Von Kühlschrankdrachen, Superhelden, Feen und anderen Normalitäten des Lebens
Bügeln benutzte? CK würde sie bei Gelegenheit mal danach fragen.
Daisy warf sich in ihren fahrbaren Untersatz und startete den Motor. Gerade eben noch schaffte es CK, sich auf den Beifahrersitz zu werfen, da fuhr sie auch schon los. Schweigend glitten sie durch die Straßen.
„Sieh nur“, sagte Daisy.
CK sah. Er sah Menschen, die missmutig oder traurig auf den Bürgersteigen gingen. Ein paar von ihnen weinten hemmungslos. Oh Gott. Der Schokoladenentzug hatte bereits eingesetzt.
„Was machen wir nun?“
Daisy warf CK einen hilflosen Blick zu. Der hatte zwar auch keine Ahnung, was sie jetzt tun sollten, aber das würde er Daisy niemals zeigen.
„Wir – fahren zum FBI.“
„Gute Idee.“
Daisy drückte aufs Gaspedal und raste die Straße hinunter. In kurzer Zeit hatten sie das Hauptgebäude des FBI erreicht. CK hatte gute Kontakte zu einigen Agenten, so dass sie unbehelligt das Gebäude betreten konnten. Agent 021 empfing sie in seinem Büro.
„He, Captain Kitty, alter Kumpel. Lange nicht gesehen.” Er klopfte CK auf die Schulter und musterte dann neugierig Daisy.
„Das ist Daisy, Superheldin Klasse C.“
„Erfreut“, murmelte 021 und begab sich hinter seinen Schreibtisch. „Also, was kann ich für euch tun?“
CK ließ sich auf einen Stuhl fallen und Daisy folgte seinem Beispiel.
„Schokolade“, sagte er bedeutsam.
021 nickte und legte seine Fingerspitzen gegeneinander. „Wie viel weißt du?“
CK berichtete von seinen Recherchen und der Entdeckung, dass Teile der Stadt bereits entschokoladet waren.
Agent 021 nickte wieder und hob die Augenbrauen.
„Die Lage ist ernst. Satellitenbilder zeigen, dass Fred sein Unwesen treibt. Leider konnten wir sein Geheimlager noch nicht aufspüren. Aber wir sind dran.“
CK atmete erleichtert auf.
„Dann brauche ich nichts zu tun?“
„Nein“, sagte 021, „eigentlich nicht.“
Daisy und CK verließen das FBI-Gebäude und gingen zu dem Daisymobil.
„Glaubst du, die schaffen das ohne uns?“, fragte Daisy.
„Nö“, sagte CK.
„Und – was tun wir jetzt?“
„Wir fahren zur Universität für Lebensmittelforschung. Ich habe da eine Idee.“
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Fred starrte auf die Simulation der Weltkugel. Auf Monitoren an der Wand konnte er beobachten, was in den schokoladenfreien Staaten passierte. Gerade brach in Hintermolukkien eine Revolution aus. Fred kicherte und rieb sich die Hände. Zu seinem Glück fehlte nur noch ein Assistent, der ihn ehrfürchtig bewunderte. Aber er hatte keinen Assistenten mehr, seit er den letzten aus Versehen mit einer Kakaomotte gekreuzt hatte. Das Ergebnis summte jetzt irgendwo in der Wüste herum. Fred seufzte.
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An der Universität für Lebensmittelforschung empfing Professor Siebeneichen die beiden Superhelden.
„Was kann ich für Sie tun?“, fragte der Professor und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
CK und Daisy hatten vor seinem Schreibtisch Platz genommen. Jetzt räusperte sich CK und lehnte sich vor.
„Synthetische Schokolade. Haben Sie die Möglichkeit, so etwas herzustellen?“
„Hm, merkwürdig“, murmelte Professor Siebeneichen, „gerade diese Woche ist es uns gelungen, tatsächlich künstliche Schokolade herzustellen. Aber – das Produkt ist noch nicht ausgereift.“
CK runzelte die Stirn und warf Daisy einen kurzen Blick zu, die mit den Schultern zuckte.
„Nicht ausgereift? Was bedeutet das?“
„Tja“, Siebeneichen legte seine Fingerspitzen aneinander, „es sieht aus wie Schokolade, schmeckt auch so, aber es gibt einen großen Nachteil.“
Gespannt beugten sich Daisy und CK vor, auch der Professor lehnte sich über den Schreibtisch.
„Das Produkt ist schwer toxisch. Man stirbt, wenn man es isst. Es ist also unbrauchbar.“
„Das ist es.“ CK sprang auf. „Das ist die Lösung. Wie viel dieser synthetischen Schokolade können Sie kurzfristig herstellen?“
Verwirrt lehnte Siebeneichen sich zurück.
„Unbegrenzt viel. Wir haben alle Komponenten in Massen zur Verfügung.“
„Beginnen Sie mit der Herstellung“, rief CK und verließ den Raum im Laufschritt. „Ich muss sofort mit dem FBI Kontakt aufnehmen.“
Daisy folgte CK und fragte im Laufen: „Was hast du vor?“
CK grinste und zwinkerte Daisy zu. „Wir machen seine Motten kaputt. Und danach schnappe ich mir den Kerl.“
„Aha.“ Daisy holte tief Luft, als sie beim Daisymobil ankamen. Sie musste dringend mehr trainieren, sie war ganz außer Atem.
„Fahr los“, befahl CK und
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