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Von Liebe steht nichts im Vertrag

Von Liebe steht nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe steht nichts im Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRISH MOREY
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zu finden. Sie wollte die Zukunft des Kindes sichern und hatte ihre eigene darüber vergessen. Shayne hatte sie verlassen, und anscheinend war sie seither zu keinem klaren Gedanken mehr fähig.
    Natürlich könnte sie das Geld gebrauchen. Ihre Mutter hatte ihr ein Haus hinterlassen, doch es war verschuldet. Die Hypothek war zwar nicht hoch, aber sie würde in den nächsten Monaten Geld für Tilgung, Rechnungen und Lebensmittel brauchen. Ganz zu schweigen von den Möbeln, die sie kaufen musste, weil Shayne fast alles mitgenommen hatte.
    Warum hatte sie Dominic Pirellis Angebot so strikt abgelehnt?
    Lag es an der Formulierung, mit der er es vorgetragen hatte? Als hätte sie es nur darauf abgesehen, so viel Kapital wie möglich aus seinem Kind zu schlagen? Oder lag es daran, dass sie es schlicht satthatte, nach der Pfeife der Männer zu tanzen?
    Vielleicht traf beides zu.
    Verstohlen betrachtete er sie von der Seite und sah, wie sie die Stirn runzelte und wieder an ihrer Unterlippe knabberte. Sie hatte sich Sorgen wegen der gestohlenen Geldbörse gemacht und sich gefragt, wie sie ohne die mickrigen zwanzig Dollar auskommen sollte. Für sie war es allerdings anscheinend ein Vermögen.
    Vermutlich hätte er nicht so hart mit ihr ins Gericht gehen sollen.
    Vielleicht war sie tatsächlich ehrlich.
    Ja, sicher, und diese ganze Geschichte war nichts als ein böser Traum .
    Aber ihre Frage, was er ihr bieten würde, war Wirklichkeit gewesen. Was sollte das anderes sein als ein Schuldeingeständnis?
    Er biss die Zähne aufeinander, immer noch nicht zufrieden mit der Antwort. Warum hatte er solche Mühe gehabt, sie an den Haken zu bekommen? Was war ihr wunder Punkt? Sie musste einen haben.
    Eines war klar. Sie würde Geld brauchen. Das Kind in ihrem Leib sollte die nächsten sechs Monate nicht darben müssen, nur weil sie zu stolz oder zu dumm war, seine Hilfe anzunehmen. Wenn sie ihn nicht darum bat, würde er sie zwingen, sein Geld zu nehmen.
    Der Mercedes fraß Kilometer um Kilometer, als Dominic Pirelli westwärts an Parramatta vorbeifuhr, auf dem lang gestreckten Highway, den er einst so gut gekannt hatte.
    Mit jedem Kilometer, den sie hinter sich ließen, zog sich sein Magen mehr zusammen. Und mit jedem Wahrzeichen, das er erkannte, hatte er das Gefühl, weiter und weiter in die Vergangenheit einzutauchen, in ein Leben, das er schon lange vergessen geglaubt hatte. Der Highway war erweitert worden, die Gebäude modernisiert, aber trotzdem türmten sich die Erinnerungen über ihm auf, bis er das Gefühl hatte, darunter zu ersticken.
    Bei dem Gebrauchtwagenhändler, an dem sie jetzt vorbeifuhren, hatte er sein erstes Auto gekauft. Selbst heute, in seinem luxuriösen Mercedes, konnte er sich noch gut daran erinnern, wie aufgeregt er als Jugendlicher gewesen war, nachdem er die Anzahlung für seinen ersten Wagen zusammengekratzt hatte. Im Grunde war er eine alte Rostlaube, doch für ihn bedeutete das Auto den ersten Schritt in ein Leben, das er selbst in die Hand nehmen wollte. Und es war ihm gelungen. Ein Jahr später war er ausgezogen und nie wieder zurückgekehrt.
    Warum auch? Seine Großeltern waren gestorben, genauso wie seine Mutter. Er hatte seine Vergangenheit hinter sich gelassen, hübsch verpackt in einer Schachtel, auf der stand: Nicht öffnen.
    Im Geiste schob er die Schachtel jetzt entschieden beiseite und warf noch einen heimlichen Blick auf die Frau neben sich. Bis zum Zerreißen gespannt saß sie da, die Finger fest um die Riemen ihrer Tasche geklammert, als hätte sie Angst, jemand könnte ihr noch etwas stehlen.
    Da sie das Gesicht abgewandt hatte, konnte er nur ihre Nasenspitze sehen, ihren hohen Wangenknochen und die Kurve ihrer Lippen. Aus diesem Blickwinkel erschien sie ihm beinahe hübsch, auf eine traurige, vernachlässigte Art und Weise. Vielleicht war sie ja tatsächlich einmal hübsch gewesen, hatte ihr gutes Aussehen jedoch eingebüßt in dem ständigen Kampf ums Überleben. Doch er sollte verdammt sein, wenn er zuließ, dass sie in den nächsten Monaten weiter so darben müsste.
    „Ich glaube, wir wissen beide, dass Sie mit dem Baby meine Hilfe brauchen werden.“
    Auch wenn er geradeaus sah, spürte er den kühlen Blick aus ihren blauen Augen.
    „Ich weiß. Tut mir leid. Sie haben recht.“
    Die schlichte Aussage war die erste Überraschung. Dass sie nicht widersprach, die zweite. Aber es war ihre Entschuldigung, die ihn völlig verblüffte, vor allem, da er von Anfang an nur das Schlimmste über

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