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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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wolltest du sagen?“
    Sie drehte sich von ihm weg und starrte an die Decke.
    „Nun ja“, äußerte sich Gero. „Immerhin seid ihr verwandt.“
    „Das musst du mir nicht sagen“, erwiderte sie. Tränen lösten sich. Sie seufzte tief. „Ich bekomme diesen Gedanken nicht aus meinem Kopf. Ich kann an nichts anderes denken.“
    Verbittert schloss sie ihre Augen. Gero war ratlos. Er wusste nicht, wie er sie trösten sollte. Sanft legte er seine Hand auf ihre Schulter.
    „Mit Nicholas ist doch auch alles in Ordnung“, sagte er schließlich. „Das darfst du nicht vergessen.“ Sie antwortete nicht. „Oder willst du gar kein zweites Kind?“
    Da zuckte sie mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich weiß gar nichts mehr“, jammerte sie. Gero nahm sie daraufhin fest in den Arm.
    „Du solltest eine Nacht drüber schlafen. Der heutige Tag war chaotisch genug.“
    Sie nickte, und sah ihn bittend an. „Kannst du diese Nacht hier bleiben? Ich möchte nicht alleine sein.“
    Da lächelte er. „Natürlich. Immerhin habe ich dir das heute eingebrockt. Ohne mich würdest du wahrscheinlich immer noch an eine Grippe denken und nicht an ein Kind.“
    Er legte seine Hand auf ihren Bauch.
    „Wenn ich mir vorstelle, dass hier ein kleiner Neal drinnen ist, dann finde ich das wunderschön. Auch wenn es für dich momentan wie eine große Katastrophe aussieht, wenn es irgendwo einen Gott geben sollte, dann hat es schon irgendetwas zu bedeuten, dass du wieder ein Kind von Neal bekommst.“ Er machte eine kleine Pause, in der er Francis eindringlich ansah. „Es soll wohl so sein.“  
    Mit diesen Worten brachte er das Lächeln in ihr Gesicht zurück. „Das hast du schön gesagt“, sagte sie. „Wenn ich bloß nicht solche Angst hätte, es ihm zu erzählen.“
     
    Neal schloss am übernächsten Tag Francis’  Wohnungstür auf und trat ein. Seine Reisetasche stellte er in den Flur. In ihr war dreckige Wäsche, die Ralph waschen musste, doch Neal hielt es für angebrachter, nach seiner Rückkehr zuerst zu Francis zu fahren. Er ging ein paar Schritte durch den Flur. Er hatte jetzt nur noch eine Tüte in der Hand, die Mitbringsel enthielt. Natural Vanilla Body Spray von Boots für Francis - er hatte ihr gleich einige Flaschen gekauft - und eine Großpackung Donuts für Gero. Seinem Sohn hatte er die neusten Filme von Walt Disney mitgebracht - natürlich auf englisch. Doch niemand von ihnen war zu sehen. Neal stutzte.  
    „Hallo? Keiner da?“ Er betrat die Küche, wo er Francis und Gero erblickte. Beide standen stillschweigend am Fenster. „Ach, hier seid ihr. Könnt ihr nicht antworten?“, fragte er vorwurfsvoll.
    „Hi Neal“, sagte Gero schließlich. Er kam näher, um seinem Freund einen Kuss auf die Wange zu geben. Schon allein das zaghafte Verhalten stimmte Neal nachdenklich.
    „Na, das ist ja eine Begrüßung. Ich war zwar nur ein paar Tage weg, aber etwas mehr könntet ihr euch schon freuen, dass ich wieder da bin.“ Kritisch sah er seinen Freund an, dann landete sein Blick auf seiner Schwester. „Und du? Hat es dir ganz die Sprache verschlagen?“
    Er musterte sie haargenau. „Geht es dir besser? Du bist noch so blass.“
    Francis hob die Schultern leicht an. Sie wagte kaum, ihren Bruder anzusehen. „Es geht so.“
    Daraufhin verzog Neal sein Gesicht. Seine Rückkehr hatte er sich etwas erfreulicher vorgestellt. Er legte die Tüte mit den Geschenken auf den Tisch, dann fuhr er mit ernster Miene fort:
    „Was ist mit euch? Warum verhaltet ihr euch so komisch?“
    Als er das fragte, senkte Gero sofort den Kopf. Ein deutliches Zeichen dafür, dass tatsächlich etwas nicht stimmte. Doch eine Antwort blieb vorerst aus. Da wurde Neal laut:
    „Könnt ihr mir vielleicht sagen, was hier los ist!?“
    Nun kam Francis etwas näher. Sie öffnete den Mund, aber kein Wort kam heraus. Sie suchte den Blickkontakt zu Gero. Als der ihr ermunternd zunickte, rückte sie langsam mit der Sprache heraus.
    „Wir … ich meine … Ich muss dir was sagen.“
    Neal verschränkte die Arme vor den Bauch. Allmählich machte ihn das seltsame Verhalten der beiden wütend. „Ja, und? Was ist?“, fragte er mit gereiztem Unterton.
    „Es ist … also …“ Francis stockte. Sie sah zu Boden. Ihr fiel es sichtlich schwer, die Nachricht zu übermitteln.
    „Was denn?“, bohrte Neal nach. Seine Stimme wurde noch lauter. „My God , das kann doch nicht so schwer sein! Sag endlich, was los ist.“  
    „Ich bin schwanger“, sagte Francis

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