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Von nix kommt nix: Voll auf Erfolgskurs mit den Geissens (German Edition)

Von nix kommt nix: Voll auf Erfolgskurs mit den Geissens (German Edition)

Titel: Von nix kommt nix: Voll auf Erfolgskurs mit den Geissens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Geiss , Robert Geiss , Andreas Hock
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waren wir fasziniert davon, dass Ingenieure so etwas Gigantisches konstruieren können. Allerdings hat’s Robert bekanntlich nicht so mit der Höhe. Im turboschnellen Aufzug auf die Aussichtsterrasse bekam er die Flatter, doch der Liftboy konnte ihn erstmal beruhigen. Oben, im hundertvierundzwanzigsten Stock angekommen, war mein Haus-Macho dann allerdings wieder ganz kleinlaut. Er drückte sich an der Innenseite der Plattform herum und hatte ständig Bedenken, ein Erdbeben könnte den Turm zum Einsturz bringen. Ich versuchte, mich nicht allzu sehr über ihn lustig zu machen, merkte mir aber eines: Wenn er mich künftig mal wieder ärgern sollte, würde ich ihn einfach auf das nächste Hochhaus schleppen, dann wäre erstmal Ruhe!
    Allerdings verschlug es auch mir den Atem, als ich Dubai aus dieser enormen Höhe betrachtete, denn erst jetzt wurde so richtig deutlich, was für eine beeindruckende Stadt da mitten in der Wüste entstanden ist, die ringsherum natürlich immer noch in all ihrer Trockenheit und Ödnis existiert. Ein Fremdenführer hatte uns zuvor erklärt, dass inzwischen nur noch fünf Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes vom Erdöl abhängig ist. Insofern haben die cleveren Machthaber die Kohle, die sie mit uns allen an den Tankstellen dieser Welt verdient haben, echt gut angelegt – in gigantische Freizeitparks, riesige Shopping-Malls und traumhafte Hotels zum Beispiel. Wenn irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft die allerletzte Quelle versiegt ist, können sich zumindest die Leute hier mehr oder weniger entspannt zurücklehnen. Dann sorgen Touristen wie wir für ihren Wohlstand.
    Diese Geschäftstüchtigkeit gefiel vor allem Robert. Und auch wenn ich als Frau nicht alles an der arabischen Kultur unbedingt nachahmenswert finde, nötigte mir die grundsätzliche Einstellung der Menschen in den Vereinigten Emiraten großen Respekt ab. Mit den vielen Milliarden an Petro-Dollars hätten sich die Scheichs ja auch ganz einfach woanders niederlassen können – wo es im Sommer keine fünfundvierzig Grad im Schatten hat und nicht jeder Tropfen Wasser erst aus dem Meer entsalzt werden muss. Aber sie bekannten sich trotz der unvorteilhaften Rahmenbedingungen lieber zu ihren Wurzeln, und das ist durchaus eine respekteinflößende Entscheidung, aus der man etwas lernen kann, finde ich.
    ***
    »Reisen bildet«, lautet ein kluger Spruch, und genauso empfinde ich das auch. Je mehr man von der Welt und ihren unterschiedlichen Kulturen mitbekommt, desto mehr erweitert sich der eigene Horizont. Das versuche ich auch immer wieder unseren Kindern näherzubringen, wenn wir gemeinsam unterwegs sind. Ich fände es schlimm, einfach vom Flughafen ins Hotel zu fahren und dort womöglich zwei Wochen lang am Pool zu liegen. Stattdessen bemühe ich mich immer, mich auf das Fremde einzulassen. Das ist auch keine Frage des Geldes: Gastfreundschaft bekommt man in aller Regel sogar umsonst, wenn man selbst möglichst offen auf die Menschen zugeht. Von allem, was man auf diese Weise erlebt, kann man sich ein Stück mit nach Hause nehmen – und wird so immer ein bisschen schlauer, auch wenn das etwas altklug klingen mag. Das, muss ich sagen, klappt in Monaco wirklich gut, so klein dieser Flecken auch ist: Da dort nur ein paar Tausend »echte« Monegassen leben, die sonstigen Bewohner aber aus aller Herren Länder stammen, sieht man sich ständig verschiedenen Mentalitäten gegenüber, auf die man sich einstellen muss, wenn man dort irgendwie zurecht kommen will. Und wer will schon sein ganzes Leben isoliert sein?

11. »Wenn Du schnell reich werden willst, darfst Du nicht zu lange in der Schule hocken« – Robert
    Meine Eltern haben verhältnismäßig jung geheiratet: Mein Vater war einundzwanzig, meine Mutter gerade mal neunzehn, als ich das Licht der Welt erblickte. Und nur ein knappes halbes Jahr nach meiner Geburt war meine Mutter schon wieder schwanger – und bekam Zwillinge: meinen Bruder Michael und meine Schwester Martina.
    Klar, dass unsere Familie trotz der Firma, die mein Vater und mein Onkel wiederum von ihrem Vater übernommen hatten, anfangs keine großen Sprünge machen konnte. Als wir Kinder klein waren, lebten wir zu fünft in einer Drei-Zimmer-Wohnung am Kölner Stadtgarten. Irgendwann sah sich unser Vater jedoch aufgrund der räumlichen Enge gezwungen, ein Einfamilienhaus zu kaufen. Daher erwarb er Ende der sechziger Jahre dank des immer besser laufenden Betriebs, eines großzügigen Darlehens von Opa und

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