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Vor Katzen wird gewarnt

Vor Katzen wird gewarnt

Titel: Vor Katzen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Arme und
trug sie in mein Zimmer. Sie war so sehr damit beschäftigt, leidenschaftliche
Zärtlichkeiten zu murmeln — ziemlich erdhafter Natur, möchte ich bemerken — ,
daß sie, als wir eintrafen, Clive gar nicht sah, der seit mindestens einer
halben Minute dasaß. Ich hatte ihn natürlich gebeten, in meinem Zimmer zu
warten, ohne ihm mitzuteilen, warum. Zoe legte ungehemmt los — angefangen von
der hingebungsvollen Geliebten über die betrogene Frau bis zur keifenden Vettel
das alles innerhalb von rund zehn Sekunden. Dann ging sie zu physischer Gewalt
über.« Leonard schauderte leicht. »Ich verabscheue es, von den Fingernägeln
einer Frau zerkratzt zu werden. Deshalb schlug ich zu.«
    »Sie haben sie
zusammengeschlagen?« fragte ich.
    »Nein.« Seine Stimme klang vage
erstaunt bei dem Gedanken. »Ich gab ihr lediglich einen sanften Kinnhaken und
steckte sie in ihrem eigenen Zimmer ins Bett. Clive war durch das Ganze sehr
irritiert, aber er begriff, daß ein Exempel statuiert werden mußte. Hinterher
hörte er nicht mehr auf sie. Er sprach sogar ein paar Tage lang nicht mehr mit
ihr.«
    »Aber sie verließen das Haus
gemeinsam?«
    »Waisenkinder im Sturm. Ich
habe sie beide schlicht hinausgeschmissen.«
    »Die Affäre war vorüber, um
eine allgemeine Redensart zu benutzen?«
    »Clive begann, seine Zukunft
vor mir auszubreiten; und jedesmal , wenn er es tat,
wurde der Wink mit dem Zaunpfahl deutlicher. Wenn ich auf den Vorschlag mit dem
biblischen Epos einging, sollte ich dafür sorgen, daß dabei eine Rolle für ihn
heraussprang. Er brauchte jetzt endgültig einen guten Agenten, und ob ich ihn nicht
meiner Agentin Stella Forbath vorstellen wollte? Es
war ganz herrlich, hier mit mir zu leben, aber er konnte nicht für alle Zeiten
herumfaulenzen. Schließlich hatte er Iwan Alsop meinetwegen verlassen, und zwar
zu einem Zeitpunkt, an dem der liebe Iwan bereits definitive Pläne für Clives
Zukunft entworfen hatte.« Leonard zuckte die Schultern. »Wenn ich was nicht
ausstehen kann, dann eine Erpressung über die Gefühlsmasche. Ich wies ihn an,
sein Zeug zu packen; und zuerst wollte er nicht glauben, daß ich es ernst
meinte. Aber als ich sagte, er könne jede meiner alten Krawatten mitnehmen, für
die er so schwärmte, begriff er schließlich.«
    Ich starrte ihn eine Weile an.
»Sie sind entweder der gerissenste Lügner, den ich je
zu meinem Pech getroffen habe, oder die gerissenste ehrliche Haut, die mir je begegnet ist! Wissen Sie was? So oder so haben Sie
gegen einen Lieutenant Altchek einen verdammt schweren Stand.«
    »Philosophie in der
Cocktailstunde?« Er schüttelte mit gespieltem Erstaunen den Kopf.
    »Haben Sie dem Lieutenant
gegenüber meinen Namen erwähnt?«
    Er grinste. »Ich fand, Sie
könnten unser kleines Geheimnis sein, mein Lieber.«
    »Nicht mehr lange. Einer der
anderen Leute wird ihm ganz bestimmt Bescheid sagen. Sie haben in letzter Zeit
nicht zufällig irgendwelches Hyoszyamin gekauft?«
    »Nicht nötig«, sagte er
beiläufig. »Ich lasse meine eigenen tödlichen Nachtschattengewächse im Garten
wachsen.«
    »Wundern würde ich mich nicht«,
knurrte ich. »Wie steht es mit dieser geplanten Totenfeier morgen abend?«
    »Sind Sie da eingeladen?«
    »Jedermann, der irgendwie mit
dem Mord in Verbindung steht, wird dort sein«, sagte ich.
    »Es verspricht ein
faszinierender Abend zu werden.« Er trank sein Glas aus und stellte es auf die
Bar. »Ich würde nicht im Traum daran denken, mir das entgehen zu lassen, Rick.«
Dann blickte er mit gewichtiger Miene auf seine Uhr. »Tut mir leid, ich muß
weg, ich bin in zwanzig Minuten mit Stella Forbath in
ihrem Büro verabredet. Das biblische Epos — kriegt Reid nun die Rolle oder
nicht? — kommt demnächst zum Klappen. Es muß sich im Augenblick um eine Krise
handeln, denn Stella war so liebenswürdig. Wenn die Dinge glatt laufen, ist sie
immer scheußlich grob. Es sei starke Konkurrenz aufgetaucht, sagte sie, und wir
müßten sehr behutsam vorgehen. Ich dürfe meinen Launen nicht wie üblich die
Zügel schießen lassen, denn die Hintermänner schnüffelten im Zusammenhang mit
meiner >unglücklichen Situation< — wie Stella das zu nennen pflegt —
heftig herum. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, daß es sich bei der
auftauchenden Konkurrenz um Iwan Alsop handelt?«
    »Warum hat er Angst vor Charlie
Stern?« fragte ich.
    »Die meisten Leute fürchten
ihn.« Leonard kratzte noch einmal anhaltend seine Brust und knöpfte
anschließend sein

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