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Von Liebe steht nichts im Vertrag

Von Liebe steht nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe steht nichts im Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRISH MOREY
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früher erträumt haben mochten, langsam und qualvoll gestorben, überlegte er.
    Er hatte gut daran getan, all dem zu entfliehen.
    Schließlich hatte er verdammt hart gearbeitet, um der Vergangenheit zu entkommen.
    Es war eine Ironie des Schicksals, dass sein Baby ausgerechnet an diesem Ort seine erste Zeit verbringen musste. Doch anders als er würde sein Kind dieses Elend nie bewusst kennenlernen.
    Und dennoch schmerzte es ihn, sein ungeborenes Kind hier zurücklassen zu müssen. Wenn es nach ihm ginge, sollte es so schnell wie möglich auf die Welt kommen.
    Wie viele Monate waren es noch?
    Wie lange würde er sie noch in diesem Vorort besuchen müssen, in den er nie wieder einen Fuß hatte setzen wollen? An die Gefahr, die der Alltag hier mit sich brachte, wollte er nicht einmal denken. Einbrüche, Brandstiftung und offene Gewalt auf den Straßen. Was war das nur für eine Gegend, in der sein Baby nun heranwuchs?
    Mit Sicherheit nicht die richtige.
    Alles an dieser Geschichte war falsch. So wie es falsch war, dass diese Frau sein Baby in sich trug.
    Aber die Mutter seines Kindes würde sie nie sein.
    Niemals!

5. KAPITEL
    Angie lehnte sich gegen die geschlossene Haustür. Die Anspannung fiel von ihr ab, und sie seufzte erleichtert auf. Endlich war dieser Tag vorbei, der ihr, nach all den Stunden mit diesem unerträglichen Mann, als der längste ihres Lebens erschienen war. Jetzt konnte sie sich wieder befreit fühlen. Von draußen hörte sie, wie der Motor seines Wagens ansprang und schnurrend wie eine Raubkatze lief, dann fuhr Dominic Pirelli leise davon.
    Erneut seufzte sie auf. Er war fort.
    Und trotzdem verfolgte sie das Bild dieses Mannes. Sie hätte sich nicht noch einmal umdrehen dürfen. Eigentlich hatte sie widerstehen wollen, doch die Versuchung war zu groß gewesen, noch einen letzten Blick auf ihn zu werfen.
    Also hatte sie über die Schulter gespäht und ihn mit verschränkten Armen neben seinem Wagen stehen sehen. Er trug eine dunkle Sonnenbrille, und dennoch spürte sie, dass er sie eindringlich ansah.
    So eindringlich, dass ihr die Luft weggeblieben und es ihr kalt über den Rücken gelaufen war. Der schnittige schwarze Wagen wirkte wie eine Sünde. Sein Besitzer aber sah noch gefährlicher aus. Mächtiger. Das Bild erinnerte sie an die Beilagen in den Autozeitschriften, die Shayne manchmal studiert hatte. Nur dass Wagen und Besitzer in den Magazinen am Rand einer Klippe oder am Strand aufgenommen worden waren, um beide in ihrer ganzen Schönheit präsentieren zu können. Solche Aufnahmen wurden ganz sicher nicht an Orten wie der Spinifex Avenue gemacht, mit ihren trostlosen Häusern und Vorgärten und den verrosteten Schrottwagen.
    Wer immer Dominic Pirelli auch sein und woher er auch kommen mochte, hierher gehörte er ganz sicher nicht.
    Müde ging sie durch das fast leere Wohnzimmer in die Küche. Sie ließ die Umhängetasche auf den Tisch fallen, stellte den Wasserkessel auf den Herd und blätterte die Post durch, während sie darauf wartete, dass das Wasser heiß wurde. Na toll. Nur Rechnungen. Sie erkannte es an den offiziell wirkenden Fensterumschlägen – Strom, Haus- und Grundsteuern und …
    Ihr Herz schlug schneller, als sie den Namen der Rechtsberatungsstelle erkannte, an die Shayne sich bei Problemen immer wandte. Was wollten die denn jetzt schon wieder? Sie riss den Umschlag auf, nahm den Brief heraus und überflog ihn. Fassungslos starrte sie auf die Buchstaben.
    Schwer ließ sie sich auf einen der beiden noch verbliebenen Stühle fallen. Wie konnte er ihr so etwas nur antun? Er hatte doch bereits das Auto und den Großteil der Möbel mitgenommen. Zudem hatte er gesagt, dass er jetzt nichts anderes mehr von ihr wolle als die Scheidung.
    Noch einmal las sie den Brief, diesmal langsamer, obwohl ihr Herz so schnell schlug, dass sie fast Panik bekam. Doch die Worte blieben die gleichen, und an deren Bedeutung war nicht zu rütteln.
    Shayne beanspruchte jetzt die Hälfte des Hauses für sich – dieses Hauses, das einst der Stolz und die Freude ihrer Mutter gewesen war. Das Eigentum ihrer Mutter, das diese ihr laut Testament hinterlassen hatte. Ihr Zuhause .
    Wenn er den Anteil zugesprochen bekam, könnte sie ihn nur auszahlen, wenn sie es verkaufte. Und wo konnte sie dann hin? Wo sollte sie leben?
    Was, zum Teufel, sollte sie nur machen?
    Dominic fuhr auf eine Kreuzung zu. Er wusste, dass es rechts hinunter zum Highway ging, bog jedoch aus unerklärlichen Gründen nach links ab und

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