Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)
stöhnte verlegen auf. Sie trug ein schmales Trägertop mit dem Gesicht des berühmten Schauspielers darauf, und dazu passend eine leichte Baumwollhose, die mit Sätteln und Hufeisen bedruckt war und tief auf ihrer Hüfte saß.
„Der Pyjama war ein Geschenk.“ Sie konnte spüren, wie sie rot wurde. „Sind Sie sicher, dass es Ihnen gut geht?“
Er zog den Hut tiefer ins Gesicht. „Ich bin bloß müde. Nachdem ich mit einer Schrotflinte im Gesicht geweckt wurde, dachte ich …“
„Wie bitte?!“
„Ich schätze, Ihr Cowboy hat nicht damit gerechnet, einen Fremden in der Scheune zu finden.“ Er schob die freie Hand locker in die Hosentasche. „Ich hab’ ihm gesagt, dass ich eine Erlaubnis zum Campen habe. Anscheinend hat er mir geglaubt, denn er hat mich beim Ausmisten und Füttern helfen lassen. Dann hat er ein Pferd gesattelt und ist weggeritten.“
Maggie seufzte. „Hank Jarvis. Er arbeitet auch für mich. Hat er sonst noch etwas gesagt?“
Landon räusperte sich. „Er hat was gemurmelt. Es klang wie ‚weichherziger Wohltäter‘.“
„Ja, damit wäre dann wohl ich gemeint.“ Ihr wurde bewusst, dass sie gar keinen BH unter ihrem dünnen Trägertop trug, und kreuzte betont lässig die Arme vor der Brust. „Wollen Sie mir dann mal erklären, warum Sie meinen Zaun reparieren?“
„Da ich ja schon mal wach war, dachte ich, ich könnte ebenso gut etwas Sinnvolles für Sie tun, um Ihnen zu danken. Ich meine, für die Medikamente, fürs Mitnehmen, für … alles.“
„Sie haben mir zuerst geholfen, wissen Sie noch? Und nur meinetwegen sind Sie …“
„Margaret Anne Stevens! Was in aller Welt treibst du da draußen halb nackt im Garten? Und noch dazu mit einem Fremden!“
Maggie zuckte zusammen und fuhr herum. Ihre Großmutter, ein drahtiges kleines Energiebündel mit schneeweißem Lockenhaar, hatte sich auf der Veranda aufgebaut und sah sie drohend an. „Grandma, hast du mich erschreckt!“ Seufzend wandte sie sich noch einmal an Landon. „Das ist meine Großmutter. Sie sollten besser gleich mit ins Haus kommen und sie kennenlernen, bevor sie auch noch ihre Schrotflinte holt.“
Sein Mundwinkel zuckte verdächtig.
Maggie überquerte den Hof und fühlte die Hitze auf ihrer Haut prickeln. Zu gern hätte sie sich eingeredet, dass es an der frühen Julisonne lag. Aber sie war sich Landons Blick bewusst, der sich glühendheiß auf ihren Rücken legte.
Und auf ihren Po.
„Grandma, ich bin weder halb nackt noch ist das ein Fremder … naja, nicht wirklich.“ Maggie stieg auf die Veranda und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie drehte sich um. Landon war am Fuß der niedrigen Treppe stehen geblieben und hielt höflich Abstand.
„Das ist Landon. Er … äh, er und sein Pferd brauchten einen Platz zum Schlafen. Landon Cartwright, meine Großmutter Beatrice Travers.“
„Ma’am.“ Er tippte grüßend an seinen Hut und nickte der alten Dame zu.
„Nennen Sie mich Grandma, das tun alle.“ Sie warf Maggie einen raschen Blick zu und fuhr fort: „So, Sie sind also der, der hier so einen Krach veranstaltet. Sie sehen aus, als ob Sie mit einem Hammer umgehen können. Wissen Sie, wir suchen nämlich …“
„Grandma!“ Entsetzt unterbrach Maggie ihre Großmutter. „Mr Cartwright ist nicht hier, weil er einen Job sucht.“
„Ich bin auf der Durchreise, Ma’am.“
Für einen Augenblick wirkte Grandmas Miene ein wenig verkrampft. Dann erhellte ein breites Lächeln ihr faltiges Gesicht. „Aber nicht, bevor sie sich gewaschen und ein ordentliches Frühstück bekommen haben.“ Mit diesen Worten bugsierte die alte Dame Landon zwinkernd hinein und ins Gästebad.
Mit glühenden Wangen betrat Maggie den Flur. Das köstliche Aroma von Kaffee und frischen Muffins stieg ihr in die Nase. Sie huschte an der Tür des Gästebads vorbei und verschwand in ihrem Schlafzimmer.
4. KAPITEL
Zwanzig Minuten später saß Maggie am Küchentisch und warf Landon einen verstohlenen Blick zu. Jetzt, da er keinen Hut trug und sein dunkles Haar sorgfältig aus dem Gesicht gebunden hatte, kamen die scharfen Linien seiner Nase und der markanten Wangenknochen noch besser zur Geltung.
Ihr Bauch fühlte sich schlagartig an wie nach einer wilden Achterbahnfahrt. Sie musste sich zwingen, den Blick von seinem Gesicht abzuwenden und sah stattdessen auf sein Hemd.
Es hatte ihr einen Schock versetzt, Landon in einem der Crescent Moon Shirts ihres Vaters zu sehen. Es weckte Erinnerungen, die sie am liebsten
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