Vor Katzen wird gewarnt
normalen Mann, unwiderstehlich. Ich
holte aus, und meine rechte Handfläche sauste auf ihre rechte Hinterbacke
hinab. Es klang, als ob in ganz Los Angeles die Schallmauer durchbrochen wurde.
Dann wiederholte ich den Prozeß, wobei ich diesmal ihre linke Hinterbacke aufs
Korn nahm. Als ich die beiden heftig geröteten Flecken sah, die sich auf dem
rosigen Hintergrund abzeichneten, fühlte ich mich wesentlich besser, bis mir
allmählich auffiel, daß sie nicht einmal gewimmert hatte. Was, zum Teufel,
sollte das bedeuten — war sie vielleicht eine Stoikerin?
Ich vergrub meine Finger in ihr
Haar, packte zwei Handvoll und zerrte Zoe hoch. Das Höschen glitt, dem Gesetz
der Schwerkraft folgend, mit entschuldigendem Geraschel über ihre Knöchel. Ein
Blick auf Zoes Gesicht verriet mir, daß sie keineswegs Stoikerin war, sondern
einfach noch benommen von dem Aufprall auf dem Boden. In dem Augenblick, als
ich ihr Haar losließ, gaben ihre Knie unter ihr nach, und sie wäre fast in sich
zusammengesunken. Ich griff automatisch nach ihr, und gleich darauf lehnte sie
sich mit vollem Gewicht gegen mich. Dann holte sie tief und zitternd Luft und
schlang ihre Arme fest um meinen Nacken.
»Ich wollte nur ganz sicher
sein, daß Sie nicht zur Leonard-Reid-Clique gehören«, sagte sie mit kehliger
Stimme. »Jetzt tut mir alles weh, und ich bin überzeugt.«
Die elastische Festigkeit ihrer
vollen Brüste preßte sich noch heftiger gegen meine Brust. Ich ließ meine Hände
über ihre Hüften gleiten und zog sie fester an mich. Ihre Lippen sogen sich an
den meinen fest, und ihre Zunge unternahm kleine, schnelle Forschungsreisen,
bevor sie den Kopf zurücklegte.
»Ich habe eine Menge für Sex
übrig, aber nicht das geringste für Masochismus.« Sie grinste ein bißchen
verkrampft. »Hoffentlich haben Sie hier irgendwo ein paar große weiche Polster,
Rick. Sonst müssen wir uns im Stehen lieben.«
»Gibt’s denn andere
Möglichkeiten?« fragte ich ganz unschuldig.
SECHSTES KAPITEL
I wan Alsop bot das Bild des
perfekten englischen Gentleman, wie er dastand und durch das Fenster auf die
grünen Rasenflächen, die blühenden Büsche — und den makellos reinen
Swimming-pool hinausblickte. Die vormittägliche Sonne hob das edle Gesicht mit
der hohen Stirn und der dünnen geraden Nase hervor. Er fuhr sich langsam mit
den Fingern durch das glänzende braune Haar, ohne darauf zu achten, daß dabei
die wellige Frisur zerstört wurde.
»Armer Clive!« sagte er mit
seiner schönen tiefen Stimme, die jedes Wort mit betonter Deutlichkeit
auszusprechen pflegte. »Er fehlt uns allen sehr. Wissen Sie?« Er wandte mir das
Gesicht zu, und seine tiefliegenden, überaus intelligenten grauen Augen waren
von äußerster Milde. »Aber wahrscheinlich haben Sie ihn nie im Leben kennengelernt,
Mr. Holman.«
»Nein«, sagte ich. »Charlie
Stern hat mir vorgeschlagen, ich solle mit Ihnen über Leonard Reid sprechen.
Vermutlich hat Jordan etwas damit zu tun?«
»Charlie hat mich gestern nacht
zu einer unmenschlichen Zeit angerufen und mir mitgeteilt, ich solle Sie
erwarten.« Er lächelte huldvoll. »Charlies Freunde sind auch meine Freunde, Mr.
Holman. Wollen wir uns auf der Terrasse draußen unterhalten? Ich sorge gern für
mein Quantum an Ultraviolett und Infrarot, wenn ich nicht arbeite. Meine Vorstellung
von der Hölle ist ein Studio, in dem niemals die Bogenlampen abgeschaltet
werden. Deshalb brauche ich natürliches Sonnenlicht — sozusagen als Gegengift.«
Ich folgte ihm auf die Terrasse
hinaus, wo er sein Hemd abstreifte, um einen mageren athletischen Oberkörper zu
enthüllen. Dann ließ er sich in einem Gartensessel nieder und forderte mich
auf, mich in einem anderen, genau gleichen, niederzulassen. Der japanische
Hausboy erschien mit einem Tablett, auf dem zwei Gläser mit einer
bernsteinfarbenen Flüssigkeit standen. Nachdem der Junge die Drinks serviert
hatte und wieder im Haus verschwunden war, blickte ich Alsop fragend an.
»Das ist ein Drink, den ich in
Chicago kennengelernt habe«, erklärte er. »Man nennt ihn dort >das Lächeln
des Gouverneurs<. Ein prachtvolles Frühstück: Orangensaft, Honig,
Weizenkeime und eine Portion Gin. Man schüttet alles in einen Mixer, zusammen
mit etwas zerstoßenem Eis. Ich finde es ungeheuer gesund.«
»Es schmeckt jedenfalls
gesund«, gab ich gleich darauf zu.
»Das ist der Gin«, sagte er
selbstzufrieden. »Ich brauche jetzt etwas Beruhigendes. Es war wirklich ein
dramatischer Morgen,
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