Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)
explodierten unter ihm in den Renngalopp. Es war ein wunderbares Gefühl in vollem Tempo durch den Wüstensand zu schießen, die Landschaft war topfeben und Maho zeigte was in ihr steckte. Sie holte rasch zu Sarah auf und wollte überholen, als Alex sie zügelte.
So fielen sie in einen mittleren Galopp, den Maho eine ganze Weile durchhalten konnte. Nagar schaute anerkennend zu den beiden: „Respekt. Dein P ferd bietet ein Dauertempo, das schneller ist als die Höchstgeschwindigkeit manch anderer Pferde.“
Sie galoppierten im hellen Mondschein durch den Wüstensand und ließen die Pferde Kilometer fressen. Das Feuer kam immer näher, aber der Sand schluckte den Schall und so waren sie fast nicht zu hören. Schon konnte man einzelne Gestalten am Feuer erahnen.
„Wie wollen wir vorgehen?“ , fragte Alex mit gedämpfter Stimme, „welche Taktik hast du dir überlegt?“
Nagar grinste, ließ die Zügel fallen, fuhr die Klingen an seinen Händen aus und sagte: „Angri ff ist die beste Verteidigung!“ Er gab Sarah die Sporen. Sie schlug mit dem Kopf, stellte den Schweif, blähte die Nüstern und flog mit unglaublicher Geschwindigkeit auf die Feinde zu.
„Tolle Taktik – wie immer: Rein ins Getümmel“ brummte Alex. Er zog sein Schwert, schrie „Pack sie, Maho!“ und nahm die Zügel zwischen die Zähne. Und auch Maho zog an, ging mit vehementer Wucht vom Arbeits- in den Renngalopp und folgte Sarah problemlos.
Die Cherubim fühlten sich anscheinend sicher, denn sie hatten nur zwei Wachen aufgestellt und im Gegensatz zum ersten Angriff waren diese aber nun bewaffnet und trugen Speere.
Diese nützen ihnen jedoch nichts gegen den fulminanten Angriff, den Nagar ausführte. Bis sich die Wächter in seine Richtung gedreht hatten, war er schon zwischen ihnen und führte schreiend mit beiden Händen einen Streich aus. Die Köpfe der Wächter fielen synchron in den Sand, das Blut spritzte aus dem Hals und beide Körper fielen zuerst auf die Knie und dann vornüber auf den Boden.
Alex ließ Maho über sie hinweg springen und packte einen der Speere, die im Sand steckten. Die anderen Cherubim sprangen auf und griffen ihre Waffen. Alex konnte im Feuerschein seine Frau und sein Kind sehen.
„Christine!“, brüllte er und hielt auf sie zu.
„Alex?“ , fragte sie verwirrt und hielt die kleine Ina im Arm, als die Cherubim sich zwischen sie stellten. Alex bündelte seinen Hass, sein Leid und seine Sehnsucht in seinem Arm, warf den Speer und traf einen Gegner mitten in den Kopf. Dieser wurde von der Wucht zu Boden geschleudert und der Speer trat am Hinterkopf wieder aus.
Den Nächsten befreite er mit einem harten Streich des Schwertes von seinem untoten Leben, dann kam sein Vorwärtsdrang zum Stehen als sich vier der Cherubim vor ihm aufbauten.
Er hieb mit seinem Schwert auf sie ein und musste gleichzeitig ihre Attacken parieren. Nagar hatte Recht, dies würde nicht so einfach werden.
Er bemerkte, wie Spot aus der Tasche sprang und wild bellend zu Christine lief. Er stellte sich vor sie und schirmte sie vor den Cherubim ab.
Alex ließ Maho kreiseln, um den Gegnern kein Ziel zu bieten und sah, wie Nagar von Sarah sprang. Noch in der Sekunde als Alex sich fragte, warum er das Pferd aufgab, erkannte er die Antwort: Sarah kämpfte eigenständig. Und zwar nicht wie ein Pferd, das sich wehrt, in dem es nach hinten austritt. Sarah ging frontal auf einen Cherub zu, stieg, schlug ihm mit den Hufen das Schwert aus der Hand und biss ihm im Niedergehen den Kopf ab. Er sah, wie sie sich in den Hals verbiss und tief und schnell trank während sie nach hinten auf die Anderen austrat. Ihn fröstelte.
Ein nicht weniger grausames Bild bot Nagar, der sich lachend und singend durch die Cherubim durcharbeitete. Die Waffen schienen ihn nicht zu beeindrucken, blitzschnell duckte und wendete er sich und ließ sie seine Klingen spüren.
Als Alex das Rauschen hörte, war es schon zu spät. Etwas flog auf ihn zu und rammte ihn samt seinem Pferd zu Boden. Er hatte das Glück, dass er nicht unter Maho begraben wurde und rollte sich ab. Als er wieder auf die Beine kam, sah er die Gestalt, die ihn gerammt hatte, auf Nagar zufliegen. Sie hatte sechs Flügel und sechs Arme, jeder Arm mit einem Schwert bewaffnet. Ein Seraph! Alex fragte sich kurz, warum er „nur“ gerammt und nicht gleich in Geschnetzeltes verwandelt worden war, als er sah, wie sich zehn der Cherubim
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