Vor Agentinnen wird gewarnt
Hat tagelang teuflisch weh getan."
"Vielen Dank", sagte Ki mit zusammengebissenen Zähnen und unterdrückte die Flüche, die ihm auf der Zunge lagen, als er die Angst in Heidis und Jamies Gesichtern sah.
In Rekordzeit erreichte Syd das Krankenhaus. "Hast du eine Krankenversicherung?" fragte sie, als sie vor der Notaufnahme hielt.
"Ja. Die Karte steckt in meiner Brieftasche. Rechte Hosentasche."
Sie beugte sich zu ihm. "Die meisten Männer haben die Brieftasche in der Gesäßtasche, Jones. Du musst natürlich anders sein."
Ki war viel zu weit weg, um ihre Hand in seiner Hosentasche richtig zu schätzen. Aber Syd nicht. Als sie ihre Hand in die Tasche schob, spürte sie die Wärme seines Körpers, und als sie tiefer tastete, fühlte sie noch etwas anderes.
Zum ersten Mal wurde sie vor Verlegenheit rot. Gleichzeitig wurde ihr sehr warm. Hätte er nicht so starke Schmerzen gelitten und wären die Kinder nicht im Wagen gewesen, hätte sie noch viel mehr getan, als nur die Brieftasche aus seiner Jeans zu ziehen! Sie atmete tief durch, um ihr rasendes Herz zu beruhigen, steckte dann die Brieftasche in ihren Parka und sprang aus dem Jeep.
"Überlass mir das ganze Reden", verlangte sie und öffnete die Beifahrertür.
"Ich habe nichts anderes erwartet." Ki ergriff ihre Hand.
Sie sah die Kinder an, die ihnen folgten. "Ich werde mich der Einfachheit halber als seine Frau ausgeben. Ihr richtet euch danach, was ich sage."
Er befand sich in keinem so schlechten Zustand, als dass er nicht begriff, worauf sie hinauswollte. "Du lieber Himmel, was hast du denn jetzt wieder vor?"
Sie hielt sich nicht mit Erklärungen auf, sondern machte bereits einer Krankenschwester hektische Zeichen. "Bitte, helfen Sie ihm!" rief sie mit einem breiten Südstaaten-Akzent. "Er ist gestürzt und hat sich schwer am Arm verletzt!"
"Verdammt, jetzt ist sie wieder Scarlett O'Hara." Ki stöhnte nicht nur vor Schmerzen.
"Daddy ist verletzt!" Jamie schlüpfte voll in seine Rolle.
"Ma'am, wir brauchen Informationen über den Patienten", erklärte die Angestellte an der Aufnahme.
"Die können Sie hieraus entnehmen." Syd holte die Versicherungskarte aus Kis Brieftasche und reichte sie der Frau.
"Aber er muss sofort zu einem Arzt. Er hat große Schmerzen."
"Er kommt zu einem Arzt, aber wir haben hier unsere Regeln."
Unbemerkt von den anderen fing Syd Jamies Blick auf und gab ihm durch ein leichtes Nicken ein Zeichen. Hoffentlich verstand ihr kluger Neffe, was sie wollte. Sie war sehr stolz, als er sie nicht enttäuschte.
Ohne zu zögern, kniff er Heidi in die Seite. Sie kreischte auf und hätte sich mit einem Schlag in seinen Magen gerächt, aber er schlang beide Arme um sie. "Meine Schwester hat schreckliche Angst", erklärte er der Schwester.
Sofort rückten die vier in den Blickpunkt der anderen wartenden Patienten und der Besucher. Heidi fand es ganz toll, von allen beachtet zu werden, und kreischte weiter, während Jamie sie laut zur Ordnung rief.
Ki zuckte zusammen, weil ihm die schrillen Laute Kopfschmerzen verursachten. Er konnte sich kaum noch aufrecht halten. "Tut mir einen Gefallen und erschießt mich auf der Stelle!" .
Einen Moment sah die Krankenschwester drein, als wollte sie genau das tun, doch dann gab sie ihm ein Zeichen, ihr zu folgen. Syd zog aus der Brieftasche ein paar Geldscheine und reichte sie ihrem Neffen.
"Hier, kauf ihr heiße Schokolade und etwas zu essen, aber nichts Süßes", befahl sie und lief Ki und der Schwester nach. "Und sprich mit niemandem! Ich komme so schnell wie möglich zurück."
"Bleib bei den Kindern", sagte Ki zu ihr.
"Ausgeschlossen. Ich muss sicher sein, dass mit dir alles in Ordnung kommt. Ich kann Jamie vertrauen."
Er war zu erschöpft, um zu widersprechen, schon weil sie ohnehin gewonnen hätte. Er verzog das Gesicht, als die Schwester seine Temperatur und seinen Blutdruck maß und etliche Fragen stellte.
"Der Arzt kommt gleich", erklärte sie ihm, warf Syd einen misstrauischen Blick zu und schloss den Vorhang um den Untersuchungstisch, auf dem Ki saß.
"Du bist wirklich nicht ganz klar", sagte er zu Syd, sobald sie allein waren. "Du konntest nicht bei den Kindern auf mich warten. Nein, du musstest eine oscarträchtige Szene abziehen, über die alle tagelang reden werden. Seltsame Art für jemanden, der nicht auffallen will. Du solltest zum Film gehen. Du wärst blitzartig ein Star."
"Nein, danke“ jeder weiß, dass Spione mehr Spaß haben. Außerdem wird man über uns nur reden, bis
Weitere Kostenlose Bücher