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Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Titel: Von sündiger Anmut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
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davon ausgehen, dass sie es auch so meint. Sie ist immer sehr direkt und unverblümt gewesen.«
    »Das war sie zumindest«, meinte Peter nachdenklich. »Irgendetwas hat sich verändert.«
    Steckte hinter der Sache vielleicht mehr, als er zugeben mochte?
    »Ich danke dir, dass du mir helfen willst«, sagte er.
    Er hob ihre Hand an seine Lippen und schaute sie an. Es war wieder dieser eindringliche Blick, den sie früher bei ihm nicht erlebt hatte und der sie zutiefst verstörte. Er wirkte so fremd, so verändert.
    Doch plötzlich zeigte er ihr sein altes unbekümmertes Lächeln. »Meine Mutter würde dich gerne morgen zum Mittagessen einladen. Mary Anne wird ebenfalls da sein.«
    »Dann nehme ich die Einladung dankend an.« Erneut versuchte sie, ihm ihre Hand zu entziehen, doch er nahm sie bloß fester und legte ihrer beider Hände auf sein Knie.
    »Es gibt noch etwas, worüber ich mit dir reden muss. Nachdem ich dich gestern Abend verlassen habe, bin ich in meinen Club gegangen.«
    Sie erstarrte, und sein Griff um ihre Hand wurde fester.
    »Ich kann sehen, wie deine Gedanken sich überschlagen«, fuhr er in leicht tadelndem Tonfall fort. »Obwohl ich eine ganze Weile vor dem Gemälde stand, um es zu bewundern …«
    »Oooh!« Sie zog noch fester, um ihre Hand zu befreien, aber er ließ sie nicht los.
    »Kurzum, das Gemälde war nicht der Grund für meine Anwesenheit im Club. Ich wollte wissen, ob jemand über dich redet. Oder dir nachstellt.«
    All ihre Befürchtungen drohten Gestalt anzunehmen. Was würde passieren, wenn Peter von Thomas’ Erpressung erfuhr? Wenn sie nun aneinandergerieten und einer zu Schaden kam? Und das alles nur ihretwegen?

Kapitel 11
    »Gut, jetzt habe ich deine ganze Aufmerksamkeit«, sagte Peter und bemühte sich, seine Befriedigung nicht allzu deutlich zu zeigen.
    »Peter …«
    »Dachtest du etwa, ich würde nicht versuchen, die Wahrheit herauszufinden?«
    »Aber das ist nicht mehr wichtig. Ich bin jetzt mit dir verlobt, und allein die Bekanntmachung wird mich vor unerwünschten Nachstellungen schützen.«
    Peter musterte ihr wunderschönes Gesicht. Am liebsten hätte er sie gezwungen, ihm die Wahrheit zu erzählen, und zwar schonungslos. Er hatte sie in Verdacht, dass sie ihm so einiges verheimlichte. Gut, wenn sie es nicht anders wollte, musste er ihr ein Stück nach dem anderen entlocken.
    »Ich bekam mit, wie ein Mann behauptete, er habe mit dir auf die Terrasse gehen wollen, um alleine mit dir zu sein.«
    »Wir haben getanzt«, erwiderte sie kurz angebunden.
    »Mehr habe ich nicht herausgefunden. Im Zusammenhang mit dem Gemälde war nichts zu erfahren, aber ich werde weiter nachforschen.«
    »Und wenn du dadurch alles nur schlimmer machst, Peter?«
    »Als dein Verlobter erwartet man von mir, dass ich dich beschütze.«
    Dem konnte sie nicht widersprechen, doch er merkte ihr an, dass sie es am liebsten getan hätte. Sie ging wohl davon aus, mit der Scheinverlobung irgendjemandes Pläne gründlich durchkreuzt zu haben. Ob das Dekker war? Er wirkte harmlos, aber vielleicht hatte er sich Elizabeth gegenüber bedrohlicher verhalten. Er hielt nichts für ausgeschlossen.
    Er ließ es dabei bewenden, um ihr nicht das Gefühl zu nehmen, dass sie in der Lage sei, ihre Probleme selbst zu lösen. Er konnte sie schließlich nicht dazu zwingen, ihn ins Vertrauen zu ziehen, sondern nur darauf hoffen, dass sie das irgendwann freiwillig tat.
    »Danke, dass du mich über deine Nachforschungen in Kenntnis setzt«, erklärte sie, während sie sich erhob.
    Er stand ebenfalls auf.
    »Ich muss mich noch für eine Einladung zum Abendessen fertig machen.«
    »Und da ich das nicht muss, werde ich dich heute Nacht wohl nur in meinen Träumen sehen, oder?«
    Sie verdrehte die Augen und warf einen Blick in Richtung Tür. »Also wirklich, Peter, wer sollte uns denn jetzt belauschen …«
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie, fuhr mit seiner Zunge über ihre Lippen, die nach gesüßtem Tee mit Sahne schmeckten. Überrascht stellte er fest, dass sie ihn nicht wegstieß, sondern einladend ihren Mund öffnete. Sehnte sie sich jetzt etwa genauso sehr nach seinen Küssen wie er nach ihren?
    »Träum süß, Elizabeth«, murmelte er an ihrem Mund, bevor er zurücktrat. »Ich werde dich morgen Vormittag um elf besuchen.«
    Sie nickte wortlos und presste die feuchten Lippen aufeinander – ein bisschen verwirrt, wie er voller Befriedigung feststellte.
    Er verbeugte sich und verließ den Salon.
    Elizabeth

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