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Vor aller Augen

Titel: Vor aller Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Außenstelle. Mehrere Agenten sahen nach dem freien Abend ein wenig ramponiert aus. Als Erstes war Burns am Telefon. Ich war ziemlich sicher, dass Burns nur selten, wenn überhaupt, so zu seinen Leuten sprach. Warum jetzt? Was war los?
    Die Agenten im Raum schauten sich verdutzt an. Hochgezogene Brauen, gerunzelte Stirnen. Niemand vermochte zu begreifen, weshalb Burns sich so ins Zeug legte. Vielleicht wusste ich es. Ich hatte seine Ruhelosigkeit gesehen, seine Unzufriedenheit darüber, wie alles in der Vergangenheit durchgeführt worden war. Selbst wenn Burns nicht alles effektiv auf einen Schlag ändern konnte, er bemühte sich. Er hatte als einfacher Cop in Philadelphia angefangen und sich bis zum Commissioner hochgearbeitet. Vielleicht konnte er einiges im FBI ändern.
    Â»Ich möchte erklären, was gestern geschehen ist«, sagte er über Lautsprecher. Sämtliche Agenten im Raum lauschten gespannt. »Außerdem möchte ich mich bei Ihnen allen entschuldigen. Die Kräfte vor Ort haben sich eingemischt: die Polizei von Dallas, der Bürgermeister, sogar der Gouverneur von Texas. Die Polizei bat, dass wir uns zurückziehen, weil sie in uns angeblich kein volles Vertrauen hatte. Ich stimmte der Aktion zu, weil ich lieber mit ihnen sprechen wollte, als unsere Anwesenheit mit der Brechstange durchzusetzen. Sie wollten keinen Fehler riskieren und waren nicht sicher, ob wir den Richtigen hatten. Die Familie Lipton genießt in der Stadt einen ausgezeichneten Ruf. Er verfügt über alle möglichen Kontakte. Wie auch immer – Dallas war erstaunt, dass wir uns ihre Bedenken angehört
haben. Und jetzt haben sie sich beruhigt und respektieren das Team, das wir zusammengestellt haben. Wir werden mit unserer Aktion gegen Lawrence Lipton fortfahren. Und glauben Sie mir: Wir werden diesen Dreckskerl festnageln. Und dann greifen wir uns Pasha Sorokin, den Wolf. Ich möchte nicht, dass Sie sich wegen Fehlern in der Vergangenheit Sorgen machen. Tun Sie einfach Ihre Arbeit in Dallas. Ich setze das größte Vertrauen in Sie.«
    Burns legte auf. Auf den Gesichtern der Agenten im Raum war ein Lächeln zu sehen. Burns hatte die Dinge gesagt, auf die viele jahrelang gewartet hatten. Besonders gut tat die Tatsache, dass er an ihre Fähigkeiten glaubte und dass er ihnen versichert hatte, sie sollten sich wegen vergangener Fehler keine Sorgen machen. Wir waren wieder im Spiel. Man erwartete von uns, Lawrence Lipton zu ergreifen.
    Kurz nach Burns’ Anruf klingelte mein Handy. Ich meldete mich. Es war Burns persönlich. »Und, wie war ich?«, fragte er. Ich hörte förmlich das Lächeln in seiner Stimme.
    Ich ging von der Gruppe fort in eine Ecke und sagte Burns, was er hören wollte. »Sie waren super. Jetzt sind alle ganz heiß auf den Job.«
    Burns atmete aus. »Alex, ich möchte, dass Sie diesen Kerl mächtig unter Druck setzen. Ich habe Sie Dallas als meinen Spitzenmann des Teams verkauft. Sie wissen, wie gut Sie unserer Meinung nach sind. Ich möchte, dass Sie Lawrence Lipton das Leben zur Hölle machen. Handeln Sie ganz nach eigenem Ermessen.«
    Ich musste unwillkürlich lächeln. »Mal sehen, was ich tun kann.«
    Â»Und, Alex, im Gegensatz zu dem, was ich den anderen gesagt habe: Machen Sie keine Fehler!«

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    Machen Sie keine Fehler! Das war eine teuflisch gute Schlusspointe, das musste ich ihm lassen. Irgendwie komisch, aber auch ein wenig sadistisch. Ich begann Ron Burns wieder zu mögen. Ich konnte einfach nicht anders. Aber konnte ich ihm trauen?
    Ich hatte auch das Gefühl, dass Burns sich wegen möglicher Fehler keine ernsthaften Sorgen machte. Er wollte die Entführer fangen – besonders Pasha Sorokin -, auch wenn wir bis jetzt nicht genau wussten, wer er war oder wo er lebte. Laut Burns’ Befehl musste ich nur eine Möglichkeit finden, Lawrence Lipton zur Aufgabe zu zwingen, und das möglichst schnell und so, dass dem FBI jede Peinlichkeit erspart blieb.
    Ich besprach mit Roger Nielsen mögliche Strategien – wir hatten die Observierung von Lipton bereits wieder aufgenommen. Wir kamen zu der Entscheidung, dass es Zeit wurde, ihn richtig unter Druck zu setzen und ihn wissen zu lassen, dass wir in Dallas waren und dass wir über ihn Bescheid wussten . Ich war nicht überrascht, dass man mich ausgewählt hatte, um Lipton gegenüberzutreten.
    Wir beschlossen, dass ich Lipton in seinem

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