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Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Titel: Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens , Helke Böttger
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Kleidungsstück hatte, half er ihr kurzerhand. Schließlich lag die Hose am Boden, ihr Slip wurde zur Seite geschoben und ein wohliger Schrei ertönte.
     
    Werbepause .
     
    Dorothea und Georg Herford, Sendung vom 15.März, 21:50 Uhr
     
    Das kleine Haus lag inmitten einer verkehrsberuhigten Zone. Der Vorgarten stand voller Tulpen und Narzissen, hinter dem Haus rauschte ein kleines Bächlein zwischen Steinen hindurch auf einen Teich im Unterdorf zu. Idyllisch.
    Georg Herford öffnete die Tür. Er war um die Achtzig und hatte heute offensichtlich seine beste Hose angezogen. Das Hemd blitzte blütenrein, die Krawatte passte farblich zu den Narzissen. Er besaß nur noch wenige Haare, doch die waren sorgfältig geschnitten und nach hinten gelegt.
    »Kommen Sie herein«, sagte er freundlich und verzog den Mund zu einem Lächeln. Danach räusperte er sich kräftig.
    »Sind sie das?«, ertönte eine Frauenstimme aus dem Haus.
    »Ja, das sind sie«, rief er über seine Schulter.
    Nikita strich sich sorgfältig die Schuhe ab, während die Kamera die Garderobe mit den zwei Mänteln, zwei Jacken, zwei Regenschirmen und zwei Hüten einfing. Auf einem Schränkchen davor stand ein Strauß Narzissen.
    Eine alte Frau mit schlohweißen Haaren, die sie mit ein paar Klemmen hochgesteckt hatte, kam in die Diele geschlurft.
    »Guten Tag. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.«
    »Ich habe zu danken«, erwiderte Nikita und sah die beiden verwundert an. »Sind Sie die Bewerber? Oder eines Ihrer Kinder?«
    Dorothea Herford lächelte weise. »Nein, wir sind wirklich die Bewerber.«
    Für einen Moment schien Nikita sprachlos. Sie war eine gute Schauspielerin und hatte vor einigen Jahren nur knapp die Aufnahmeprüfung für die Schauspielschule verpasst. Natürlich wusste sie seit diesem Morgen, mit wem sie es zu tun hatte. Zuerst hielt sie es für einen Scherz und diskutierte eine halbe Stunde mit Daniel Itzow darüber. Dann hielt sie es für geschmacklos, ein wenig später für genial. Und nun stand sie den beiden betagten Scheidungswilligen leibhaftig gegenüber.
    »Was hat Sie denn bewogen, sich zu bewerben?«, fragte sie dem Skript folgend neugierig.
    »Kommen Sie doch erst einmal herein«, sagte Doro und führte die Crew in ein gemütliches Wohnzimmer mit einer laut tickenden Uhr. Irgendwo schabte ein Zweig ans Fenster.
    Georg stand bereits am Wohnzimmertisch, der für mehrere Personen gedeckt war.
    »Erwarten Sie Besuch?«, fragte Nikita erstaunt. Vielleicht sollte man erwähnen, dass ihre Aufnahme an die Schauspielschule nicht an ihren darstellerischen, sondern an ihren intellektuellen Fähigkeiten gescheitert war.
    »Sie!«, sagte Georg Herford lächelnd. »Setzen Sie sich! Sie können doch bestimmt eine Tasse Kaffee vertragen.«
    »Sicher!«
    Nikita setzte sich an den Tisch, Ton- und Kameramann blieben stehen.
    »Mögen Sie Kuchen?«, fragte Doro.
    »Apfelkuchen«, ergänzte Georg.
    »Sehr gerne.«
    Doro ging in die Küche, um den Apfelkuchen zu holen, Georg schlurfte zum Schrank, öffnete ihn und holte eine Kuchenschaufel heraus. Als seine Frau wieder in die Stube kam, stand der Alte bereits am Tisch mit der Kuchenschaufel in der Hand und wartete, dass sie den Kuchen auf den Tisch stellte. Wortlos nahm er das erste Stück und legte es Nikita auf den Teller, das nächste bekam Doro, die anderen Teller füllte er ebenfalls, obwohl die Stühle leer blieben.
    Währenddessen goss Doro Kaffee in die Tassen. Als sie erschrocken feststellte, dass sie den Zucker vergessen hatte, schlurfte Georg ohne ein Wort zu sagen erneut zum Schrank und holte ein Döschen mit Zuckerstückchen heraus, das er auf den Tisch stellte.
    »Danke«, sagte Nikita schließlich und aß ein Stück vom Kuchen. »Der ist sehr lecker.« Es fiel ihr nicht leicht, beim Kauen zu sprechen, aber sie meisterte es einigermaßen.
    Georg und Doro nickten zufrieden.
    »Also, was hat Sie bewogen, sich zu bewerben?«, wiederholte Nikita ihre Frage.
    »Unser Leben ist langweilig«, antwortete Dorothea.
    »Wir kennen uns einfach zu gut«, ergänzte Georg. »Ich weiß genau, was sie will.«
    »Und ich weiß sogar, was er als nächstes sagen will«, fügte Doro hinzu.
    Georg räusperte sich heftig und hängte einen kurzen Husten hinten dran.
    »Auf dem Nachttisch«, sagte Doro.
    »Danke«, erwiderte Georg und stand auf, um etwas zu holen, von dem nur Doro wusste, was es war.
    »Aber ist das nicht das, wovon jedes Paar träumt?«, fragte Nikita irritiert dazwischen. Dieses Mal war es

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