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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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haben mochte. Volles, schwarzes Haar, blaue Augen. Ein nicht zu scharf geschnittenes Gesicht mit einem kleinen Schnauzbärtchen. Schätzungsweise Mitte dreißig. Er lachte sie an und sie
    fielen sich in die Arme.
       Ina nutze sogleich die Gelegenheit, ihn am Schnauzbart zu ziehen. Sie prüfte ihn und befand ihn für gut.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    9.        Kapitel: Keine anderen Götter neben mir
     
     
    Gegen Abend kam das Fest in die Gänge. Es fand im Haupthaus statt, dessen riesige Eingangshalle für derartige Zusammenkünfte eigens geschaffen worden war.
    Ob Freudenfeste, Trauerfeiern oder ob ein Think, eine Gerichtsentscheidung,  abgehalten wurde: Die Halle fasste alle Bewohner des Dorfes und noch einige mehr. Nur vereinzelt wurde die Decke von dicken Holzpfeilern gestützt, es gab insgesamt drei Herde, deren hohe Feuer Licht und Behaglichkeit spendeten.
       Über jedem Feuer brutzelte etwas: Spanferkel, Säue und ein Ochse. In der Mitte der Halle lief eine lange Tafel entlang und es gab Essen und Trinken in Hülle und Fülle.
       Ina lag friedlich schlafend in einer Krippe am Rande der Halle, gut bewacht von den vielen Kindern, die dort ihren Sitz- und Essplatz hatten.
       Große Hunde mit grauen Haaren bevölkerten ebenfalls die Halle und Spot hatte jede Menge zu tun, um mit den vielen Hundedamen Bekanntschaft zu schließen. Er versuchte sogar eine zu besteigen, was für schallendes Gelächter sorgte. Der kleine Hund war einfach etwas zu niedrig für die riesigen, hüfthohen Hunde, die sogar Doggen überragen mochten.
       Die Stimmung war gut und der Met floss in Strömen. Auch Alex langte genau wie Elias herzlich zu, nur Christine hielt sich zurück da sie die Kleine noch stillte. Und der Met war nicht von schlechten Eltern. Ein vollmundiger, würziger Honigwein der Appetit auf mehr machte.
       Als alle satt aber noch sehr durstig waren und die ersten Wikinger bereits bewusstlos vom Met vor oder hinter den Bänken lagen, hoben die Nordmänner an, ihre Sagenlieder zu schmettern und die alten Helden zu besingen. Von Göttern war die Rede, von Zwergen und Raben. Sie sangen über Thor, Odins Sohn, den Donnergott.
       Elias verzog angesäuert das Gesicht. Auch bei ihm hatte der Met Wirkung hinterlassen und seine Zunge gelöst. Aagje hatte ihm nicht nur ein menschliches Antlitz sondern auch ein Stück Menschlichkeit verliehen.
       „Heidnisches Geschwätz“, gab er geringschätzig von sich. Alex, auch schon etwas berauscht aber anscheinend noch klarer als Elias, zog ihn am Arm.
       „Komm, lass gut sein. Lass ihnen ihren Glauben. Wenn es stimmt, was Nagar gesagt hat, ist das die Welt eines anderen Gottes. Oder warum läufst du jetzt hier in Menschengestalt mit menschlichem Gesicht herum?“ Elias stand auf. Es fiel ihm schwer, Balance zu halten.
       „Das ist mir völlig gleich! Es gibt nur den einen Gott und alle anderen Göttern sind höchstens wert, ihm die Stiefel zu putzen!“
     
    Mit einem Schlag war es in der Halle totenstill geworden.
     
    „Was glotzt ihr denn so? Glaubt ihr es nicht? Ich aber sage euch: Kein Götze ist größer als Gott in seiner Herrlichkeit. Kein Gott ist weiser, prächtiger und stärker als der eine Gott! Euer Odin ist, wenn er überhaupt existiert, nur der Abklatsch eines Gottes und nicht wert, in einem Atemzug mit meinem Herrn genannt zu werden!“
       „Hör auf, unseren Göttern zu lästern“, sagte Aagje ruhig. „Dein Gott hat keine Macht in diesen Hallen und du wirst die Konsequenzen tragen, wenn du dich nicht angemessen verhältst.“
       „Keine Macht? Keine Macht? Ihr elenden Heiden, öffnet Eure Augen und seht die Allmacht Jahwes! Keiner Eurer Götter ist auch nur im Entferntesten in der Lage …..“
       Ein brüllender Donner unterbrach Elias je. Ein Blitz fuhr mitten in die Tafel und die Druckwelle fegte alle von ihren Plätzen. Als sie sich aufrappelten und der Rauch sich nach oben verzog trat eine Gestalt aus dem Nebel. An der Stelle, an der der Blitz eingeschlagen hatte, stand ein Mann. Ein großer, starker Mann der mit einem riesigen Hammer bewaffnet war. Lediglich der Stiel des Hammers schien etwas zu kurz geraten zu sein. Seine langen, rotblonden Haare fluteten unter seinem Helm hervor und umrahmten sein ebenmäßiges Gesicht. An seinem Helm waren beidseitig weiße Flügel angebracht. Sein schwarzes Lederwams wurde von einem roten Umhang bedeckt, die Lederhose war

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