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Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammengebrochen, und alle Anzeichen deuteten bei ihm auf ein totales Herzversagen hin, an dessen Ende nur eines stand. Der Tod!
    Sir James hatte es stets am Magen gehabt, er war kein hundertprozentig gesunder Mensch gewesen, doch mit dem Herzen hatte er nie Last gehabt. Und dort hatte es ihn erwischt.
    Für mich ein Rätsel, gleichzeitig auch eine Sache, die keinen natürlichen Grund besaß. Deshalb reagierte ich blitzschnell und sicher. Wenn ich Sir James retten wollte, gab es nur eine Möglichkeit. Ich musste mein Kreuz einsetzen. Bevor Bill und Suko irgendeine Art von Initiative ergreifen konnten, sprang ich über den Schreibtisch, wobei ich mich auf der Platte mit einer Hand abstützte. Dass einige Gegenstände auf dem Boden landeten, störte mich nicht weiter, und fast wäre ich noch auf meinen Chef gesprungen. Ich konnte soeben die Beine ausbreiten. Er schrie. Es waren abgehackte Schreie, die aus seinem Mund drangen. Die Lippen schimmerten schon bläulich. Auf der Haut lag der kalte Schweiß wie eine Fettschicht. Es ging ihm schlecht. Das Kreuz ließ ich auf ihn fallen. Es traf seine Brust, und für einen Moment leuchtete es auf. Ein kurzes Blitzen, das mir bewies, genau richtig gehandelt zu haben.
    Ich kam mir vor wie ein Exorzist, ein Teufelsaustreiber, und es gelang mir tatsächlich, das Böse oder den fernen Voodoo-Schrecken aus dem Körper des Superintendenten zu treiben.
    Von einer Sekunde zur anderen entspannte sich das Gesicht des Mannes. Ein Zeichen, dass die Schmerzen nachgelassen hatten, wenn nicht sogar ganz verschwunden waren.
    Er ließ die Arme sinken. Dabei blieb er auf dem Rücken liegen und atmete heftig. Das Kreuz ließ ich auf der Brust liegen und schaute meine Freunde an.
    Ihre Gesichter waren ebenso blass wie das meine.
    »Verdammt!« flüsterte Bill. »Das war im letzten Augenblick.«
    Unwillkürlich tastete er dorthin, wo sein Herz schlug. Der Ausdruck in Bills Augen sagte mir, dass auch er Angst vor einem ähnlich schlimmen Zwischenfall hatte.
    Und diese Furcht war berechtigt. Wenn der unheimliche Gegner ebenfalls Puppen von uns besaß, konnte er uns ebenfalls erwischen, wobei ich allerdings durch das Kreuz geschützt war, wenn ich es bei mir trug. Momentan lag es noch auf der Brust unseres Chefs.
    »Das hätte wirklich ins Auge gehen können«, kommentierte Suko. »Ich schätze, dass es Zeit wird und wir uns mal näher mit diesem großen King befassen.«
    Der Meinung war ich auch.
    Wir hörten Sir James prustend atmen. Ächzend versuchte er, sich aufzurichten. Seine Züge waren verzerrt, die Haut noch immer blass und bleich. Ich nahm das Kreuz wieder an mich, während Bill und Suko dem Superintendent halfen, auf die Beine zu kommen.
    Er schaute uns an. Die Augen besaßen noch immer einen trüben Glanz, und der Schweiß lag auf seinem Gesicht. So ganz konnte er nicht begreifen, was geschehen war, überwand sich jedoch zu einer Frage, die er an uns richtete.
    »Es war schrecklich. Urplötzlich bekam ich es mit«, flüsterte er. »Verdammt, was ist das nur gewesen?«
    »Man hat Sie aufs Korn genommen, Sir«, erklärte Suko und nickte zu seinen Worten.
    »Grenada?«
    »Wir müssen damit rechnen.«
    Sir James schaute uns an. »Das war Voodoo, nicht wahr?« Er schüttelte den Kopf. »Und wenn Sie nicht gewesen wären, dann…«
    »Es war John«, erklärte Bill unseren Chef auf. »Er hat mit seinem Kreuz eingegriffen.«
    »Stimmt das?«
    Da Sir James sich an mich gewandt hatte, nickte ich.
    »Dann verdanke ich Ihnen mein Leben, John.«
    »Sir, so dürfen Sie das nicht sehen. Ich meine…«
    »Doch, John. Reden Sie nicht um den heißen Brei herum. Ich weiß es genau.« Er reichte mir die Hand. Es war ein fester Druck. Der sagte mehr als Worte.
    Bill Conolly nickte. »Dann wissen wir wenigstens, was uns erwartet. Es kann hart werden.« Da hatte mein Freund ein wahres Wort gesprochen. Ich war der Meinung, den Plan zu ändern. Die anderen schauten mich an.
    Sir James trank einen Schluck Wasser. Es ging ihm allmählich besser.
    »Sie würden also dafür plädieren, John, sofort anzugreifen.«
    »Wenn ich das Wort angreifen sehr weit fasse, stimme ich Ihnen zu, Sir.«
    »Wir haben dennoch keine Beweise.«
    »Und die Aussage des Taxifahrers?«
    »Reicht dem Richter nicht. Gerade bei den Farbigen reagiert die Justiz in der letzten Zeit sehr allergisch. Was immer vorgefallen ist, wir müssen Acht geben.«
    Die Meinung vertrat ich ebenfalls.
    Ich wollte auch die meiner Freunde wissen. Suko reagierte

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