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Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorsichtig.
    »Ich finde, dass wir es bei dem alten Plan belassen sollten. Mitternacht ist vorbei, der nächste Tag angebrochen. Ob wir jetzt noch etwas erreichen können, ist mehr als fraglich, so sehe ich es.«
    »Und nicht einmal schlecht«, mischte sich Bill ein.
    »Zudem ist von der folgenden Nacht gesprochen worden«, mischte sich auch Sir James ein. »Es bleibt so«, entschied er. »Wir greifen jetzt noch nicht ein. Allerdings werde ich mich mit dem zuständigen Minister in Verbindung setzen. Wir müssen das Aufgebot bekommen, allein können Sie da kaum etwas anrichten. Überlegen Sie mal, wie viele Personen in dem Gebäude wohnen. Da stehen Sie auf verlorenem Posten. Ziehen wir aber einen Ring um den Bau, sieht alles anders aus.«
    »Man müsste wissen, wie groß die Anzahl der lebenden Toten ist«, meinte Suko.
    »Das kann man doch herausfinden«, sagte Bill. Die Ansicht vertrat ich ebenfalls.
    »Und wie?« wollte unser Chef wissen.
    Ich lächelte schmal, als ich vor der Antwort auf der Schreibtischkante meinen Platz fand. »Ganz einfach, Sir. Indem wir es im Alleingang versuchen.«
    Der Superintendent verzog das Gesicht. »Nicht schon wieder«, wehrte er ab. »Wir haben vorhin von einem Großaufgebot gesprochen, das das Haus umzingeln soll.«
    »Wobei das eine das andere nicht ausschließt«, bemerkte ich. Sir James schaute mich an. Aus der Schweißschicht auf seinem Gesicht hatten sich Tropfen gebildet. Er litt auch weiterhin unter den Folgen, aber er riss sich zusammen.
    »Gut«, sagte er und nickte. »Arbeiten Sie gemeinsam einen Plan aus. Ich kümmere mich um den Großeinsatz. Und noch etwas, um das ich Sie bitten möchte. In zwei Tagen muss die Sache erledigt sein. Da will ich keinen King Grenada und keinen Voodoo in London mehr haben.«
    »Wir werden uns bemühen, Sir.« Sehr optimistisch klang meine Stimme allerdings nicht.
    ***
    Obwohl King Grenada die Nacht über kein Auge mehr zugetan hatte, war er am anderen Morgen nicht schlechter Laune. Er hockte wie ein fetter Fleischkloß in seiner Badewanne und ließ sich von zwei dunkelhäutigen Mädchen waschen.
    Sie trugen nur Lendenschurze, als sie ihm, ihrem Meister, den Rücken einseiften. Die Mädchen waren noch jung. Ihre kecken Brüste hüpften im Rhythmus der Waschbewegungen, und so manches Mal grapschte der King mit seinen Wurstfingern nach den kleinen Halbkugeln. Die Mädchen taten dann immer erschreckt und kicherten auf, was dem Fettkloß gefiel.
    An der Tür lehnte Querada. Diesmal war seine Waffe zu sehen. Dem großen Tag entsprechend hatte er ein Schnellfeuergewehr über seine Schulter gehängt. King Grenada traute keinem. Nicht einmal den Mädchen, die ihn wuschen. Deshalb der Begleitschutz.
    »Braust mich ab!« befahl er und schaute zu, wie eines der Mädchen nach dem mit Gold überzogenen Brausearm griff.
    Das Wasser musste eine bestimmte Temperatur haben, die Mädchen wussten das.
    Aus dem hellen Schaum ragte er wie ein Denkmal hervor. Querada schaute auf den Rücken seines Chefs und sah vor sich ein gewaltiges Gebilde, an dem nicht einmal Muskeln zu erkennen waren, weil die Schicht einfach zu dick war.
    »Es reicht!« sagte der King und schüttelte sich. Sofort hängten die Mädchen den Brausearm wieder ein und fassten ihren Chef unter. King Grenada gab sich selbst Schwung, so gut es möglich war, und er wurde schwerfällig in die Höhe gehoben. Da stand er nun in der Wanne, bot eine lächerliche Figur. Der fette Bauch wölbte sich so weit vor, dass er seine eigenen Füße nicht sehen konnte.
    Querada kam mit dem weißen Handtuch, während die Mädchen dem King aus der Wanne halfen. Wie ein Buddha wickelte er sich in das Handtuch ein und stöhnte genussvoll, als die beiden Mädchen damit begannen, ihn abzureiben.
    Dabei redete der King mit seinem Leibwächter. »Ich habe nachgedacht«, sagte er.
    »Worüber, King?«
    »Darüber, dass es in der Nacht nicht geklappt hat. Dieser verdammte Sir James Powell lebt.«
    »Und zu welch einem Ergebnis sind Sie gekommen, King?«
    »Dass irgend etwas gestört haben muss.«
    Querada schwieg. Er kannte sich im Bereich des Voodoo-Zaubers nicht besonders aus. Die Theorie war für ihn Neuland. Er erlebte immer nur die grausame Praxis.
    »Du hast keine Ahnung, wie?« Querada schüttelte den Kopf. Der King ließ seine Schulter abreiben und lehnte sich dabei zurück.
    »Dann will ich es dir sagen. Da hat irgend jemand einen Gegenzauber aufgebaut.«
    »Gegen Sie?« fragte Querada erstaunt.
    »Ja.«
    »Wer

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