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Von Liebe steht nichts im Vertrag

Von Liebe steht nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe steht nichts im Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRISH MOREY
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befruchtete Eizelle eingesetzt wurde? Nämlich die meiner Frau?“
    Sie nickte und fügte dann ein „Ja“, hinzu.
    „Und Sie haben mich gestern angerufen, um mir das zu sagen.“
    „Ja.“
    „Warum haben Sie das getan, Mrs Cameron? Was genau beabsichtigen Sie?“
    War diese Frage ernst gemeint? „Ich bin mit Ihrem Baby schwanger, Mr Pirelli. Und jetzt bin ich hier. Was glauben Sie denn, was ich vorhabe?“
    „Sie sind diejenige, die angerufen hat. Also sollten Sie es mir sagen.“
    „Na schön.“ Frustriert atmete sie tief ein. Hatten sie diese Frage nicht schon geklärt? „Ich habe gehofft, dass Sie das Kind vielleicht gerne haben wollen, wenn es auf der Welt ist.“
    „Weil Sie es nicht wollen?“
    Aus seinem Mund klang es wie ein Vorwurf. Sie wollte eigentlich überhaupt kein Baby haben. Aber das ging ihn nichts an. „Dieses Kind gehört Ihnen. Ich dachte … ich hatte gehofft, dass Sie es wollen.“
    „Sie möchten damit also sagen, dass Sie bereit sind, das Kind auszutragen und dann abzugeben?“
    „Ja.“
    „Sobald es geboren ist?“
    „Vorher wäre es ein bisschen schwierig.“ Ein Kiefermuskel zuckte, und seine dunklen Augen blitzten auf, eine eindeutige Warnung an sie, dass ihm in diesem Fall ganz und gar nicht zum Scherzen zumute war.
    „Dann würden Sie dieses Kind abgeben und verschwinden. Kann ich also davon ausgehen, dass Sie nie wieder etwas mit ihm zu tun haben werden?“
    „Warum sollte ich? Schließlich ist es nicht mein Kind.“
    Er beugte sich vor. „Das ist genau der Punkt, den ich nur schwer verstehen kann, Mrs Cameron. Warum wollen Sie die Schwangerschaft auf sich nehmen, wenn es doch nicht Ihr Kind ist?“ Seine dunklen Augen blitzten gefährlich. „Außer Sie erwarten etwas als Gegenleistung?“

4. KAPITEL
    Angie zuckte zusammen. Ihr Herz schlug plötzlich viel zu schnell, und sie versuchte zu verstehen. „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.“
    „Ach, kommen Sie. Erwarten Sie wirklich, dass ich Ihnen abnehme, Sie würden sich zu dieser aufopfernden Geste aus reiner Herzensgüte entschließen? Soll ich tatsächlich glauben, dass Sie dieses Baby abgeben und nichts im Gegenzug dafür erwarten? Warum legen Sie die Karten nicht offen auf den Tisch? Wie viel wollen Sie?“
    Sie schüttelte den Kopf. Schon gestern am Telefon hatte er sie gefragt, was sie dafür verlange. Sie hatte vermutet, es sei ihm automatisch herausgerutscht, im ersten Schock. Doch sie hätte nie für möglich gehalten, dass er tatsächlich so von ihr dachte. „Es geht hier nicht um Geld.“
    Zweifel verdunkelten seine Miene. Forschend sah er sie an und machte keinen Hehl aus seiner Verachtung. „Ich soll Ihnen also abnehmen, dass Sie eine kleine Finanzspritze nicht gut gebrauchen können?“
    Er meinte es tatsächlich ernst. Na schön, sie könnte wirklich ein bisschen mehr Geld gebrauchen. Aber musste er deshalb so selbstgefällig und überheblich dreinschauen wie ein römischer Kaiser, der seinem wartenden Volk gnädig ein paar Brotkrumen zuwarf? Sie wollte seine Almosen nicht. Sie wollte gar nichts von ihm.
    Doch etwas in ihr beharrte darauf, sich auf sein Spiel einzulassen. Vielleicht hatte er ja recht. Vielleicht sollte sie ihn tatsächlich um Geld bitten, wenn er doch so versessen darauf war, es ihr aufzuzwingen. In der Klinik hatte man ihr zwar versprochen, die Behandlung sei unentgeltlich. Doch Shayne zahlte ihr keinen Unterhalt, und ihr kleiner Notgroschen würde nicht ewig reichen, jetzt, da sie ihren Job verloren hatte.
    Wäre es denn so falsch, Geld anzunehmen? fragte eine kleine Stimme in ihr. Anscheinend wartete er nur darauf, dass sie eine Summe nannte. „Was genau wollen Sie mir denn bieten?“
    Er blieb völlig ungerührt, nur seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln. Sie spürte, dass sie gerade einen entsetzlichen Fehler gemacht hatte. Würde sie je die Möglichkeit bekommen, dies wieder richtigzustellen?
    „Geld für die Unannehmlichkeiten“, bot er an und musterte sie eindringlich. „Schließlich nehmen Sie einiges auf sich und müssen Ihre Pläne für ein eigenes Kind zurückstellen. Ganz sicher möchten Sie selbst auch eine Familie gründen.“ Er war sicher, dass er sie jetzt am Haken hatte. Ihr hartnäckiges Leugnen hatte ihn frustriert, aber sie hatte nicht lange durchgehalten. Als sie schließlich doch um sein Angebot gebeten hatte, war dies das Stichwort gewesen, auf das er gewartet hatte. Mit ihrer Frage hatte sie seine These bewiesen, dass kein Mensch so

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