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Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Titel: Von sündiger Anmut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
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Eisenbahnlinie.«
    »Das ist nichts, was du unbedingt in der guten Gesellschaft herumerzählen musst«, erklärte er. »Ich möchte dich nicht in eine peinliche Situation bringen.«
    »Das würdest du nie, Peter.«
    »Ich muss gestehen, dass mich dieser Unternehmergeist stark beeindruckt hat. Er ist die Zukunft.« In seiner Stimme schwang eine Begeisterung mit, die sie noch nie zuvor bei ihm gehört hatte. Und das gefiel ihr.
    »Alle Bereiche des Lebens werden bereits bald von denjenigen dominiert werden, die Waren und Dienstleistungen anbieten. Es wird gewaltige Veränderungen geben. Denk nur daran, dass unsere Bahnstrecken bereits mit den neuen Telegrafenleitungen bestückt sind, sodass man ohne lange Postwege direkt quer durchs ganze Land Nachrichten austauschen und Geschäfte tätigen kann.«
    Sie lachte. »Jetzt verstehe ich, warum du so aufgeregt bist.«
    »Es ist mehr als das. Du bist doch schon mit der Bahn gefahren, oder?«
    Sie nickte. »Es ist faszinierend, wie schnell alles an einem vorbeizufliegen scheint. Aber vielleicht könntest du etwas gegen den kalten Luftzug tun, der einem immer unter die Röcke fährt.«
    Grinsend meinte er: »Alles zu seiner Zeit. Eine wichtige Veränderung, die wir zunächst einmal anstreben, ist die Zusammenlegung sämtlicher Bahnlinien. In den letzten paar Jahren haben wir bereits mehrere zusätzlich erworben und das Gleisnetz vereinheitlicht, sodass jeder Zug auf jeder Strecke fahren kann. Schließlich ist es albern, dass man manchmal eine ganze Stadt durchqueren muss, um von einem Bahnhof zum anderen zu kommen, nur weil es verschiedene Gesellschaften gibt. Wir haben sogar damit angefangen, Strecken nach Cornwall zu bauen, das früher völlig von der Welt abgeschnitten war.« Er unterbrach sich. »Ich langweile dich.«
    Elizabeth legte eine Hand auf seinen Arm und drückte ihn. »Nein, ganz im Gegenteil. Dein Interesse und deine Leidenschaft faszinieren mich.«
    Sie sahen einander an.
    »Für dieses Thema«, fügte sie schnell hinzu.
    Sein Lächeln bekam einen intimen Ausdruck, und sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihrem Mund.
    »Erzähl mir mehr von Cornwall«, forderte sie ihn schnell auf.
    »Vielleicht möchte ich dir lieber von meinen privaten Plänen erzählen.«
    Bevor es jedoch dazu kam, bat der Butler zum Essen, und Elizabeth hatte das Gefühl, gerade noch einmal davongekommen zu sein. Nur: Lange würde sie Peter kaum hinhalten können.
    Sie blieben an diesem Abend länger als die anderen Gäste.
    »Sie haben diese normalerweise schrecklich langweilige Versammlung mit Ihrer Anwesenheit belebt, Lady Elizabeth. Wir müssen uns unbedingt wieder über die Gesellschaft zur Rettung junger Frauen und Kinder unterhalten«, meinte die Gastgeberin.
    »Wir sind dankbar für jede Unterstützung, Mrs Bannaster. Ich bin Ihnen für Ihr Interesse sehr verbunden.«
    »Und ich bin froh, dass Sie uns mit Ihrer Gesellschaft beehrt haben. Ich dachte immer, Damen wie Sie seien … nun ja, anders.«
    Mr Bannaster zuckte zusammen und verdrehte die Augen.
    Elizabeth lachte. »Ich hoffe, Sie haben bemerkt, dass das nicht stimmt.«
    Dann war es so weit und Peter griff nach ihrem Arm. »Es ist an der Zeit, dass ich meine Verlobte nach Hause bringe«, sagte er.
    Vorbei war es mit ihrer Fröhlichkeit. Sie fühlte sich beklommen und ein wenig ängstlich, ohne allerdings ausweichen zu können, und so folgte sie Peter in die Halle, um ihren Umhang entgegenzunehmen und auf die Kutsche zu warten. Von dem Gespräch der beiden Männer bekam sie nichts mit.
    Warum war sie bloß so nervös? Sie brauchte doch nur Nein zu dem zu sagen, was Peter plante, und zweifellos würde er sich ihren Wünschen fügen.
    Aber wollte sie sich überhaupt weigern?
    Sie hatte sich die ganze letzte Nacht in ihrem Bett gewälzt und noch einmal den Moment in der dunklen Grotte durchlebt, als Peter sie mit Mund und Händen erforschte. Es war alles so aufregend gewesen, diese nie gekannten Gefühle der Lust, die ihr gleichzeitig Angst machten. Die Vorstellung, dass ihr Körper nach mehr verlangte, sich ihm anbieten, sich für ihn öffnen könnte …
    Was war dieses Mehr? Bestimmt beschränkte es sich nicht auf den bloßen Fortpflanzungsakt, aber sie schreckte davor zurück, es herauszufinden.
    Und sehnte sich gleichzeitig danach.
    Es war nicht Peter, dem sie misstraute, sondern sich selbst. Obwohl sie es nicht wollte, wurde sie magisch angelockt von diesen verbotenen, sündigen Empfindungen. Es war, als würde sie

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