Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)
sie nicht viel gegen die Jäger ausrichten konnten. Außerdem musste er sich weiter um Sarah kümmern, deren Vitalwerte ihn beunruhigten. Martin konnte nur hoffen, dass Niklas und Lyonel einen Weg finden würden, mit den Jägern fertig zu werden - möglichst, ohne sich gegenseitig umzubringen.
„Wie ich sehe, sind wir uns einig“, erklärte Vando und nahm Mark den Töter ab. Er hängte ihn sich über die Schulter, zog seine Pistole und gab Niklas einen kräftigen Stoß in Richtung der Flügeltür.
„Los beweg dich! Ich denke, wir nehmen den ursprünglichen Eingang.“
Niklas überlegte fieberhaft, was er jetzt machen sollte. Vando hielt ihn mit einer Waffe in Schach, war ein paar Zentimeter größer als er und beherrschte mehrere Kampfsportarten. Eine wirkliche Chance, den Jäger aufzuhalten, hatte er nicht. Aber er musste irgendetwas unternehmen. Niklas war sich nicht sicher, ob Lyonel dazu in der Lage sein würde, es mit Vando aufzunehmen, denn immerhin teilte er sein Blut gerade mit seiner Mutter. Aber immerhin wagte der Jäger sich ohne Rückendeckung in die Höhle des Löwen, was ungewöhnlich war, allerdings Vandos Ruf entsprach. Sein Vater war der festen Überzeugung gewesen, dass Vando sich so waghalsig verhielt, weil er den Tod suchte. Den Grund dafür hatte sein Vater jedoch nie herausfinden können, da er an keine brauchbaren Hintergrundinformationen über Vando herangekommen war. Dennoch versuchte Niklas den Jäger, der ihm seine Waffe in den Rücken drückte, umzustimmen:
„Hör zu, wenn du da rein gehst, gibt es nur ein unnötiges Blutbad. Es wäre wirklich besser, wenn du und deine Anhängsel von hier verschwinden würdet.“
Mittlerweile hatten sie Lyonels Wagen erreicht, der vor der Flügeltür stand. Ohne Vorwarnung stieß der Jäger Niklas gegen den Van, zog ihm seinen linken Arm auf den Rücken und drückte ihn in Richtung der Schulterblätter, bis Niklas vor Schmerz aufstöhnte. Er spürte Vandos warmen Atem an seinem Ohr, als dieser flüsterte:
„Dr. Stiller hat mich gebeten, dir zu helfen und das werde ich tun. Also halt still und spiel einfach mit. Was ich dir jetzt sage, dürfen die Jäger niemals erfahren. In Wahrheit gehöre ich nämlich nicht zu ihnen, sondern zur OSM. Ich spiele nur den harten Vampirjäger, um die Jungs, die regelmäßig über die Strenge schlagen, in Schach zu halten, um sie zu kontrollieren und unnötige Opfer auf beiden Seiten zu vermeiden. Das ist nicht einfach und es gelingt mir auch nicht immer. Für Franz Schneider konnte ich leider nichts mehr tun. Aber ich kann dir versichern, dass es der Organisation fern liegt, Vampire sinnlos abzuschlachten.“
Dass die OSM außerdem ein großes Interesse daran hatte, auch Niklas und Eric in ihre Reihen aufzunehmen, verschwieg Vando.
„Und jetzt möchte ich von dir wissen, wen du beschützt und was da drin los ist.“
Vando warf einen Blick zurück über seine Schulter. Karl bewachte Martin, der sich noch immer um Sarah kümmerte, und Mark stand mit verschränkten Armen vor dem Q7 und beobachtete sie grinsend. Vando verstärkte seinen Griff um Niklas’ Handgelenk, drückte den Arm jedoch nicht weiter nach oben, sondern zischte:
„Los! Schrei auf, damit die da hinten glauben, ich tu dir weh.“
„Tust du“, keuchte Niklas und es fiel ihm nicht sonderlich schwer, einen Schmerzensschrei auszustoßen.
„Gut, und jetzt sag mir, auf was für ein Spiel ich mich da drin einlasse.“
Niklas war sich nicht sicher, ob er Vando glauben sollte. Da seine Lage jedoch ziemlich aussichtslos war, griff er nach dem kleinen Strohhalm, den der Jäger ihm reichte und erklärte:
„Meine Mutter ist da drin. Sie ... sie liegt im Sterben. Ein Vampir ist dabei, sie zu verwandeln, um sie zu retten.“
„Scheiße! Rachel ist da drin?“
Niklas hörte die Betroffenheit in Vandos Stimme und nickte leicht.
„Es wäre wirklich nett, wenn du sie und Lyonel am Leben lassen würdest. Allerdings ist Elvira auch noch da drin. Sie ist ebenfalls ein Vampir und sehr gefährlich. Sie hat uns diesen ganzen Mist hier eingebrockt und ich würde sie liebend gern ins Jenseits befördern.“
„Na dann lass uns der Party mal beitreten“, knurrte Vando, ließ Niklas los und schubste ihn Richtung Tür. „Du gehst vor und sorgst dafür, dass dieser Lyonel weiß, dass ich ein Freund bin.“
Niklas betrat das Gebäude und zischte:
„Bist du das wirklich?“
„Bin ich“, versicherte Vando und reichte Niklas zum Beweis seine Pistole, da Mark und Karl sie nicht
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