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Vor Katzen wird gewarnt

Vor Katzen wird gewarnt

Titel: Vor Katzen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich bei. »Wie wär’s mit etwas zu
trinken?«
    »Alles, solange es nur was
Stärkendes ist.« Sie ließ sich auf die Couch fallen. »Ich muß erst meine Kräfte
zurück haben, bevor ich der körperlichen Anstrengung, mich wieder anzuziehen, gewachsen
bin.«
    Ich goß ihr dasselbe ein wie
mir selbst und brachte die beiden Gläser zur Couch. Zoe riß mir das ihre
förmlich aus der Hand und goß ihren Drink hinunter, als käme Alkohol demnächst
außer Mode.
    »Wer hat Ihnen gesagt, daß
Jordan tot ist?« fragte ich.
    »Freda rief mich vor zwei
Stunden an und erzählte mir, was vorgefallen ist.« Ihre Stimme senkte sich zu
vertraulichem Flüstern. »Freda ist meine Freundin.«
    »Schön, daß Sie das erwähnen«,
sagte ich. »Die zwischenmenschlichen Beziehungen in dieser Affäre haben mich
allmählich verwirrt. Leonard Reid hat zugegeben, daß Ihre Version, Sie seien
nur das Aushängeschild für Jordan gewesen, zutrifft.«
    »Ja?« Sie schien nicht
sonderlich interessiert. »Haben Sie was dagegen, wenn ich mich in Ihrem
Badezimmer etwas frisch mache?«
    »Später«, sagte ich. »Im
Augenblick können Sie mir erst mal behilflich sein, einige dieser menschlichen
Beziehungen zu klären. Leonard sagte, er habe Sie auf einer Party bei Iwan
Alsop kennengelernt. Stimmt das?«
    »Ich glaube schon. Clive war
ebenfalls dort, und Leonard Reid war in Wirklichkeit an ihm interessiert. Aber
um an Clive heranzukommen, mußte er mich mit in Kauf nehmen.«
    »Warum?«
    »Er war mein Vetter«, sagte sie
gleichmütig. »Wir standen uns als Kinder sehr nahe. Er kam vor ein paar Jahren
an die Küste, um als Schauspieler zu Ruhm und Reichtum zu gelangen. Ich hätte
mir gleich denken können, daß all die glühenden brieflichen Schilderungen
reiner Quatsch waren, aber ich glaubte sie trotzdem. Und so beschloß ich vor
ein paar Monaten, hierherzukommen und einen Blick auf die Glanzwelt Hollywoods
zu werfen. Ich schrieb ihm nicht, daß ich käme, denn ich wollte ihn
überraschen.« Sie lachte kurz. »Es war tatsächlich eine Überraschung, als ich
in dieses scheußliche Doppelapartment trat und feststellte, daß er total pleite
war.«
    »Aber Sie blieben bei ihm?«
    »Es blieb mir nichts anderes
übrig, weil ich ebenfalls total pleite war. Das bißchen Geld, das ich hatte,
war für das Flugticket draufgegangen. Bevor ich Clives wirkliche Situation
erkannte, hatte ich gedacht, er könne mir die Lebenskosten vorstrecken, während
ich das Buch, an dem ich schrieb, zu Ende brachte. Aber auf diese Weise ging
das nicht. Die Party bei Alsop fand ein paar Tage nach meiner Ankunft statt.
Ich glaube, ich habe von Anfang an gewußt, daß Clive homosexuell veranlagt war,
aber ich hatte mir angewöhnt, nie darüber nachzudenken. Als er mir von Reids
Vorschlag erzählte, war das ein schrecklicher Schock für mich, denn jetzt mußte
ich mich mit der Realität befassen. Ich stritt mit ihm und flehte ihn an, nicht
zu gehen, aber er war entschlossen. Leonard Reid konnte ihm die große Chance
verschaffen, sagte er immer wieder, und dafür wollte er alles tun. Schließlich
erklärte ich mich bereit, mit ihm zu gehen und in Reids Haus zu wohnen.
Zumindest konnte ich ihn dort im Auge behalten.«
    »Und Reid konnte für Ihre
Lebenshaltungskosten aufkommen, während Sie Ihr Buch zu Ende schrieben«, sagte
ich.
    Sie zuckte leicht zusammen.
»Das auch.«
    »Auf welche Weise ist Freda
Parkin Ihre Freundin geworden?«
    »Sie haben doch gehört, wie
sehr Reid und Charlie Stern einander hassen?« Sie wartete, bis ich genickt
hatte. »Reid sprach davon, einen Tag nachdem sie diese Rauferei im Restaurant
gehabt hatten, und ich dachte, vielleicht lohne es sich, Freda kennenzulernen.
Eine weibliche Verbündete, die Leonard wahrscheinlich ebenso haßte wie ich.
Also rief ich sie an, und zwei Tage später trafen wir uns und verbündeten uns.«
    »Warum haßten Sie Reid denn so
sehr?«
    »Weil er Clive so
niederträchtig behandelte.« Ihre Stimme wurde düster. »Wie ich Ihnen schon
sagte, hat Leonard Reid diesen krankhaften Trieb, Leute zu vernichten. Er war
auch im Begriff, Clive zu vernichten, und ich konnte beobachten, wie es
geschah, aber ich konnte es nicht verhindern. Ich brauchte Hilfe, und ich
hoffte, Freda sei jemand, der mir beistehen könnte. Nur klappte es nicht. Nicht
einmal, nachdem ich Clive überredet hatte, Reid zu verlassen.« Zoe trank ihr
Glas aus und stellte es auf das Tischchen. »Vielleicht gab es für Clive keinen
Ausweg. Vermutlich hatte er keine

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