Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane

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beeindruckt hatte und das jetzt nur noch dazu führte, dass ich auf ihn losgehen wollte.
    »Frauen.«
    »Bitte?«
    »Andere Frauen«, sagte er. Das verschlug mir die Sprache. War er tatsächlich im Begriff, mir zu beichten, dass er mich betrog? Darauf war ich nicht vorbereitet. Das war so gar nicht seine Art – und warum jetzt, wo er davon ausgehen musste, dass ich keine Erinnerung daran hatte, ihn erwischt zu haben … Hatte er etwa ein schlechtes Gewissen entwickelt? Tat es ihm leid?
    »Was für andere Frauen?«, fragte ich.
    »Du warst plötzlich auch scharf auf Frauen«, antwortete er.
    Oh. Nein. Er. Bereute nichts.
    »Wie bitte?« Ich hustete. »Hast du gerade gesagt, dass mich andere Frauen interessiert haben?«
    »Ja. Glaub mir, ich war genauso überrascht, wie du es wahrscheinlich bist – aber du meintest das ernst.«
    Mir blieb fast die Spucke weg.
    »Das behauptest du jetzt nicht wirklich.«
    »Doch. Ich sag’s, wie’s ist. Du fandest das alles großartig zwischen uns, aber irgendwie war’s so, als ob dich der Level an Verrücktheit, den wir hatten, hungrig nach mehr gemacht hätte. Irgendwie hast du daran gedacht, wie auch immer, halt an einen Dreier.«
    Irgendwie. »Wow. Wie verwegen von mir!«
    »Ja.« Er nahm einen Schluck von seinem Bier. »Also hab ich mir gedacht – nicht heute Nacht – heute Nacht treiben wir es ganz normal verrückt – aber irgendwann bald, könnten wir … das machen.«
    »Echt, bald?«
    »Sicher, warum nicht?«, sagte er. »Du … ich … und noch jemand …«
    »Nur wir drei?«
    »Absolut«, sagte Dirk, wobei ihn allein der Gedanke an die Möglichkeiten schon antörnte.
    »Oh«, sagte ich.
    »Ich meine, ich war immer glücklich einfach mit uns beiden.« Er trug sogar noch dicker auf. »Zuerst wollte ich es dir ausreden, weil ich nicht wusste, ob es nicht zwischen uns etwas ändern würde, wenn es erst mal gesagt und getan wäre, aber … ich will einfach, dass du glücklich bist.«
    »Hör zu«, sagte ich, »lass den Dritten einen Typen sein. Dann denke ich darüber nach.«
    Er schnitt eine Grimasse und versuchte zu lachen, die instinktive Angst vor diesem Thema brachte ihn aus der Fassung: »He, Moment! Was bin ich denn? Eine Schwuchtel?«
    »Ich weiß es nicht. Bist du das?«
    »Ha, nein. Gott sei Dank nein. Scheiß nein! Du weißt, dass ich das nicht bin.« Wenn Dirk ein Cartoon gewesen wäre, wäre Qualm aus seinen Ohren herausgekommen. »Vergiss einfach, dass ich was gesagt habe.«
    »Bist du sicher?« Ich schaute mich um und zeigte auf einen gutaussehenden Typen in einem Flanell-Hemd. »Was ist mit dem da?«
    »Genau.«
    »Ich mein’s ernst«, fuhr ich fort. »Ihr beide macht euch über mich her. Das wär mal was anderes. Das würde Spaß machen.«
    »Bist du völlig übergeschnappt? Hast du mit deinem Gedächtnis auch ein paar Gehirnzellen verloren?«
    »Ich glaube nicht«, sagte ich. Und dann stand ich, die Augen weiter auf Dirk gerichtet und eine neue Art von Lächeln auf dem Gesicht, von meinem Stuhl auf und ging zu dem Typen rüber, auf den ich gezeigt hatte.
    »Hi«, sagte ich zu dem Fremden in Flanell. »Ich bin Jordan.«
    »Hallo Jordan. Mike.«
    »Hey, Mike, das hört sich jetzt wahrscheinlich seltsam an, aber … hättest du was dagegen, wenn ich dich küssen würde? Es ist eine Art … Wette.«
    Er schaute, na ja … er schaute wie ein Mann, der gerade von einer jungen und einigermaßen attraktiven Frau in einer Bar nach einem Kuss gefragt worden war.
    »Mit wem hast du gewettet?«
    »Mit niemandem. Eigentlich mit mir selbst. Ich habe mit mir selbst gewettet, dass ich das nicht packen würde.«
    »Was bekommst du, wenn du die Wette gewinnst? Und was passiert, wenn du verlierst?«
    »Wenn ich gewinne, bekomme ich einen Kuss, Selbstbewusstsein zurück und das Vergnügen, jemanden dafür zahlen zu lassen, dass er aus dem Unglück eines anderen einen Vorteil zieht. Und wenn ich verliere …«
    Er unterbrach mich mit einem Kuss. Einem guten Kuss noch dazu. Nicht, dass ich im siebten Himmel gewesen wäre, aber es war angenehm, und es erregte auf jeden Fall Dirks Aufmerksamkeit. Er stand auf halbem Wege, als wir aufhörten. Ich flüsterte Mike zu, dass er einfach mitspielen sollte.
    »Hey Dirk«, sagte ich. »Das ist Mike.«
    »Hey Dirk«, sagte Mike mit einer Finger-am-Abzug-Geste.
    »Mike ist in jeder Beziehung total cool …«, sagte ich zu Dirk. »Also, wie genau willst du es machen?«
    »Jordan«, zischte Dirk. »Scheiße, vergiss es,