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Vor Katzen wird gewarnt

Vor Katzen wird gewarnt

Titel: Vor Katzen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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die von Clive. Demnach war der Kolben vorher
abgewischt worden. Die Autopsie ergab vollends, daß es sich um Mord handeln
mußte, sagte der Lieutenant, denn sie ergab, daß sich eine Menge Hyoscyamin in
seinem Magen befand, genügend, um ihn in ein Koma versetzt zu haben.«
    »Der Mörder hat ihn also
erschossen, während er bewußtlos war«, sagte ich. »Er hat den Griff abgewischt,
bevor er die Waffe in Clives Hand schob, aber er hat nicht an die Autopsie
gedacht, bei der natürlich das Hyoscyamin entdeckt werden mußte. Der Mörder ist
also entweder dumm oder er möchte dumm wirken, indem er absichtlich den
Versuch, das Ganze als Selbstmord erscheinen zu lassen, verpfuscht hat.«
    »Genau!« sagte Alsop
gleichmütig. »Der Zeitpunkt des Todes liegt zwischen acht und neun Uhr gestern
abend. Der Lieutenant hat sich höflich erkundigt, wo ich da gewesen sei; und ich
erklärte ihm, ich sei hier gewesen, aber unglücklicherweise habe mein Hausboy
seinen freien Abend gehabt und er müsse sich somit mit meinem Wort begnügen. Er
sagte, das sei interessant und Leonard habe ebenfalls kein Alibi und wir hätten
ihn beide enttäuscht, weil er sich immer eingebildet habe, Filmstars führten
die ganze Zeit über ein wildes Leben. Sehr komisch!«
    Ich überlegte in aller Eile. Es
war kurz vor acht Uhr gewesen, als ich Zoe Parnell in dem Doppelapartment
verlassen hatte. Sie mußte gleich danach Freda Parkin angerufen haben, um sie
zu mir in die Bongo Bar zu schicken. Zoe hatte also auch kein Alibi. Nun
war es interessant, herauszubekommen, ob Charlie Stern mit irgendeinem Alibi
aufwarten konnte. Freda hatte ein gußeisernes ,
nämlich mich. Wir waren zu der Zeit, als Jordan ermordet wurde, zusammen in der Bongo Bar gewesen.
    »Ich glaube, mehr kann ich
Ihnen nicht erzählen, Mr. Holman.« Alsop gähnte leicht. »Es sei denn, Sie hätten
noch irgendwelche Fragen. Ich möchte bei Charlie nicht den Eindruck erwecken,
als sei ich jemandem gegenüber, den er persönlich protegiert, unhöflich
gewesen.«
    »Bis jetzt«, sagte ich, »haben
wir automatisch angenommen, Jordan sei lediglich ermordet worden, weil jemand
Leonard Reid an den Kragen möchte. Kennen Sie vielleicht jemanden, der einen
triftigen Grund hatte, Clive Jordan um die Ecke zu bringen?«
    »Zwei abgewiesene Liebhaber«,
erwiderte er prompt. »Leonard und ich.« Dann warf er den Kopf zurück und
lachte. »Tut mir leid«, entschuldigte er sich gleich darauf. »Aber es ist
wahnsinnig komisch, das Gesicht eines Spießbürgers zu sehen, wenn man seine
eigene Terminologie in einem anderen Zusammenhang anwendet.«
    »Wirklich?« knurrte ich. »Na
schön, jedenfalls vielen Dank.«
    »Bevor Sie gehen«, sagte er
schnell, »darf ich Sie etwas fragen, Mr. Holman? Charlie hat mir von Ihrem
Arrangement mit Leonard erzählt — daß Sie ihn nämlich, wenn sich seine Schuld
herausstellen sollte, nicht schützen würden. Stimmt das?« Ich nickte, und er
lächelte beglückt. »In diesem Fall würde ich Sie gern zu einer Party morgen
abend einladen. Es handelt sich um eine Art Totenfeier für Clive. Alle werden
kommen. Vielleicht wäre es für Sie interessant, mit anzusehen, wie sie sich alle
aneinander reiben werden, wenn der Alkohol sie enthemmt?«
    »Vielleicht«, sagte ich.
»Wann?«
    »Gegen neun. Ganz informell,
mein lieber Junge, ziehen Sie irgendwas Legeres an und kommen Sie.«
    »Ich werde meinen hawaiischen Muumuu aus dem Schrank kramen«, brummte ich.
    »Geben Sie sich keine Mühe«,
sagte er gedehnt. »Offen gestanden, glaube ich nicht, daß das Ihr Stil ist, Mr.
Holman.«
    Der Hausboy wartete im Haus, um
mich zur Tür zu geleiten. Ich stieg in den Wagen und fuhr langsam durch die
Luxuswohngegend von Bel Air, ohne das, was ich sah, auch nur einen Augenblick
lang zu glauben. Selbst die Luft, die ich einatmete, schien fragwürdig, aber
dann überlegte ich, daß mein Unterbewußtsein, wenn es schon ein so
detailliertes Phantasiegebilde erschaffen konnte, ganz bestimmt etwas so
Einfaches wie Luft vergessen haben konnte. Und was war überhaupt mit meinem
Unterbewußtsein los, daß es solche Charaktere wie Freda, Zoe, Charlie Stern,
Iwan Alsop und alle übrigen erfinden konnte: Leonard Reid nicht zu vergessen.
Ich fragte mich verbittert, wer zum Kuckuck überhaupt jemals Leonard Reid
vergessen konnte. In nur achtzehn Stunden war alles bereits so weit gediehen,
daß jedesmal , wenn ich eine Katze sah, mein Unterbewußtes wimmerte: » Mousiekins ,
laß deine Mutter in Ruhe!«
    Es war

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