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Vor Katzen wird gewarnt

Vor Katzen wird gewarnt

Titel: Vor Katzen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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fand die Pistole in ungefähr
zwei Meter Entfernung und ließ sie in den Eiskübel hinter der Bar fallen. Er
enthielt genügend Wasser, um die Waffe sofort unschädlich zu machen.
    Zoe Parnell lag nach wie vor
ausgestreckt auf dem Teppich, als ich zu ihr zurückkehrte. Ihre Augen waren
eben im Begriff, dem Schielen zu entsagen. Ich packte sie an der gestreiften
Jacke und schleifte sie in Bichtung der Couch. Die
Messingknöpfe rissen plötzlich ab, so daß sich die Jacke bis unten hin öffnete.
Ich traute der Zugfestigkeit des zarten schwarzen Büstenhalters nicht, deshalb
bohrte ich die Finger unter das Gurtband ihrer weißen Cordhose und packte sie
fest, bevor ich sie weiter über den Boden schleifte. Als wir bei der Couch
angekommen waren, hob ich sie hoch und wollte sie darauf plumpsen lassen —
genau in dem Augenblick, als der verdammte Reißverschluß der Hose riß und ich mit einer Handvoll weißen Baumwollcords dastand. Als Zoe
spürte, wie ihr Kopf nach hinten fiel, streckte sie die Hände nach unten aus,
um den Aufprall zu dämpfen, und zog instinktiv die Beine an.
    Das bewies mir eins: sollte ich
je beruflich umsatteln wollen, so würde ich mich ausgezeichnet als Kammerzofe
eignen. Während ich noch immer das lose Gurtband umklammert hielt und sie die
Beine anzog, passierte das Unvermeidliche — die Hose glitt unaufhaltsam bis zu
ihren Knöcheln hinab. Ihr Körper stürzte erneut zu Boden, sie gab einen tief
aus ihrer Kehle hervordringenden schluchzenden Laut von sich und begann dann,
wild mit den Beinen zu strampeln. Aber damit erreichte sie lediglich, daß sie
sich noch mehr in die Hose verwickelte. Ich dachte, zumindest könnte ich ihr
dabei helfen, also packte ich sie an den Knöcheln, zog ihre Schuhe aus und
streifte dann die Hose über die Füße und ließ sie auf den Boden fallen.
    Zoe blieb ein paar Sekunden
lang auf dem Rücken liegen, dann schluchzte sie erneut auf, und ihre Beine
begannen noch rabiater zu strampeln. Mir erschien es das klügste, sie für eine
Weile in Ruhe zu lassen, so daß sie ihre Gedanken sammeln konnte. Ich kehrte
zur Bar zurück, goß mir erneut einen Drink ein, leerte die Hälfte des Glases
mit zwei Schlucken und wandte mich dann wieder Zoe zu. Sie war jetzt
aufgestanden, schwankte ein bißchen, schaffte es aber immerhin, aufrecht stehen
zu bleiben. Ihre Frisur sah jetzt so aus, als sei sie eigens dazu entworfen,
als Nistplatz für Fledermäuse zu dienen, vorausgesetzt, daß die Fledermäuse
nicht allzu heikel waren. Ihre Augen waren von dem Alkohol gerötet und
funkelten in konzentrierter Wut. Ihre Aufmachung war ein bißchen bizarr; eine offene
Nadelstreifenjacke, die den schwarzen Spitzenbüstenhalter und das dazu passende
Höschen enthüllte. Am ehesten sah sie einer Strip- tease -Tänzerin
gleich, die in der Mitte ihres Auftritts von einem Hurrikan erfaßt worden war.
    »Erstens einmal«, sagte sie mit
erstickter Stimme, »haben Sie mich beinahe geblendet. Dann haben Sie versucht,
mich dadurch umzubringen, daß Sie mir den Kopf auf den Boden schmetterten. Und
dann haben Sie mir noch fast meine ganzen Kleider vom Leib gerissen.« Sie holte
tief und zitternd Luft. »Ich glaube, der einzige Grund, warum Sie mich nicht
auch noch vergewaltigt haben, ist der, daß Sie dazu nicht genügend Dampf
haben.«
    »Sie hätten mir glatt den Kopf
heruntergeschossen, wenn ich ihn nicht rechtzeitig eingezogen hätte«, fauchte
ich. »Sie benötigten keinerlei Beweise, daß ich Jordan umgebracht habe. Sie
haben sich einfach in Ihrem irren kleinen Kopf zurechtgelegt, daß ich es getan
haben muß, und Sie machten sich auf die Socken, um mich umzulegen. Ich sollte
Sie wegen versuchten Mords und Körperverletzung der Polizei übergeben.«
    »Ha!« Sie holte erneut tief und
zitternd Luft. »Das würden Sie nie wagen, Rick Holman.«
    Wir standen da und starrten uns
ein paar Sekunden lang finster an. Dann grinste ich. »Nach allem, was wir miteinander
durchgemacht haben, Zoe, könnten Sie mich da nicht einfach Rick nennen?«
    »Ich...« Sie lächelte zögernd
zurück. »Vermutlich ja, Rick.«
    Sie hob die Hand, um sich das
Haar zurückzustreichen, und ein Ausdruck von Tragik erschien auf ihrem Gesicht,
als ihre Finger in die nach allen Seiten auseinanderstrebenden bourbonfarbenen Strähnen fuhren.
    »Ich muß ja scheußlich
aussehen.«
    »So, als ob Sie soeben eine
einwöchige Orgie mit einem Haufen schiffbrüchiger Matrosen auf einer einsamen
Insel hinter sich gebracht hätten«, pflichtete

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