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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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war regelrecht außer sich.
    „Du bist einfach gefahren … So ganz ohne Abschied. - Nachdem, was passiert ist, da …“
    Weiter kam Dirk nicht. Neal fuhr ihm sofort ins Wort.
    „Ich will davon nichts hören!“
    Dirk lächelte verstört, als könne er nicht glauben, was er hörte. „Wir sollten darüber reden …“
    „Wir haben alles geklärt“, sagte Neal. Er zündete sich eine Zigarette an. Für ihn war die Sache erledigt.
    Dirk schüttelte unzufrieden mit dem Kopf. „Nichts haben wir geklärt. Du bist einfach weg.“
    Neal zuckte mit den Schultern. „Du wusstest, dass unsere Arbeit an dem Album nicht ewig dauern würde.“
    Dirk seufzte. Er kam näher und fasste Neal schließlich an die Schultern. „Wie kannst du so kalt sein?“
    „Fass mich nicht an!“, fauchte Neal. Er riss sich los. „Verschwinde!“, schrie er zudem. „Hau ab! Du machst doch alles kaputt!“
    Francis’ Herz begann zu rasen, als sie all das hörte. Was lief da bloß ab zwischen den Männern?
    „Was mache ich denn kaputt?“, konterte Dirk sofort. Inzwischen war auch er nicht mehr ruhig. „Ich will doch nur Klarheit über uns.“
    Neal fasste sich an den Kopf. Er schien verzweifelt. „Es gibt  keine Klarheit!“, rief er aufgebracht. „Mensch, ich habe hier Verpflichtungen!“, fügte er lauthals hinzu. „Versteh das doch! Lass mich endlich in Ruhe! Hör auf mich anzurufen, mir zu schreiben oder mir nachzureisen! Verschwinde!“
    Völlig aufgelöst rannte Neal zum Terrassenfenster und entschwand dadurch in den Garten. Sein Sohn, der dort spielte, wurde aufmerksam. Doch Neal rannte nicht auf den Rasen, sondern bog um die Ecke. Wenige Sekunden später hörte man den Motor des Porsches laut aufheulen und das Auto davonfahren.
    Zurück blieb eine beängstigende Stille. Nun wagte sich Francis wieder aus der Küche. Sie war ebenso erschüttert wie Dirk.
    „So habe ich ihn ja noch nie erlebt“, sagte sie bedrückt. „Was ist denn bloß passiert? Warum streiten Sie so?“
    Dirk senkte den Kopf. „Ich kann nicht darüber reden, wenn Neal selbst noch nichts erzählt hat.“ Er deutete zur Terrassentür. „Sie sehen ja selbst, dass er nicht darüber reden will.“
    Er seufzte tief. Gleichwohl blickte er gefasst auf und versuchte ein Lächeln.
    „Trotzdem danke für alles“, sagte er. Aus seiner Jacke zog er eine Visitenkarte hervor. „Falls es sich Neal doch anders überlegt … unter dieser Adresse bin ich die nächste Zeit zu erreichen.“
     
    Als Francis erwachte, schien schon die Sonne durch die Jalousie. Sie drehte sich, doch Neal lag nicht wie erhofft neben ihr. Bis spät in die Nacht hatte sie auf ihn gewartet.
    Ihre Sorgen verschwanden allerdings, als sie ins Erdgeschoss trat und dort Neal am Tresen sitzen sah. Er wirkte übermüdet, konnte die Augen kaum offen halten und war unheimlich blass. Es lag auf der Hand, dass er die Nacht außer Haus verbracht und gar nicht geschlafen hatte. Francis wollte ihm keine Vorwürfe machen, aber immer mehr Fragen taten sich auf.
    „Ich mache uns erstmal einen Kaffee, okay?“
    Neal nickte still. Er war dankbar, dass seine Schwester nicht gleich mit irgendwelchen Moralpredigten kam. Trotzdem wurde er wütend, als sie zu fragen begann:
    „Wieso bist du gestern so ausgerastet? Was hat dir dieser Dirk getan?“
    „Ich will diesen Namen nicht mehr hören!“, fauchte Neal. Er steckte sich eine Zigarette an. Als Francis die Milch für den Kaffee auf den Tresen stellte, bemerkte sie, wie nervös ihr Bruder wieder war, wie aufgewühlt und ruhelos.
    Ihre Toleranz neigte sich dem Ende zu. Nicht schon wieder wollte sie eine Diskussion anfangen. Nicht schon wieder wollte sie ihn auf sein merkwürdiges Verhalten hin ansprechen. Er hätte wieder alles abgestritten, alles heruntergespielt. Nachdenklich verschwand Francis in der Küche. Sie griff nach der Kaffeekanne und sah schließlich nur noch einen Ausweg.
    Sie schenkte Neal einen Becher voll ein, dann goss sie Milch auf den Kaffee. Als sie ihm den Becher anreichte, und er mit seinen zittrigen Fingern danach griff, ließ sie das Gefäß einfach los. Wie erwartet fiel der Becher zu Boden. Der heiße Kaffee goss sich in einem Schwall über Neals graue Cordhose. Schreiend sprang er vom Stuhl auf.
    „Kannst du nicht aufpassen!“, rief er. Er verzog das Gesicht. Ohne Zweifel spürte er die heiße Flüssigkeit durch den Stoff auf seine nackte Haut wandern. Und wie Francis erwartet hatte, öffnete er auch sogleich seine Hose, um sie

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