Vor Jahr und Tag
nachmittag Zeit.«
Sie blickte ihn aus großen, ernsten Augen an. »Werden wir die ganze Zeit im Bett verbringen?«
»Wahrscheinlich.«
»Mußt du nicht arbeiten?« Sie zeichnete seine Lippen mit einer Fingerspitze nach, die dann nach unten zu seiner Brust glitt und seine Warzen umrundete.
»Ich hab mir freigenommen. Einer meiner Fälle hat sich gestern gelöst, und ich hatte sonst nichts Dringendes.« Er wollte lieber nicht daran denken, wie er sich gelöst hatte.
»Dann können wir also hierbleiben?« Sie hatte immer noch diesen ernsten Blick. Marc holte tief Luft, als ein schlanker Finger weiter nach unten vordrang, an seinem Penis vorbei bis zu seinen Hoden, die sie zu streicheln begann.
»Ja, genau hier.« Er begann ebenfalls, sie zu streicheln, über ihre Wirbelsäule bis zu ihrer Pospalte, wieder hoch und wieder hinunter. Jedesmal wagten sich seine Finger weiter vor. Sie keuchte auf, preßte das Becken an ihn und drückte die Pobacken zusammen. Ihre Brustwarzen waren hart wie Kiesel.
»Was tun wir, wenn er nicht anruft?«
»Allein weitermachen.« Er drückte ihre Pobacken und drang dann vorsichtig mit einem Finger in sie ein. Sie fühlte sich wie warmer, nasser Samt an, und ihre Vagina umklammerte seinen Finger. Ein sanfter Schauder der Erregung überlief sie. Er glaubte, daß es Henry Miller war, der einmal behauptet hatte, der beste Weg, auf die Welt zu kommen, war durch die Vagina, und er mußte dem von Herzen zustimmen. Wenn es nach ihm ging, so könnte er den Rest seines Lebens mit einem Teil seines Körpers in Karens Körper verbringen, ihre Erregung spüren, sie beobachten, wie sie sich lustvoll wand.
Sie war nicht sehr geduldig. Ihre braunen Augen waren fast schwarz, als sie ihm plötzlich beide Hände auf den Brustkorb legte und ihn auf den Rücken schubste. Er lachte, als sie sich auf ihn setzte, beide Hände benutzte, um seinen Penis zu positionieren, und ihn mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung so tief in sich aufnahm, daß sein Lachen in ein tiefes Stöhnen überging. Oh ja, diese Frau würde er ganz bestimmt heiraten.
Sein Piepser meldete sich.
»Du sagtest doch, du wärst nicht im Dienst«, meinte sie mit einem vorwurfsvollen Stirnrunzeln.
»Bin ich auch nicht. Das wird Antonio sein.« Er streckte sich, um nach seinem Piepser zu langen und zu sehen, welche Nummer im Display auftauchte. »Bingo.«
»Er kann wohl fünf Minuten warten«, sagte Karen mit fester Stimme.
»Und du nicht?« Er machte nur Spaß. Er konnte genausowenig warten.
»Nein«, sagte sie und bewies es ihm.
»Du klingst, als wärst du gerannt«, bemerkte Shannon, als Marc zehn Minuten später anrief.
»Ich war unten im Hof«, entgegnete Marc, was ja auch stimmte. Allerdings war das schon zwei Stunden her.
»McPherson hat gerade angerufen. Die suchen im Moment nach gemeinsamen Bekannten von Whitlaw und Medina, haben aber noch nichts Brauchbares gefunden. Äh, ja, er sagte, sie würden jemanden auf Karen ansetzen, um zu sehen, ob sie verfolgt wird, und auch um einzuschreiten, falls nötig. Ich hab ihm nicht gesagt, daß sie hier ist.«
»Gut. Halt sie noch ’ne Weile hin. Kann sein, daß ich’s mir später anders überlege, aber im Moment möchte ich nicht, daß es außer uns beiden noch jemand weiß.«
Marc wollte sich das Ganze noch mal durch den Kopf gehen lassen, bevor er Karens Aufenthaltsort preisgab. Die CIA an der Sache beteiligt zu wissen, wenn auch nur am Rande, bereitete ihm Unbehagen. Er gehörte nicht zu den Leuten, die glaubten, daß sie entweder zu den Bösen gehörten oder Arschlöcher wären, aber es lag nun mal in der Natur der Agency, daß sie viel mit den Bösen zu tun hatte.
Andererseits wäre es nicht unpraktisch, McPherson im Rücken zu haben, wenn er und Karen nach Columbus zu diesem Lagerraum gingen. Nun, der morgige Tag versprach interessant zu werden.
18
Er konnte sich nicht einfach davonstehlen. Zu dieser Einsicht gelangte Hayes nachts, als er mitten in den Vorbereitungen für seine Flucht war. Er hatte jedes Treffen gewissenhaft aufgezeichnet, sowohl, was von ihm verlangt wurde, als auch die Ergebnisse. Die Aufzeichnungen belasteten ihn zwar, doch dasselbe galt auch für den Senator, und der hatte weit mehr zu verlieren. Wenn er Aufzeichnungen von den Treffen gemacht hatte, dann hatte das auch der Senator, der mißtrauische Hurensohn.
Hayes zweifelte nicht daran, daß Vinay bald angeschnüffelt kommen würde. Aber es gab zwei Möglichkeiten, das Spiel zu spielen. Der
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