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Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Titel: Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christyne Butler
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verdrängt hätte. Ihr Vater hatte diese Shirts geliebt, und Maggie hatte sie irgendwann gehasst. Ihre Großmutter hatte dem Cowboy das Shirt gegeben, nachdem sie kurzerhand all seine Sachen in die Waschmaschine gesteckt hatte. Nach einem kurzen Protest seinerseits hatte Landon nachgegeben und sich der alten Dame gefügt, die ihn resolut an den Küchentisch gelotst und ihm ein reichhaltiges Frühstück serviert hatte.
    Maggie wurde das Gefühl nicht los, dass Grandma Landon unbedingt zum Bleiben bewegen wollte. Und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte die alte Lady sehr raffiniert sein. Vor allem, nachdem Maggie ihr davon erzählt hatte, dass Greeley ihre beiden Cowboys abgeworben hatte.
    Bei dem Gedanken an Kyle beschlich Maggie langsam das Gefühl, dass dieser Mann den ganzen Bezirk beeinflussen konnte, wenn er nur wollte. Es erschien ihr wie eine ironische Wende des Schicksals, dass schon einen Tag nach Kyles Drohung ein neuer Cowboy mit ihrer Familie am Frühstückstisch saß.
    Willie hatte sich mittlerweile dazugesellt, und die drei sahen schweigend zu, wie sich der alte Mann gebratenen Speck auf den Teller häufte.
    „So, Cowboy, wo kommen Sie denn gerade her?“, fragte er im Plauderton, bevor die Stille in der Küche unangenehm werden konnte. Maggie sah Landon erwartungsvoll an.
    „Eigentlich von keinem besonderen Ort. Zuletzt habe ich eine Straße für die River Ranch in Blakeslee gebaut, in Colorado. Und weil ich zuvor noch nie in diesem Teil des Landes gewesen bin, dachte ich, ich sehe mich hier mal um.“
    „Wie lange sind Sie in Red River gewesen?“, fragte Grandma.
    Landon schwieg eine Weile. Wenn es nicht gerade meine Großmutter wäre , dachte Maggie, würde er ihr jetzt vermutlich sagen, dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern soll .
    „Ungefähr einen Monat“, sagte Landon schließlich. „Davor war ich auf der Double Deuce Ranch nahe Las Vegas, und davor in Circle S in der Nähe von Tucson.“
    „Sie ziehen oft um.“ Die Worte waren heraus, bevor Maggie darüber nachdenken konnte. In ihren eigenen Ohren klangen sie wie ein Vorwurf.
    Für einen Augenblick wurden Landons Lippen zu schmalen Strichen. Dann sagte er tonlos: „Es gibt viel zu sehen.“
    Er ist ein Herumtreiber, durchfuhr es Maggie, also sei vorsichtig mit deinen Gefühlen . Sie nahm sich vor, sich diesen Gedanken gut einzuprägen. Etwas lauter als nötig klapperte ihr Messer gegen den Teller, als sie das Besteck schließlich wieder aufnahm.
    Landon zwang sich, den Blick von Maggies strahlenden grünen Augen zurück auf seinen Teller zu lenken. Sie übten auf ihn eine seltsam hypnotische Wirkung aus, der er sich kaum entziehen konnte. Außerdem war da noch immer ihre Anzeige. Das achtlos zusammengefaltete Stück Papier in seiner Jeanstasche schien plötzlich Gewicht zu haben.
    Sollte er gehen oder bleiben?
    Die Frage spukte seit letzter Nacht in seinem Kopf herum und hatte ihn wie ein ruheloser Geist um den Schlaf gebracht. Nachdem er sich heute Morgen Crescent Moon im hellen Licht der Sonne angesehen hatte, verstand er, warum Maggie und ihre Großmutter besorgt waren. Zwei Cowboys zu verlieren bedeutete einen großen Verlust für sie, denn ganz offensichtlich brauchten sie Hilfe auf der Ranch. Sehr viel Hilfe.
    Die meisten Außengebäude ließen sich mit kleineren Reparaturen und einem frischen Anstrich gewiss schnell wieder herstellen. Das Werkzeug für den Zaun hatte er allerdings in einem Schuppen gefunden, der den Eindruck machte, als würde er beim nächsten Windstoß zusammenbrechen.
    Landon wusste zwar noch nicht, wie viel Vieh oder wie viel Hektar Land wohl zu der Ranch gehörten, doch am Morgen hatte er mit Hank fast ein Dutzend Pferde im Stall versorgt.
    Wie um Himmels willen wollte diese Frau sich um all das kümmern, mit nichts als ihrer Großmutter und zwei betagten Cowboys an ihrer Seite?
    Zwei Ladys und zwei alte Haudegen. Für seine Begriffe war das bereits zu viel Familie. Es hatte eine Zeit gegeben, in der Familie ein wichtiger Teil seines Lebens war. Genau genommen sogar der wichtigste Teil. Aber jetzt nicht mehr. Und er konnte niemandem außer sich selbst die Schuld daran geben.
    „Wartet denn schon ein anderer Job auf Sie?“
    Eine weitere neugierige Frage von Willie riss ihn aus seinen Gedanken.
    Landon sah auf. Alle drei schienen ihn nun genau zu beobachten. Er nahm einen Schluck von dem starken, schwarzen Kaffee und ließ sich Zeit mit der Antwort. „Auf der anderen Seite

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