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Von nix kommt nix: Voll auf Erfolgskurs mit den Geissens (German Edition)

Von nix kommt nix: Voll auf Erfolgskurs mit den Geissens (German Edition)

Titel: Von nix kommt nix: Voll auf Erfolgskurs mit den Geissens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Geiss , Robert Geiss , Andreas Hock
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mich mal für eine Woche vom Büro verabschiedete, um endlich mal die Birne freizukriegen und mehr Zeit mit Carmen zu verbringen. Wir wollten schon lange dort runter fahren, weil wir seit jeher die Sonne und das Meer liebten. Und weil wir neugierig waren, ob die Gegend wirklich so edel war, wie wir es aus Erzählungen von Freunden oder aus der Illustrierten kannten.
    Große Sprünge aber, von wegen Hotel Majestic in Cannes, Hotel Negresco in Nizza oder gar Hotel de Paris in Monaco, konnten und vor allem wollten wir seinerzeit nicht machen. Wir mieteten uns stattdessen für ein paar Tage in einer schnuckeligen Drei-Sterne-Pension in Saint Tropez ein, was für unsere Verhältnisse schon außergewöhnlich verschwenderisch war.
    Jedenfalls wohnte in diesem verrückten Dorf, das die Reichen und Schönen anzog wie helles Licht die Motten, schon seit geraumer Zeit eine Freundin von Carmen aus alten Zeiten. Die hatte sich irgendwann einen reichen Kerl geangelt und kannte innerhalb weniger Jahre vor Ort praktisch Gott und die Welt. Vor allem kannte sie jene Leute, die so richtig Kohle hatten. Und mit richtig meine ich nicht, dass die mal eine Magnumpulle Schampus in einem Beachclub auf die anwesenden Gäste verspritzten, wie man das heute manchmal im Fernsehen sieht und womit irgendwelche schlecht erzogenen Wohlstands-Kids zeigen wollen, dass sie dazugehören.
    Die meisten Typen aus ihrem Bekanntenkreis hatten so viel Mille auf der hohen Kante, dass mir als kleinem Kölschen Kaufmann schon bei der bloßen Vorstellung des Kontoauszugs die Spucke wegblieb. Feiern konnten die natürlich auch, aber dezenter.
    Eines Tages machte uns besagte Freundin mit ihrem neuesten Liebhaber bekannt, dessen Eltern eine Apotheke im Zentrum gehörte. Das kam der Lizenz zum Gelddrucken gleich. Trotzdem war er ein netter junger Kerl, der sich freute, mal jemanden kennenzulernen, den das alles noch beeindruckte. Wir waren uns sympathisch und beschlossen, zu viert essen zu gehen. Was uns dort erwartete, hatten Carmen und ich zuvor noch nie gesehen: Das Lokal sah aus wie ein Märchenschloss! Wir saßen außen in einem riesigen, wunderschönen Park in einem weißen Pavillon.
    Was mich allerdings etwas stutzig machte, war die Tatsache, dass es sich um die Art von Restaurants handelte, die rechts auf der Speisekarte keine Preise stehen hatten. Ich deutete das als eher schlechtes Zeichen. Doch Carmens Freundin war das wurscht. Sie bestellte für uns alle munter drauf los: Champagner als Aperitif, zwei, drei Flaschen edlen Wein, Vorspeise, Hauptspeise, Dessert und noch mal Champagner. Kurz: Wir hatten das volle Programm! Zwei Kellner kümmerten sich ausschließlich um unseren Tisch. Mir wurde immer mulmiger. Auch wenn ich nicht wissen konnte, was genau der Spaß kosten würde, schätzte ich das Abendessen für uns vier angesichts der sonstigen Lebenshaltungskosten hier bestimmt auf tausend Mark. Das war für uns definitiv eine Nummer zu groß!
    »Ach Du Scheiße«, flüsterte ich während irgendeines opulenten Ganges zu Carmen. »Das ist ja schon fast unsere gesamte Urlaubskasse, die hier draufgeht. Das können wir uns doch gar nicht leisten!«
    »Ich weiß, aber was sollen wir tun?«, flüsterte Carmen zurück. »Da müssen wir jetzt irgendwie durch!«
    Nach drei Stunden waren wir fertig mit dem Essen und ich zusätzlich mit den Nerven. Unsere beiden Kellner waren gerade nicht da. Die addierten wahrscheinlich gerade unsere Rechnung zusammen. Das würde zweifellos etwas dauern.
    »Lass uns hier verschwinden«, sagte unsere fröhliche Bekannte da unvermittelt. Sie hatte wohl bemerkt, dass Carmen und ich schon Schweißperlen wegen der bevorstehenden Bezahlung auf der Stirn hatten. Auch, weil wir gar nicht so viel Bargeld dabei hatten.
    »Wie verschwinden?«, fragte Carmen. »Du spinnst ja, das können wir doch nicht machen!«
    »Doch«, lachte sie, nahm ihren Apothekenerben an der Hand und sprang mit ihm plötzlich mitten durch die Hecke, die den Park zur Straße abgrenzte und direkt hinter unserem Pavillon begann.
    Carmen und ich schauten uns an und bekamen es mit der Angst zu tun. Weil wir nicht wussten, was wir sonst hätten tun sollen, sprangen wir hinterher. Als wir uns kurz danach von unseren Freunden verabschiedet hatten und wieder in unserer Pension waren, packte uns ein brutal schlechtes Gewissen! Wir hatten die Zeche in einem der vornehmsten Lokale von Saint Tropez geprellt. Wahrscheinlich suchte uns der Wirt im ganzen Ort. Oder gleich die

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