Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)
ebenso schwarz wie die Stiefel, in denen er steckte. Das Ozon des Blitzes lag in der Luft und der Erschienene schnaubte zornig. Er schaute wütend auf Elias hinab.
„Scheiße, das ist Thor!“, flüsterte Alex.
„Thor, es ist Thor!“ , raunte es in der Menge.
Es war tatsächlich Thor. Und er war nicht im Entferntesten amüsiert. Seine Stimme donnerte: „Du stellst also meinen Vater in Frage? Den allmächtigen Odin, der diese Welt geschaffen hat und weise über die Menschen wacht? Deine schmähenden Worte klangen bis nach Walhalla und ich bin hier, um Genugtuung zu fordern! Soll dein Gott beweisen, was er taugt, wenn ich dich mit meinem Hammer zerschmettere! Räumt die Halle! Macht Platz für einen Reigen der Gewalt. Ich werde dieses Etwas mit seinem menschlichen Antlitz lehren, den Göttern zu lästern!“
Sofort wurden Tafel und Bänke beiseite geräumt, um Platz für den Kampf zu schaffen. Elias war vollkommen ruhig, während Alex und Christine die Aktivitäten kritisch betrachteten.
Sie sprach Thor an: „Bitte verzeiht, unser Freund hat Eurem hervorragenden Met etwas zu sehr zugesprochen. Er wollte nicht unhöflich sein…“
Elias fiel ihr ins Wort: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben, ich nehme den Kampf an und werde die Allmacht Gottes unter Beweis stellen!“
„So oder so ist es zu spät, der Frevel muss gesühnt werden!“, sprach Thor. „Niemand beleidigt in dieser Welt meinen Vater, ohne dafür zu büßen.“
Elias zog sein Schwert. Alex trat neben ihn, Schulter an Schulter. Elias sah zu ihm und schüttelte stumm den Kopf. Alex trat zurück und stellte sich zu Christine. Sie sahen sich besorgt an.
Thor und Elias standen sich gegenüber und fixierten sich. Elias war mit seiner Größe von einem Meter achtzig ein deutliches Stück kleiner als der Sohn Odins und wesentlich weniger bemuskelt.
Ein spöttisches Lächeln umspielte Thors Lippen und er machte keine Anstalten, anzugreifen. Er stand einfach da und strahlte eine enorme Sicherheit und Entschlossenheit aus.
Elias griff schließlich an. Er hob das Schwert mit einer raschen Bewegung über den Kopf und wollte es mit einem gewaltigen Sprung nach vorne auf den jungen Gott niederfahren lassen. Sein vorderer Fuß hatte nicht im Entferntesten die Zeit, den Boden überhaupt wieder zu berühren.
Er wurde mitten in der Luft von Thors pfeilschneller Aktion getroffen. Die Bewegung des Gottes war so schnell, dass Alex` Augen ihr nicht folgen konnten. Er sah nur noch den Hammer in die Leibesmitte von Elias donnern und hörte den Kampfruf des Gottes: „Mjölnir!“
Dies war der Name des göttlichen Hammers und dessen Wirkung war mehr als durchschlagend. Elias wurde durch die Wucht des Schlages nach hinten katapultiert. Wie durch einen unsichtbaren Schild geschützt wurde er zwar schwer getroffen, aber seine Knochen nicht zermalmt.
Blaue Funken stoben in die Halle, als der Hammer ihn berührte. Er klappte in der Mitte zusammen wie ein Taschenmesser und flog, sein Schwert immer noch umklammernd, quer durch den ganzen Raum. Sein Flug wurde circa vier Meter über dem Boden von der Wand des Hauses gestoppt, in die er krachend einschlug. Ein raunendes „Oh!“, ging durch die Menge. Elias fiel schwer zu Boden und blieb regungslos liegen, das Schwert in der starren Hand. Die Menge schien den Atem anzuhalten.
Thor wartete. Nichts geschah und Elias lag regungslos auf dem Boden.
„Dies soll die Macht Eures Gottes sein! Ha! Selbst ein Wurm hätte mehr Standvermögen bewiesen. Es wäre besser, das nächste Mal gleich Euren Gott zu schicken, vielleicht würde er ja wenigstens zwei Schläge aushalten“, kommentierte Thor den schnellen Ausgang des Gefechts enttäuscht. „Gebt mir Met!“, knurrte er und wandte sich von Elias ab.
Er griff nach dem ihm gereichten Metkrug. Bevor er ihn in den Händen hielt, krachte ein Metfass in seinen Nacken, zerbarst und der Inhalt ergoss sich schäumend über seinen Kopf und den ganzen Körper.
Thor wandte sich um. Er war klatschnass. Das Haar hing ihm strähnig ins Gesicht und von seiner Stirn troff der Met. Er wischte es sich mit wütender Miene aus den Augen: „Wer wagt es?“
Es war Elias, er stand herausfordernd an der Stelle, an der er zu Boden gegangen war und sah Thor an. „Hochmut kommt vor dem Fall. Nun kannst du dein großes Maul beweisen.“
Thor sah ihn nachdenklich an: „Ein Mensch bist du
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