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Von meinem Blut - Coben, H: Von meinem Blut - Long Lost

Titel: Von meinem Blut - Coben, H: Von meinem Blut - Long Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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könnte es daran liegen, dass dieses Restaurant dir ein– und wo wir schon in Frankreich sind, können wir ja auch ein Wort dieser Sprache verwenden– Déjà-vu beschert.«
    Ich schüttelte den Kopf. » Ich guck mir keine französischen Filme an.«
    » Oder«, sagte Win mit einem tiefen Seufzer, » du erinnerst dich daran, weil Sarah Jessica Parker im Finale der Fernsehserie Sex and the City in diesem Restaurant gegessen hat.«
    » Bingo«, sagte ich.
    Die Foie gras– Gänsestopfleber, für die Uneingeweihten– wurde serviert. Ich war tatsächlich am Verhungern und haute rein. Ich weiß, dass die Tierschützer mich kreuzigen würden, aber ich kann es nicht ändern. Ich liebe Foie gras. Win hatte den Rotwein schon eingeschenkt. Ich trank einen Schluck. Ich bin kein Fachmann, aber er schmeckte, als ob eine Gottheit höchstpersönlich die Trauben einzeln ausgepresst hätte.
    » Dann darf ich davon ausgehen, dass dir Tereses Geheimnis inzwischen bekannt ist«, sagte Win.
    Ich nickte.
    » Ich habe dir ja gesagt, dass es schlimm ist.«
    » Woher wusstest du davon?«
    » Es war nicht besonders schwer, das herauszubekommen«, sagte Win.
    » Dann werde ich meine Frage umformulieren. Warum hast du davon erfahren?«
    » Vor neun Jahren bist du mit ihr durchgebrannt«, sagte Win.
    » Na und?«
    » Du hast mir nicht einmal gesagt, wohin du gehst.«
    » Und schon wieder stellt sich mir dieselbe Frage: Na und?«
    » Du warst extrem verletzlich, also habe ich ihren Background überprüft.«
    » Ging dich nichts an«, sagte ich.
    » Wahrscheinlich hast du recht.«
    Wir aßen weiter.
    » Wann bist du hier angekommen?«, fragte ich.
    » Esperanza hat mich angerufen, nachdem sie mit dir telefoniert hatte. Ich habe den Piloten wenden lassen und bin hergeflogen. Als ich an deinem Hotel ankam, hatte man dich gerade festgenommen. Darauf habe ich dann ein paar Dinge organisiert.«
    » Wo ist Terese?«
    Ich begriff, dass Win sie angerufen und ihr beim Untertauchen geholfen hatte.
    » Wir treffen sie demnächst. Erzähl mir, was passiert ist.«
    Das tat ich. Er sagte nichts und legte die Fingerspitzen beider Hände aneinander. Das machte er immer. Bei ihm mit seinen manikürten Fingernägeln funktionierte das irgendwie. Wenn ich das machte, sah es nur lächerlich aus. Als ich fertig war, sagte Win: » Donnerlittchen.«
    » So könnte man es ausdrücken.«
    » Was weißt du über den Autounfall?«, fragte er.
    » Nicht mehr als das, was ich dir gerade erzählt habe.«
    » Terese hat die Leiche nie zu Gesicht bekommen«, sagte Win. » Das ist schon etwas seltsam.«
    » Sie lag zwei Wochen im Koma. Man bewahrt eine Leiche nicht so lange auf, nur um sie dann zu beerdigen.«
    » Trotzdem.« Win klopfte die Fingerspitzen aneinander. » Hatte ihr kürzlich verstorbener Exmann nicht gesagt, dass das, was er ihr zu erzählen hätte, ihr ganzes Leben verändern würde?«
    Darüber hatte ich auch schon nachgedacht. Ich hatte auch über seinen seltsamen, laut Terese fast schon panischen Tonfall nachgedacht.
    » Es muss noch irgendeine andere Erklärung geben. Das Ergebnis des DNA-Tests ist ja, wie gesagt, auch nur vorläufig.«
    » Dir ist doch schon klar, dass die Cops dich nur laufen lassen haben, weil sie hoffen, dass du sie zu Terese führst.«
    » Ja, das weiß ich.«
    » Das wirst du jedoch nicht tun«, sagte Win.
    » Das weiß ich auch.«
    » Und was machen wir jetzt?«, fragte Win.
    Die Frage überraschte mich. » Willst du mir denn gar nicht ausreden, dass ich helfen will?«
    » Hätte ich dabei Aussicht auf Erfolg?«
    » Wohl kaum.«
    » Dann muss ich mich wohl damit zufriedengeben, dass es ganz unterhaltsam werden könnte«, sagte Win. » Außerdem gibt es noch einen zusätzlichen wichtigen Grund, sich auch weiter dieser Aufgabe zu widmen.«
    » Und der wäre?«
    » Das erzähl ich dir später. Wohin soll es also gehen, alter Freund?«
    » Ich weiß auch nicht. Am liebsten würde ich Rick Collins’ Frau ein paar Fragen stellen– sie wohnt in London–, aber Berleand hat meinen Pass.«
    Wins Handy zirpte. Er ging ran und sagte: » Ich höre.«
    Ich hasse es, wenn er das sagt.
    Er beendete das Telefonat. » Nach London also.«
    » Ich hab dir doch gerade gesagt, dass…«
    Win stand auf. » Im Keller dieses Gebäudes ist ein Tunnel. Er führt zum Samaritaine-Haus nebenan. Dort wartet ein Wagen auf uns. Mein Flugzeug steht auf einem kleinen Flugplatz in der Nähe von Versailles. Terese ist schon dort. Ich habe die notwendigen Papiere für

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