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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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Kopf zu erklingen: „Warum nur, warum?“ Sie war rein und klar. Sie war nicht zu greifen und hatte etwas, was Alex nicht beschreiben konnte. Etwas, nicht von dieser oder den anderen Welten.
       Er griff dennoch das Schwert und führte einen Streich zum Halse aus. Der Engel starb, als sein Kopf vom Körper getrennt worden war. Alex hatte das Gefühl, als würde die Welt den Atem anhalten. Ein Kegel aus weißem Licht erhob sich aus dem Leichnam und flog in den Himmel. Der Körper zerfiel und wurde von einem leichten Wind verweht. Und die Welt atmete wieder aus. Alex fühlte einen seltsamen Verlust. Instinktiv wusste er, dass er ein im Grunde wunderbares Wesen hatte töten müssen.
     
    Das Leben war nicht gerecht….
     
    Alex schüttelte die Gedanken ab und blickte zu Nagar. Er lag am Boden und krümmte sich, der Oberkörper war total zerfetzt. Er spuckte Blut. Viel Blut. Alex hatte das Gefühl Nagar würde alles Blut, das er jemals getrunken hatte von sich geben. Es bildete sich ein schwarzer See in der eiskalten, sternenklaren Nacht um ihn herum. Ein See, der nicht im Sand versiegte. Das Blut schien lebendig, es bebte und wogte hin und her. Alex kniete neben den Freund, nahm seine Hand und fragte: „Was soll ich tun?“
       Nagar röchelte: „Du kannst nichts tun!“ Dann blickte er zu Sarah. In stillem Einverständnis kam die Stute auf ihn zu. Sie stellte sich neben ihn und beugte den Kopf zu ihm hinunter. Betreten wusste Alex, was nun passieren würde. Der Vampir zog sich an der Mähne des Pferdes hoch und biss in ihren Hals. Sarah ächzte kurz auf. Nagar trank von ihrem Blut und während er trank, heilten seine Wunden.
       Nach einer Weile setzte er ab. Sarah blutete noch leicht aus der Wunde am Hals. Sie sah verletzlich und erschöpft aus. Und irgendwie älter. Langsam setzte sie sich in Bewegung und ging schwankend zu Alex. Sie sah ihn an, senkte den Kopf, presste ihre Stirn an seinen Kopf und ließ sich in die Nüstern blasen.
       „Gut gemacht, altes Mädchen“ sagte Alex und streichelte sein Pferd. Er sah in ihre Augen, die Flammen waren verschwunden. Was er sah, war unendliches Vertrauen und Erleichterung. Sein Pferd war wieder ein normales Pferd, das wusste Alex instinktiv. Und es wurde ihm leichter ums Herz.
       „Ich störe eure Romanze nur sehr ungern, aber wir sollten uns an die Verfolgung machen“, sprach Nagar. Er war in dieser kurzen Zeit wieder voll genesen. „Sie hat mir zurückgegeben, was ich ihr geschenkt habe. Achte gut auf sie, sie ist nun wieder verletzbar wie früher.“
       Sie stiegen auf und machten sich an die Verfolgung. Alex schaute sich um und pfiff: „Spot, hier!“ Der kleine Hund kam jedoch nicht, er konnte Spot nicht sehen und hoffte, dass er bei Christine war.
     
    Sie ritten schweigend und schnell in den dämmernden Morgen. Bald würde die Hitze jede Anstrengung unerträglich machen und sie wollten die Fliehenden möglichst  vorher einholen. Am Horizont tauchten Ruinen auf.
       „Die alte Geisterstadt Makkad Dùr“, sagte Nagar. „Wir wollten Sie erst heute Abend erreichen, wir sind schnell unterwegs. Sieh, da vorne sind sie. Sie reiten in die Stadt als wäre der Teufel hinter ihnen her!“ Er grinste grimmig und Alex hatte wirklich das Gefühl, dass der Teufel hinter ihnen her war.
       Sie trieben die Pferde zur äußersten Anstrengung an. Die Hufe donnerten wie ein unheilvolles Gewitter auf dem uralten Pfad Richtung Stadt. Die Pferde machten sich lang und gaben alles. Langsam schmolz die Entfernung und Alex Hass wuchs überproportional.
       „Ich werde sie alle vernichten“, flüsterte er mehr zu sich selbst und sah nicht das breite, zufriedene Grinsen in Nagars Gesicht.
       Alex spürte plötzlich einen warmen Lufthauch im Nacken, Nagar drehte sich herum und keuchte: „Sandsturm! Reite schnell, wir müssen zu den Ruinen! Der Sand wird uns sonst das Fleisch von den Knochen ziehen!“
       Sie trieben die Pferde noch mehr an. Diese erkannten instinktiv die Gefahr und gaben alles, was sie hatten. Sie keuchten, ihre Muskeln bebten, Blutfäden liefen langsam aus ihren Nasen und Alex betete erschrocken, dass es die Pferde schaffen würden. Schon wurden sie von den ersten Ausläufern des Sturmes eingeholt und der Sand stach wie tausend feine Nadeln in ihre Haut, als sie die Ausläufer der Ruinen erreichten.
       Sie beeilten sich, hinter den Mauern eines verfallenen Gebäudes Schutz zu suchen. Keuchend stiegen sie ab und lehnten sich gegen

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