Von Napoleon lernen, wie man sich vorm Abwasch drückt: Eine heitere Historie Europas (German Edition)
Rumänien Verhütung ganz und schrieb jeder Frau vor, mindestens vier Kinder zu bekommen.
Da das niemand wirklich wollen kann, bleibt es hierzulande also bei den hochanständigen, leider aber unwirksamen Versuchen, mit Hilfe von Kindergeld, Erziehungszeit, Elterngeld und neuen Betreuungsmöglichkeiten die Gebärfreude der Frauen zu steigern.
Bei allen Diskussionen und eingeleiteten Maßnahmen um Kinderkriegen und Co. wird allerdings häufig übersehen, dass für eine Schwangerschaft nicht nur eine Frau, sondern meist auch ein Mann benötigt wird. Schon die Fixierung der Geburtenrate auf so-und-so-viele Kinder
pro Frau
blendet das Problem Mann aus. Es wäre in der Tat erhellend, die Geburtenrate einmal auf die Männer auszurechnen. Wie viele Kinder kommen auf sie im Schnitt? Dass Männer auch mit mehreren Frauen Kinder bekommen können, ist unerheblich, auch Frauen können Kinder von mehreren Vätern bekommen. In den allermeisten Fällen bekommen Frauen mit dem Mann ein Kind, den sie lieben und mit dem sie die Kinder auch aufziehen wollen.
Oft wird Frauen unterstellt, sie würden keine Kinder bekommen, um sich mit all ihrer Zeit und Kraft dem Beruf widmen zu können. Sicher mag es auch das geben. Aber die Gruppe der Frauen, die gerne eine Familie gründen würden und keinen Kerl finden, der ebenfalls einen Kinderwunsch hegt, ist so relevant groß, dass es sich einmal lohnen würde, darüber nachzudenken, warum eigentlich die Männer keine Kinder wollen.
Geburtenförderung durch Stromausfall
Ich hätte ja einen ganz wunderbaren Vorschlag, wie man kostengünstig und sogar klimaschonend die Geburtenrate steigern kann, um unseren Kontinent auch längerfristig besiedelt zu halten: Man muss im Winter einfach nur – ohne Ankündigung natürlich – den Strom abstellen. Was abstrus klingt, hat sich in der Realität, wenn auch ungeplant, als hochwirksam erwiesen: Im Jahr 2005 fiel im Münsterland am ersten Adventswochenende der Strom aus. Fernseher und Computer funktionierten nicht mehr, und selbst ein zuvor noch prall aufgeladenes Handy taugt nicht zum Telefonieren, wenn der nächste Sendemast keinen Saft hat. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als sich zu unterhalten, was für viele Paare schon mal eine schöne Abwechslung ist. Weil es Winter und kalt war, musste man bei romantischem Kerzenlicht ohne Entertainment von außen zusammen unter wärmende Decken kriechen. Und so kuschelte eine ganze Region vor sich hin, und siehe da: Rund neun Monate später druckte der Drucker des Statistischen Landesamtes ganz erstaunliche Geburtenzahlen aus.
Und wenn dann die ganzen neuen, kleinen Europäer da sind, müssen wir ihnen in jedem Fall einen wichtigen Rat geben: Sie sollten nie wieder einem Mann ein politisches Amt anvertrauen, der kleiner ist als 1 , 70 m. Da liegt die Grenze, unterhalb derer selbst gewählte Präsidenten leicht zu Diktatoren werden: Gerhard Schröder schafft es mit 1 , 74 Meter gerade noch in den zivilisierten Bereich, aber schon sein lupenreiner Demokratiefreund Putin liegt mit 1 , 70 Meter an der kritischen Grenze. Man fragt sich tatsächlich, was das für ein System ist, mit dem er in Russland herrscht: Demokratie, Oligarchie, Putinkratie?
Kleinere Politiker haben viel Unheil angerichtet. Hitler war 1 , 67 Meter, Stalin 1 , 65 Meter, genauso groß ist übrigens Nicolas Sarkozy, doch dank zehn Zentimeter hoher Absätze gelangte er in den Demokratiebereich. Silvio Berlusconi ist 1 , 64 Meter groß und ein Mediendiktator. Napoleon kam nur auf 1 , 53 Meter. Die großen Demokraten waren dagegen allesamt größer: Konrad Adenauer und Willy Brandt ragten beide über 1 , 90 Meter in die Höhe. Kohl kommt sogar auf 1 , 93 Meter – auch sitzend!
Die Vereinigten Staaten von Europa
Ich für meinen Teil hoffe nach dem Blick auf all die Errungenschaften und positiven Seiten der Geschichte, dass wir das europäische Projekt nicht gegen die Wand fahren werden. Sollte es doch so weit kommen, halte ich hier fest – ich bin nicht schuld! Ich war fürs Zusammenwachsen!
Mein Traum ist, dass ich noch die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa erleben werde. Klingt doch gut: the United States of Europe, les États-Unis européens. Für mich sind sie eine hoffnungsvolle Vision, kein Schreckgespenst. Wenn es 314 Millionen Nordamerikaner, allesamt Kinder von unzähligen europäischen und anderen Nationen, schaffen, in Vereinigten Staaten zu leben, warum nicht die 502 Millionen Europäer der
Weitere Kostenlose Bücher