Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)
Tastatur ab. Dieser trank hin und wieder einen Schluck, ohne sich dessen bewusst zu sein, da er zu sehr in seine Nachforschungen vertieft war.
Nach der zweiten Tasse Kaffee konnte Martin sich nicht mehr zurückhalten und fragte:
„Hast du schon etwas?“
Niklas deutete jedoch nur ein Nicken an und murmelte:
„Einen Moment noch.“
Doch erst zwanzig Minuten später sprang er auf und eilte in den Nebenraum. Martin, der mittlerweile auf der Couch Platz genommen hatte und dort nervös mit seinen Fingern auf der Armlehne herumgetrommelt hatte, erhob sich ebenfalls. Er folgt Niklas in den Nebenraum und fragte:
„Was hast du denn nun herausgefunden?“
„Also,“, begann Niklas und griff nach einem Waffengurt, den er sich umschnallte. „Otto Schneider hat einen Sohn. Franz Schneider. Dessen gemeldeter Wohnsitz ist noch immer die Villa im Herzogpark, in der sein Vater umgekommen ist. Über Franz Schneiders Kontobewegungen konnte ich jedoch herausfinden, dass er vor einigen Wochen ein einsames Grundstück samt Gebäuden in dieser Gegend erworben hat. Der ehemalige Besitzer, Markus Müller, hat es aus Alters- und Krankheitsgründen verkauft. Und nun rate mal, was Müller für ein Hobby hatte.“
Niklas drückte Martin ebenfalls einen Waffengurt in die Hand und erklärte, ohne eine Antwort abzuwarten:
„Er war vernarrt in exotische Tiere und hatte seinen eigenen Privatzoo auf dem Grundstück, der jedoch nicht der Öffentlichkeit zugänglich war.“
„Wie weit ist dieses Grundstück von hier entfernt?“, fragte Martin, während er erstaunt die vielen Waffen im Raum betrachtete und einen Blick in einen weiteren Raum warf, der aussah wie ein Labor.
„Eine gute Stunde. Es könnte also durchaus sein, dass dieser Franz Schneider sich aus Rache mit Elvira zusammengetan hat und die beiden Lyonel, Sarah und meine Mutter auf dem Grundstück festhalten. Laut den Baugenehmigungen hat Markus Müller dort auch ein beeindruckendes Terrarium gebaut. Das passt doch perfekt zu dem, was Elvira uns im Video erzählt hat.“
„Dann wollen wir mal hoffen, dass das wirklich die richtige Spur ist“, meinte Martin nervös. „Wir werden es nicht mehr schaffen, das Grundstück vor Sonnenaufgang zu erreichen. Für Lyonel wird es also eng werden und ich darf gar nicht darüber nachdenken, was Elvira den Frauen antun wird. Sie dürfte mächtig sauer sein.“
„Ja“, gab Niklas ihm recht und reichte ihm eine schwere Waffe, die Ähnlichkeit mit einem Revolver-Granatwerfer hatte. „Aber lass uns dennoch kurz überlegen, was wir, außer Waffen, noch mitnehmen müssen.“
„Verbandszeug, Medikamente, ein Skalpell und Blutkonserven für Lyonel“, zählte Martin spontan auf. „Das habe ich alles in der Ferienwohnung. Also müssen wir dort auch noch vorbeifahren. Außerdem brauchen wir noch Decken, Wasser und etwas, das wir über die Falltür legen können, damit Lyonel vor dem Tageslicht und der Sonne geschützt ist, bis wir ihn befreien können.“
„Ich habe eine dicke Plane, mit der wir im Winter den Teich im Garten abdecken. Die dürfte diesen Zweck erfüllen“, erklärte Niklas und griff nach zwei faustgroßen, schwarzen Gasbomben.
Sie eilten aus dem Raum und Martin hängte sich die schwere Waffe über seine Schulter.
„Was ist das eigentlich für ein merkwürdiges Ding, das ich hier schleppe?“
„Die Jäger nennen es Töter“, erklärte Niklas ohne stehen zu bleiben. Mit dieser Waffe kannst du Gebäude nach Wärmequellen scannen. Das Ergebnis wird auf dem Bildschirm oberhalb des Griffes angezeigt. Der Töter wurde von der Organisation nicht speziell für die Vampirjagd entwickelt und zeigt alle Wärmequellen ab einer Temperatur von 30 Grad an. Deswegen kann man nicht erkennen, ob es sich um einen Menschen oder einen Vampir handelt. Die Munition des Töters besteht aus Explosionsgeschossen, die ihre Flugbahn bis zu einem gewissen Grad nach Wärmequellen ausrichten. Wenn du sie abfeuerst, sollte also besser niemand vor dir herumrennen, den du nicht treffen möchtest.“
Sie erreichten das Wohnzimmer und Niklas angelte zwei Decken vom Sofa.
„Die Geschosse explodieren beim Aufschlag, egal, ob sie einen Körper treffen, oder auf einen anderen Gegenstand. Ihre Wirkung ist ziemlich verheerend.“
„Ist doch genau das Richtige für unsere Zwecke,“ meinte Martin und folgte Niklas nach draußen.
Nachdem sie die Abdeckplane aus der Garage geholt und in den Wagen gelegt hatten, gab Niklas ihre Zieladresse in sein Navigationsgerät ein und
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