Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)
Gegenwart zurückzukommen. Das flammende, düstere Inferno seiner Albträume wich dem hellen Nachmittagslicht. Landon riss sich los und strauchelte ein paar Schritte, bis er sich an den Zaun lehnte. Maggie sog erschrocken die Luft ein.
Es war ein Fehler, ihr den nackten Rücken zuzuwenden. Jetzt hatte sie seine Narben gesehen.
„Lass … lass mich …“, keuchte er.
Doch Maggie folgte ihm und legte behutsam die Fingerspitzen auf seine Haut. „Landon, was ist passiert?“ Unter ihrer Berührung zuckte er zusammen, doch er wich nicht zurück.
„Es gab ein Feuer“, flüsterte er. Es war, als würde jemand anders sprechen. So, als hätte er die Kontrolle über seinen Körper abgegeben. „Es war Nacht. Es war so dunkel … und ich konnte sie nicht finden. Meine Frau und meine T…Tochter waren im Feuer gefangen und … als ich sie endlich erreichte, war es zu spät. Sie sind gestorben, und es war meine Schuld.“
Maggie legte die Arme um ihn und streichelte sanft seinen Rücken. Seine Knie begannen zu zittern. Sie murmelte etwas, das er nicht verstehen konnte, aber er wusste, was sie ihm spenden wollte: Mitgefühl.
Er verdiente es nicht. Nicht jetzt. Nicht von ihr.
Er machte sich los, sprang über den Zaun der Koppel und pfiff nach G.W., der sofort auf ihn zu galoppierte.
„Landon, warte!“, schrie Maggie. „Ich will … Ich will dir helfen.“
„Das kannst du nicht.“ Ohne sie anzusehen, schwang er sich auf den Rücken des Hengstes. „Niemand kann das.“
9. KAPITEL
Kurz vor Mitternacht lenkte Maggie den Pick-up in die Einfahrt und hielt vor dem Haupthaus. Bis auf das bleiche Licht des Vollmonds und das kleine Hoflicht war alles dunkel.
Während ihrer Schicht in der Bar hatte sie ein paar Mal zu Hause angerufen. Grandma hatte ihr versichert, dass es Anna gut ging. Die Kleine machte sich viel mehr Sorgen darum, dass Black Jack nun bestraft werden könnte, doch Maggie wusste, dass es nicht seine Schuld war. Sie hoffte inständig, dass der Aufruhr am Mittag seine Entwicklung nicht zurückgeworfen hatte.
Ebenso sorgte sie sich um Landon. Seine Reaktion auf die Ereignisse hatte Maggie erschreckt. Er hatte ausgesehen, als sei er besessen, mit aufgerissenen Augen und offensichtlich an einem ganz anderen Ort. Nicht nur seine Tochter, auch seine Frau waren tot – und er behauptete, es sei seine Schuld. Maggie konnte es nicht glauben.
Den ganzen Abend hatte sie sich den Kopf darüber zerbrochen und dabei ständig Bestellungen durcheinandergebracht, bis Racy sie schließlich nach Hause geschickt hatte. Grandma hatte ihr am Telefon gesagt, dass Landon noch nicht zurückgekehrt war, nachdem er sich kopflos auf den Hengst geworfen hatte und davongestürmt war.
Beunruhigt spähte Maggie über den Hof. Immerhin stand Landons Truck noch auf dem Kiesweg. In der Hütte brannte kein Licht, doch vielleicht war es sinnvoller, zuerst nach G.W. zu sehen. Maggie löste den Knoten aus ihrer ärmellosen Bluse und ging auf den Stall zu.
Bitte. Bitte lass G.W. hier sein.
Tränen der Erleichterung füllten ihre Augen, als der goldene Palomino den Kopf über die Boxentür reckte und leise schnaubte. Sie warf die Arme um seinen Hals. „Ach, ich bin so froh, dich zu sehen! Geht’s dir gut, Hübscher? Wo ist dein Freund?“
„Direkt hinter dir.“
Erschrocken wirbelte Maggie herum. Landon lehnte an der schmalen Treppe zum Heuboden, das Gesicht unter dem schwarzen Stetson verborgen. Er trug ein frisches, weißes Hemd und hatte die Hände tief in die Taschen seiner Jeans geschoben.
„Suchst du mich?“
Er hatte leise gesprochen, doch in der kühlen Stille des Stalls klangen seine Worte seltsam eindringlich, und sein herausfordernder Ton verwandelte Maggies Besorgnis in Ärger.
„Verdammt richtig, das tue ich. Wo zur Hölle hast du gesteckt?“
„Was meinst du?“
Mit energischen Schritten näherte sich Maggie der Treppe. „Ich meine , dass wir uns alle Sorgen gemacht haben, nachdem du heute Nachmittag einfach ohne Sattel davongeritten bist.“ Maggie schlug mit der flachen Hand auf seine Brust. „Da draußen gibt es meilenweit nur ödes Land, und niemand hätte euch gefunden, wenn dir oder G.W. etwas passiert …“
Landon zuckte die Achseln. „Wen kümmert’s denn schon?“
„Mich!“
Maggie schlug ihn noch einmal, doch dieses Mal packte er ihr Handgelenk und hielt sie fest. Ihr Zorn verrauchte so schnell, wie er gekommen war, und Tränen füllten ihre Augen. Sie machte sich los und warf die Arme um
Weitere Kostenlose Bücher