wirst du hier keine finden. Wir müssen also auf der Hut sein vor allem, was sich freiwillig nähert … es könnte unser Feind sein, vor allem, weil es nicht menschlich sein dürfte.“
Alex nickte überrascht. „Gibt es noch etwas zu tun, bevor wir weiter können oder müssen wir warten bis sich das Portal heute Nacht öffnet? Und was ist mit Sarah?“
„Wir müssen verweilen. Das Portal wird sich nicht von selbst öffnen, das muss ich veranlassen und kann es nur zu einer bestimmten Stunde tun. Und mach dir um dein Pferd keine Sorgen, es wird rechtzeitig zur Stelle sein.“
„Dann erzähl mir etwas über dich. Wo kommst du her und wie wurdest du zum Vampyr?“ , fragte Alex.
Nagar setzte sich und schweifte mit traurigem Blick ab, ein unsichtbares Ziel fixierend. „Mein Name ist Nagar, weil ich Herrscher des gleichnamigen Königreichs war. Ich war der illegitime Sohn des Kalifen Daud Khan, der ein Gebiet beherrschte das im heutigen Pakistan liegt, wie ihr es nennt. Ich folgte meinem Vater auf den Thron, da er keine direkten Nachkommen hatte und regierte das Land für eine kurze, glückliche Zeit. Es gab viele Neider und ich musste mich ständiger Attacken erwehren um den Thron zu halten. Wir lagen damals im Fri eden mit den Nachbarvölkern, sodass sich mich ganz auf die innenpolitischen Kämpfe konzentrieren konnte.“
Traurig schweifte sein Blick in die Ferne. „Zwischen all den politischen Ränkespielen vergaß ich jedoch die Liebe nicht und war den Frauen meines Hofstaates durchaus zugetan. Eine liebte ich besonders, ich wollte sie sogar zur Frau nehmen. Sie war schlank, groß gewachsen, mit herrlichen langen, schwarzen Haaren. Ihre Augen waren dunkel wie die Nacht, ihre Haut zart und ihre Bewegungen lieblich und anmutig wie die einer Göttin.“
Ein träumerischer, wehmütiger Blick verklärte die Augen des sonst so überheblichen Vampyrs. „Jedoch verstand es einer meiner Gegenspieler, ihr unglaubliches Leid zuzufügen. Er trieb ein schändliches Spiel mit ihr, ließ sie entführen, beschmutze ihre Ehre und trieb sie in den Freitod. Sie hatte keine Wahl und stürzte sich von den Klippen eines Felsens. Sie ist somit verflucht, sodass es mir nicht erlaubt ist, ihren wohlklingenden Namen jemals wieder aussprechen zu dürfen. Ich fand ihren zerschmetterten Körper am Fuße der Klippen. Ihre Augen voll Schmerz und Schrecken weit geöffnet und gebrochen. Ihr zermalmter Leib lag vor meinen Füßen und ich konnte nichts gegen ihren Tod tun. Ich verfluchte meine Götter, ich schrie meinen Schmerz und Hass heraus.“
Seine Augen zeigten einen unglaublichen Zorn, während seine rechte Faust in die offene linke Handfläche schlug. „Als ich erfuhr, wer verantwortlich war, übergab ich die Regierungsgeschäfte und verfolgte diesen Hund voller Hass und Verzweiflung. Lange, ohne ihn erwischen zu können. Ich jagte ihn bis zum Hindukusch und er versteckte sich dort in den Höhlen wie ein Tier. Als ich eines Abends am Feuer saß, meinen Feind verfluchte und laut schwor, alles zu tun um ihn zur Strecke zu bringen, trat eine dunkle Gestalt in den Feuerschein. Sie fragte mich, ob ich wirklich alles tun würde und blind vor Hass und Zorn bejahte ich die Frage. Zu meinem Unglück hatte ich einen Vampyr namens Tachyr an meine Raststätte geladen, der sich alsbald von meinem Blut
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