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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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ließ den Kopf hängen. Die Sehnsucht schmerzte tief in ihm und übertraf fast die Sorge um seine Lieben. Würde er sie je wiedersehen?
       In der Gluthitze der Mittagssonne setzen ihm diese Gedanken zusätzlich zu und Nagar bemerkte es.
       Er drehte den Kopf zu dem neben ihm im Schritt reitenden Alex: „Verzage nicht, wir werden sie wohlbehalten zurückholen. Das schwöre ich dir bei meinem Herrn und Meister. Verlass dich darauf, es wird Ihnen nichts geschehen!“
       „Woher nimmst du nur deinen Optimismus?“ , fragte Alex betreten.
       „Das ist kein Optimismus, das ist Gewissheit“, antwortete Nagar. „Eine interessante Eigenschaft an euch Menschen sind eure Emotionen. Ihr seid in der Lage euch in tiefe Täler fallen zu lassen und vollständig handlungsunfähig zu werden und auf der anderen Seite verhelfen euch eure Gefühle dazu, Wunder zu vollbringen. Verscheuch die trüben Gedanken und die Angst und lass die Hoffnung in dein Herz. Das wird dir die Kraft für unsere nächste Begegnung geben und fürwahr: Kraft wirst du brauchen!“
       Alex schaute ihn an: „Bist du nebenbei auch Hellseher? Und welche Emotionen hast du ?“
       „Ich habe tatsächlich Visionen, sehe aber die Dinge bei Weitem nicht so klar wie ein Seher. Und meine Emotionen sind göttlicher, nicht menschlicher Art. Ich empfinde anders als du und vermag es dir nicht zu erklären.“
       Alex erinnerte sich an die erste Begegnung mit Nagar. Und nun wurde ihm wieder deutlich, mit welcher Freude Nagar sich in den Kampf stürzte und seine Gegner tötete. Das war im Nachhinein wirklich unheimlich.
       Die Sonne brannte unerbittlich und Alex schwanden die Kräfte. Sie waren fast den ganzen Tag unterwegs gewesen und langsam stellte sich die Dämmerung ein.
       „Wir haben gut aufgeholt, sie sind nicht mehr weit vor uns“, stellte Nagar fest.  „Morgen werden wir sie einholen. Du und Maho, ihr braucht nun Ruhe. Wir werden hier rasten und warten, bis euch die Nacht kalt in die Knochen zieht. Dann werden wir weiterreiten, damit ihr euch durch eure Bewegungen aufwärmen könnt. Heute hast du erlebt, dass die Sonne mit über fünfzig Grad vom Himmel brennen kann. Nun wirst du erleben, was minus zwanzig Grad in der Wüste bedeuten können.“
     
    Also rasteten sie, Alex aß etwas Fladenbrot und legte sich hin. Spot legte sich an seine Seite, kuschelte sich an ihn  und seufzte zufrieden während Alex sein Fell kraulte und murmelte „So ist es fein, kleiner Mann.“ Dann ließ er eine Hand auf dem Rücken des Hundes liegen.
       Auch Maho kam zu Ihnen und legte sich dazu. Ihr Fell war vor lauter Schweiß komplett verklebt und sie grunzte als sie sich nieder ließ und seufzte tief, als sie an der Seite von Alex lag. Bald fielen sie in einen unruhigen, traumlosen Schlaf während N agar und Sarah über sie wachten und Richtung Nordosten spähten.
       Alex erwachte nach einiger Zeit vor Kälte. Er schaute sich um. Spot lag zitternd an seiner Seite und Mahos Nüsternhaare zeigten eine kleine Schicht Raureif.
       „Scheiße, ist das kalt“, murmelte Alex, streckte und erhob sich. Nagar und Sarah standen wie Statuen im Wüstensand und starrten auf einen kleinen, flackernden Punkt.
       „Dort rasten sie. Los auf die Pferde, vielleicht erwischen wir sie bevor sie aufbrechen.“
       „Wie weit sind sie entfernt?“, fragte Alex.
       „Noch sehr weit. Weiter als du denkst. Vielleicht einen viertel Tagesritt. Aber ihr seid ausgeruht und wir haben wirklich schnelle Pferde. Lass uns keine Zeit verlieren, auf die Pferde und los!“
       Sie sattelten in aller Eile und stiegen auf. Alex verstaute Spot in der Satteltasche und dann ließen sie die Pferde kurz im Schritt gehen, damit Maho sich die Gelenke aufwärmen konnte. „Alex, du siehst den Feuerschein. Reite du vor und gib das Tempo an.“
       „Nein, wir lassen Sarah vor, sie wird Maho mitziehen. Wenn Maho vorne liegt, gibt sie nicht alles und wir brauchen länger.“
       Nagar schaute nachdenklich. „Du weißt, dass dein Pferd unter dir gehen wird, bis es tot zusammenbricht?“
       „Das ist mir durchaus bekannt. Ich kenne dieses Pferd und werde dir rechtzeitig Bescheid geben.“
       Nagar zuckte mit den Schultern: „Dein Pferd, deine Verantwortung. Los, lass das Spiel beginnen.“ Mit diesen Worten gab er Sarah die Sporen und er und das Pferd stoben davon.
       Alex flüsterte Maho zu: „Pack sie, Mädchen!“ , und vierhundertfünfzig Kilo Muskelmasse

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