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Voodoo

Voodoo

Titel: Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stone
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hatte nicht das Gefühl, dass ich der Sache irgendwie näher gekommen war. Aber vielleicht täusche ich mich da – oder irgendjemand hat geglaubt, ich hätte eine Spur. Wie auch immer, eines Tages liege ich in meinem Hotelzimmer und schlafe. Am nächsten Morgen wache ich in einem Zimmer mit gelben Wänden auf, keine Ahnung, wie ich da hingekommen bin. Ich bin ans Bett gefesselt, nackt, mit dem Gesicht nach unten. Diese Leute kommen rein. Einer jagt mir eine Spritze in den Arsch, und ich bin weg. Ausgepustet wie eine Kerze.«
    »Hast du die Leute gesehen?«
    »Nein.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Ich bin wieder aufgewacht. Sieht man ja. Ich hab gedacht, ich träume. Weil ich nämlich im Flugzeug sitze. American Airlines, schon in der Luft. Auf dem Weg zurück nach Miami. Kein Mensch guckt mich an, als wär irgendwas komisch. Ich frag die Stewardess, wie lang ich schon da bin, und die sagt, eine Stunde. Ich frag die Leute hinter mir, ob die mich haben reinkommen sehen, und die sagen nein, ich war schon da und hab geschlafen, als sie an Bord kamen.«
    »Du weißt nicht mehr, wie du ins Flugzeug gekommen bist? Oder zum Flughafen? Nichts?«
    »Nada. In Miami geh ich durch den Zoll und nehm meine Tasche. Alles da. Erst auf dem Weg nach draußen sehe ich die Weihnachtsdeko. Ich schnapp mir eine Zeitung, und da steht 14. Dezember! Das hat mir eine Scheißangst eingejagt! Zwei Monate, von denen ich nichts mehr weiß! Zwei volle Monate , Mingus!«
    »Hast du Carver angerufen?«
    »Hätte ich, aber …« Beeson atmete tief durch. Er legte sich eine Hand auf die Brust. »Ich hatte so Schmerzen hier. So ein Ziehen, ein brennendes Ziehen. Also bin ich im Flughafen aufs Klo und hab mein Hemd aufgeknöpft. Und hab das hier gesehen.«
    Beeson stand auf, zog sich das Hemd aus und hob die verdreckte Weste hoch. Sein Oberkörper war dicht behaart, dunkelbraunes Kraushaar ungefähr in der Form eines Schmetterlings, der von den Schultern bis zum Bauchnabel reichte. Nur in der Mitte teilte sich das Haar. Dort war eine lange, knapp anderthalb Zentimeter breite, rosafarbene Narbe zu sehen, die von der Kehle über die Brust und den Bauch bis über den Nabel lief.
    Max sank der Magen in die Kniekehlen. Natürlich war das nicht Boukmans Werk, aber es sah ganz genauso aus wie die Leichen dieser armen Kinder.
    »Das haben die mir angetan«, sagte Beeson, als Max ihn voller Entsetzen anstarrte. »Die Schweine.«
    Er zog die Weste wieder herunter und ließ sich zurück in den Sessel fallen. Dann vergrub er das Gesicht in den Händen und fing an zu heulen.
    Max konnte es nicht ertragen, Männer weinen zu sehen. Er wusste nie, was er tun oder sagen sollte. Also stand er nur da wie ein Idiot und wartete, bis Beeson ausgeheult hatte.
    »Ich bin auf direktem Weg ins Krankenhaus«, fuhr der fort, als er seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte. »Es fehlt nichts, aber«, er zeigte mit zwei Fingern auf seine Windel, »nach meiner ersten Mahlzeit hab ich’s gemerkt. Ist direkt durchgegangen. Diese Haitianer haben mein komplettes Verdauungssystem lahmgelegt. Keiner hier konnte das wieder in Ordnung bringen. Ich kann nichts lange bei mir behalten. Chronische Diarrhö.«
    Max verspürte einen Hauch von Mitleid. Beeson erinnerte ihn an die Knastknaben, die er beim Hofgang gesehen hatte und die in Windeln durch die Gegend watschelten, weil ihr Schließmuskel von multiplen Massenvergewaltigungen dauerhaft ausgeleiert war.
    »Und du meinst, das war dieser Vincent Paul?«
    »Ich weiß , dass er es war. Um mich zu warnen.«
    Max schüttelte den Kopf.
    »Das ist ziemlich viel Aufwand, um jemanden zu warnen. Was die mit dir gemacht haben, braucht Zeit. Außerdem kenne ich dich, Beeson. Du bist leicht ins Bockshorn zu jagen. Wenn die dein Zimmer gestürmt und dir eine Waffe an den Schädel gedrückt hätten, du wärst abgedüst wie ein Furz am Streichholz.«
    »Zu liebenswürdig«, sagte Beeson und steckte sich noch eine Zigarette an.
    »Wo warst du dran?«
    »Was meinst du?«
    »Hattest du was über den Jungen ausgegraben? Eine Spur? Einen Verdächtigen?«
    »Nichts, nada, niente.«
    »Sicher?«, fragte Max und suchte in Beesons Augen nach einem Hinweis darauf, dass er log.
    »Nichts, glaub mir.«
    Max glaubte ihm nicht, aber mehr würde Beeson ihm wohl nicht verraten.
    »Was meinst du denn, warum die das mit mir gemacht haben? Eine Botschaft an Carver?«
    »Könnte sein. Dazu müsste ich mehr wissen«, sagte Max. »Was ist danach passiert? Mit dir?«
    »Ich war

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