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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Kopfschmerzen. Er fühlte sich gar nicht gut. Die Erinnerungen an den vergangenen Abend holten ihn ein, was zur Folge hatte, dass er sich noch scheußlicher fühlte.
    Er drehte den Kopf und erblickte Gero, der noch seelenruhig schlief.
    Neal hätte glücklich sein sollen, so einen schönen und begehrenswerten Freund zu haben. Doch stattdessen suchte ihn die allgegenwärtige Angst heim, dass er Gero verlieren könnte.
    Nicht noch einmal könnte er so einen Verlust ertragen …
    Neal stand leise auf. Er trug nur eine seiner engen Shorts, und es fröstelte ihn.
    Er griff nach seinen Zigaretten. Bis jetzt hatte er es noch nicht geschafft, weniger zu rauchen. Auch nicht Francis oder des Babys wegen.
    Das bedrückende Gefühl, welches sein Herz umklammerte, wanderte hinunter in seinen Magen. Er hätte sich auf das Baby freuen sollen, stattdessen plagten ihn die Sorgen um dessen Gesundheit. Warum konnte er sich nicht mehr freuen? Einfach abwarten und sehen, was passiert?
    Er dachte an Dirk. Musste der gerade jetzt auftauchen?
    Er sog den Zigarettenrauch tief in seine Lungen ein. Sein Magen knurrte, doch es war kein richtiger Hunger, den er verspürte. Wann hatte er das letzte Mal etwas gegessen?
    Verstört verließ er die obere Etage. Unten traf er auf Ralph, der seinen Hausherren verwundert ansah.
    „Sir, ist Ihnen nicht zu kalt?“
    „Doch.“ Neals Stimme war leise. „Bringen Sie mir bitte einen Kaffee ins Studio.“
    Sein Butler nickte. Als der in der Küche verschwand, ging Neal in den Flur. Er durchwühlte seine Jackentasche an der Garderobe, bis er das Beutelchen Kokain fand, nach dem er sich innig sehnte.
    Fest umschloss er es mit seiner Hand, dann ging er in den Keller, wo sich Aufnahmestudio und Proberaum befanden. Vor dem Mischpult setzte er sich auf den Ledersitz. Gierig schüttete er etwas von dem weißen Pulver auf seine Hand. Mit der anderen rollte er ein kleines Stück Papier zu einem Röhrchen zusammen, dann schnupfte er das Pulver durch die Nase. Den Rest des Pulvers leckte er von der Handfläche. Verbittert schloss er die Augen. Wieder hatte er es nicht geschafft, dem Drang zu widerstehen.  
    „Verdammte Scheiße!“, brüllte er los. Er drückte seine Finger gegen die Augen. Es war zum heulen. Ja, er hätte einfach mal losheulen sollen.
    Er hörte Schritte auf der Treppe. Sofort öffnete Neal die Augen. Reiß dich zusammen, hämmerte es in seinem Kopf. Ralph brachte den Kaffee.
    „Vielen Dank“, sagte Neal. Er nahm die Tasse entgegen, dabei zitterten seine Hände unübersehbar.
    „Ist Ihnen nicht gut?“, fragte Ralph sofort. „Soll ich Ihnen etwas zum Anziehen holen?“
    Neal schüttelte den Kopf. „Es ist alles okay. Ich ziehe mich später an.“ Er dachte an seinen Freund, den er unmöglich stören wollte. „Wecken Sie Gero nicht. Er braucht seinen Schönheitsschlaf.“
     

IX.
     
    Zaghaft betätigte Francis den Klingelknopf des Appartements. Sie spürte eine unterschwellige Aufregung, als sich die Tür öffnete und sie vor sich Dirk erblickte. Und der erkannte sie sofort wieder.  
    „Oh, das ist aber eine Überraschung“, sagte er erfreut. „Damit hätte ich ja gar nicht gerechnet.“ Er deutete in die Wohnung. „Kommen Sie doch herein!“
    „Danke!“ Francis lächelte, dann trat sie in das Appartement. „Ich hoffe, ich störe nicht.“
    Sie folgte Dirk in das geräumige Wohnzimmer. Es war modern eingerichtet, jedoch auch ziemlich farblos. Auf dem weißen Ledersofa nahm sie Platz.
    „Sie stören nicht“, erwiderte Dirk, der sich ebenfalls setzte. Ohne, dass Francis ihren Besuch erklären musste, sprach er sofort den Grund dafür an.  
    „Wie ich sehe, hat Neal es sich nicht anders überlegt?“
    Francis schüttelte den Kopf. „Nein, er blockt sofort ab, wenn ich ihn auf die Sache anspreche. Er will nicht reden und ist an keinem weiteren Treffen mit Ihnen interessiert.“
    Dirk nickte. „Zu schade.“ Ein Seufzer kam über seine Lippen, und doch ließ er sich seine Enttäuschung nicht wirklich ansehen. „Es ist trotzdem nett von Ihnen, dass Sie mich darüber informieren.“
    „Selbstverständlich.“ Francis wirkte verlegen. „Von mir aus können wir diese förmliche Anrede lassen.“  Sie sah Dirk an, und ja, irgendwie konnte sie sich an ihn erinnern. Doch wo hatte sie ihn schon einmal gesehen?
    „Von mir aus gern“, stimmte Dirk zu. „Ich habe kaum noch Erinnerungen an dich. Du warst damals noch ein Kind, als ich dich das letzte Mal gesehen habe.“  Es klang

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