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Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehen!«
    Der Leibwächter gehorchte. King Grenada stand neben ihm und atmete schwer. Sein gewaltiger Körper zitterte. Er konnte die Erregung nicht verbergen, denn er wusste, dass der Zauber seinen Zweck erfüllen würde. Er hatte sie in der Hand - alle. Politiker, Manager, Führungskräfte der Polizei, und die würden sich in den nächsten Tagen wundern, wenn er zuschlug.
    »Fertig?« hauchte er, als sich Querada noch einmal bückte und seine Arme in den Schrank steckte.
    »Ja, King«, erwiderte er im Hochkommen. »Es ist keine mehr vorhanden. Sie stehen alle auf dem Bord.«
    »Das ist gut«, flüsterte Grenada und schob seinen Leibwächter kurzerhand zur Seite. Er wollte einen freien Blick haben und ließ ihn über die Puppen schweifen.
    Der Reihe nach tastete er sie ab. Als er auf die Nachbildung der englischen Premierministerin schaute, begannen seine Augen zu glänzen.
    »Auch dich habe ich in der Hand!« hauchte er. »Auch dich…«
    Sein Blick glitt weiter. Konzernchefs, Männer der Wirtschaft, Industriebosse, Hochadel. Was auf der Insel Rang und Namen hatte, war unter den Puppen vertreten.
    Politiker suchte er nicht, sondern einen anderen Feind. Er hatte ihn bisher kaum beachtet. Die Ereignisse jedoch zwangen ihn dazu, einen Blick auf ihn zu haben.
    Da sah er die Puppe schon. Die kleinen Augen in der Fettschicht des dunkelhäutigen Gesichts leuchteten auf, als er sein Ziel erkannte. Danach hatte er gesucht, und bevor er die Puppe an sich nahm, rieb er sich die Schweißhände. Der Mann sollte in dieser Nacht noch den Tod finden.
    Die Puppe konnte man als außergewöhnlich bezeichnen. Sie war ziemlich klein und trug einen Anzug. Das Gesicht war rund. Auf dem Nasenrücken saß die Brille. Der Haarschnitt war kurz, und die Augen hinter den Brillengläsern sahen aus wie erstarrte Flecken.
    »Weißt du, wer das ist?« fragte King Grenada und zeigte seinem Leibwächter die Puppe.
    »Nein.«
    »Einer unserer härtesten Gegner. Ich kann ihn mit mir vergleichen, obwohl mich das anwidert, aber auch er sitzt wie die Spinne im Netz und zieht seine Fäden. Ein sehr gefährlicher Mann…«
    »Sinclair ist es nicht.«
    »Nein, der ist jünger. Aber dieser Mann hat mit dem Geisterjäger unmittelbar zu tun. Er ist sein Chef und hört auf den Namen Sir James Powell!«
    Querada erwiderte nichts. Er schaute nur und hüstelte leicht. »Ich kenne ihn nicht.«
    »Das ist nicht schlimm. Du wirst ihn noch kennen lernen Aber nur als Toten!« King Grenada lachte hoch, schrill und widerlich. Es bereitete ihm eine große Vorfreude, den Mann derart zu quälen. Dies geschah aus der Ferne, er würde ihn gar nicht sehen, aber dieser verdammte Superintendent würde es spüren, unendliche Qualen erdulden, minutenlang sollte er sich vor Schmerzen wälzen, bevor der Tod ihn dahinraffte.
    King Grenada leckte seine dicken Lippen. Ein kleines, rosiges Stück Fleisch huschte dabei aus dem Lippenspalt und geriet in kreisende Bewegungen. Währenddessen holte er eine Nadel aus den Taschen seines Gewandes hervor.
    Sie war besonders kostbar und speziell für ihn angefertigt. Die Nadel bestand nicht aus Metall, sondern aus hauchdünn geschnittenem Holz, bruchsicher, und an ihrem Ende spitz zulaufend.
    Auf dem linken Handteller ließ der Mann die Puppe liegen. Die Vorderseite war ihm zugewandt, und über Kings Lippen huschte ein böses Lächeln. Er runzelte die Stirn.
    »Hättest du nicht auch Sinclair als Puppe nachbilden können?« Querada wagte eine Zwischenfrage.
    »Nein, er steht nur in der zweiten Reihe. Wir erledigen ihn nebenbei. Die anderen sind mir wichtiger.«
    »Wie du meinst, King!«
    Grenada nahm genau Maß. Er runzelte die Stirn, als er die Spitze der Nadel allmählich dem Puppenkörper näherte.
    Die dicken Lippen des Mannes schoben sich vor. Noch stärker weiteten sich die Augen, an seinem Mund bildeten sich kleine Speichelbläschen. Er fühlte sich wie unter Strom stehend. Die Erregung ließ sich einfach nicht wegleugnen.
    Die Spitze bekam Kontakt.
    Der King kicherte. Jetzt hätte er eigentlich zustoßen können, denn die Nadelspitze befand sich in Höhe des Herzens. Aber er wollte genießen. Langsam sollte der Sir sterben. Tausend Tode leiden. Und so drückte er nur allmählich die Voodoo-Nadel tiefer in den Körper.
    »Du bist der erste«, flüsterte er. »Du wirst es jetzt bekommen, Sir James Powell…«
    ***
    Bill Conolly und Suko waren ebenso entsetzt wie ich. Das hatten wir noch nie erlebt. Vor unseren Augen war Sir James

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