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Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Titel: Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christyne Butler
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zwang sich, tief zu atmen und sich zu beruhigen, als er langsam die dunklen Umrisse seines Zimmers erkannte.
    Es war nur ein Albtraum. Ein Albtraum, von dem er gedacht hatte, dass er ihn längst hinter sich gelassen hätte. Er zitterte. Diesmal hatte der Traum länger gedauert als je zuvor. Zum ersten Mal hörte er das Flüstern, auch wenn er die Worte nicht erkannte.
    Was versuchte sie bloß, ihm zu sagen?
    Landon verbarg das Gesicht in den Händen. Der Schlaf würde sich ohnehin nicht mehr einstellen. Draußen dämmerte es bereits. Alles war friedlich. Er trat auf die Veranda hinaus und sah hinüber zu den Ställen. Am liebsten hätte er so getan, als wüsste er nicht, warum der Albtraum zurückgekommen war, aber es gelang ihm nicht.
    Er ging über den Rasen. Schon von Weitem sah Landon Black Jack in der offenen Tür seiner Box stehen. Maggie hatte ihn so untergebracht, dass er direkt hinaus auf die Weide laufen konnte. In dem Augenblick, als Landon hinter den Bäumen hervortrat, raste der wilde Mustang nach draußen. „Willst du mir Guten Morgen sagen?“, fragte Landon und trat an den Zaun. „Oder mich davonjagen?“
    Black Jack galoppierte am Zaun auf und ab. Je näher Landon kam, desto unruhiger wurde das Tier. Landon hielt inne und gab dem Hengst Zeit, seinen Geruch aufzunehmen. „Siehst du, Junge, ich will dir nichts tun. Niemand hier will das.“
    Das Pferd schnaubte verächtlich und schüttelte den Kopf, als wollte es ihm nicht glauben. „Ja, ich weiß. Aber wenn du clever bist, wirst du erkennen, wie gut du es hier hast. Ein schönes Plätzchen zum Schlafen, immer genug zu fressen, und ein paar nette Stuten, die dich gerne kennenlernen würden, wenn du dich nur mal überwinden würdest.“
    Der Hengst schnaubte erneut und wich zurück.
    „Tja. Wer bin ich denn, dass ich gute Ratschläge erteile“, murmelte Landon und ging in den Stall. Während er nach G.W. sah, gingen ihm seine Worte noch einmal durch den Kopf. Meine Güte, hatte er über den Hengst gesprochen oder über sich selbst?
    Er befahl sich, nicht weiter darüber nachzudenken, und stürzte sich in die Arbeit. Er ließ G. W. und die übrigen Pferde auf der anderen Seite der Koppel heraus und begann, den Stall auszumisten. Doch bald holte ihn das Flüstern aus dem Traum wieder ein.
    Es war Jenna. Sie versuchte, ihm etwas zu sagen, während sie ihr Leben aushauchte. Er hörte den heiseren Klang ihrer Stimme, aber er konnte die Worte kaum verstehen. Wahrscheinlich wollte er sie gar nicht verstehen.
    Schuld … Sara … nicht …
    Verzweifelt klammerte er sich an die Heukrippe. „Halt“, flüsterte er. „Ich weiß, dass es meine Schuld ist. Ich weiß, dass ich nicht … Ich konnte nicht …“
    Bebend lehnte er an dem Metallgestell. Dann gab er nach und riss mit zitternden Fingern das Medaillon aus seiner Tasche. Er öffnete es und starrte auf die Worte, die gegenüber dem kleinen Bildnis eingraviert waren.
    Für meinen Dad, in Liebe Sara.
    Jenna hatte ihm das Medaillon kurz nach Saras Geburt geschenkt. Zu dem Zeitpunkt hatte Landon noch geglaubt, dass ihre Ehe vielleicht funktionieren könnte, auch wenn es keine Heirat aus Überzeugung gewesen war.
    Sie hatten geheiratet, weil Jenna schwanger war. Kaum sechs Monate später hatte er Jenna dann mit einem seiner Rancharbeiter erwischt. Er hatte ihr niemals direkt gesagt, dass er sie gesehen hatte, aber er zog in ein anderes Schlafzimmer und warf den Cowboy hinaus.
    Im folgenden Jahr hatte er sich so weit wie möglich von Jenna und Sara ferngehalten, doch bald hatte er eingesehen, dass er seine Tochter für etwas bestrafte, mit dem sie nichts zu tun hatte. Daher hatte er an ihrem zweiten Geburtstag geschworen, ein besserer Vater zu werden.
    Leider zu spät.
    „Guten Morgen.“
    Landon wirbelte herum. Erschrocken ließ er das Medaillon fallen, das in einem Haufen schmutzigen Stroh und Pferdemist verschwand. „Verfluchte Sch… oh. Was machst du denn hier?“
    Anna stand in der Box und sah ihn verblüfft an. „Du hast Glück, dass das nicht meine Mama gehört hat.“ Ihre grünen Augen schimmerten genauso lebhaft wie die ihrer Mutter. Sie stopfte die Hände in die Taschen ihres Overalls und grinste ihn an. „Ich wohne hier, schon vergessen?“
    Wie die Mutter, so die Tochter. Landon hatte sie nicht mehr gesehen, seit sie ihn am ersten Tag mit der spontanen Umarmung überrascht hatte. Dank Willies unaufhaltsamem Redefluss wusste er dennoch einiges über Maggies kleine Tochter – und wie Alan

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