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Vor Nackedeis wird gewarnt

Vor Nackedeis wird gewarnt

Titel: Vor Nackedeis wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Charles
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Feuerwehr Dymstable? Könnten Sie bitte sofort nach ...«
    Richard öffnete eine- Tür und schaute in das Vorderzimmer. Dort war von einem Feuer nichts zu sehen.
    »...nach Haus Seeblick, Straße der Admiralität. Dort brennt’s, und die Sache scheint ziemlich ernst zu sein.«
    Richard putzte seine Brillengläser.
    »Kein Feuer«, sagte er, »überall dunkel!«
    Susan legte den Hörer wieder auf und sagte: »Im Nachbarhaus im Vorderzimmer brennt es. Sie wissen doch, das Haus von Mr. und Mrs. Charlton.« Darauf Richard: »Ich glaube kaum, daß ich diese Leute kenne. Aber vielleicht wäre es besser, wenn ich... schließlich sind sie Wähler.«
    »Bei denen wohnt diese infernalische Französin«, sagte sie, »und ich möchte fast annehmen, daß sie das Feuer gelegt hat.«
    Mit dieser Behauptung tat sie Colette bestimmt unrecht.
    Aber das Wort »Mädchen« und die Bezeichnung »Französin« elektrisierten Richard Widderby, und er war plötzlich hellwach. Die atlantische Allianz wie auch die Vereinten Nationen interessierten ihn plötzlich nicht mehr, und der ganze Sinn von Susans Worten überfiel ihn. Er schrie kurz auf und ward nicht mehr gesehen.
    Susan rief hinterher: »Nehmen Sie einen Eimer mit!«
    Aber zu spät. Er war bereits verschwunden.

    Donald, der Mann der Tat, übersprang die kleine Mauer, die die beiden Grundstücke voneinander trennte, und stand vor dem vorderen Fenster von Haus Seeblick. Und das gerade zur richtigen Zeit. Denn er fing den Inhalt eines ganzen Eimers Wasser auf.
    »Auf den Nichtsnutz«, brüllte Bernie.
    Donald stand auf der Terrasse und schnappte nach Luft. Das war nicht gerade ein kluges Verhalten. Colette schleppte einen weiteren Eimer heran.
    Wieder wurde er überspült, und dann traf ihn auch noch der Eimer. Vor lauter Aufregung hatte Colette ganz vergessen, ihn festzuhalten.
    Die Szene, die sich vor Richards Augen abspielte, als er an dem offenen, zersplitterten Fenster des Nachbarhauses eintraf, glich Dantes Inferno. Die Erfindung verbrannte auf dem Eßtisch, und ein Sprühregen von Paraffin tat das übrige, die restliche Einrichtung des Zimmers in Brand zu setzen. Die Vorhänge brannten lichterloh, und Bernie und Colette arbeiteten schichtweise. Sie hatten bereits ein System entwickelt, mit dieser Katastrophe fertigzuwerden. Dieses System war wirklich ausgezeichnet. Denn Colette stürzte jeweils mit einem kleinen Eimer Wasser ins Zimmer, schüttete den Inhalt über den Tisch und lief in die Küche zurück, wo ihr Bernie mit einem neuen großen Eimer Wasser entgegenkam. Sie tauschten einfach die Eimer, und sie löschte weiter, während Bernie die Eimer füllte.
    Richards Versuch zu helfen ruinierte dieses System. Der zeitliche Rhythmus wurde unterbrochen. Er merkte, wie er mit einem leeren Eimer an das Feuer heranging, während Bernie mit einem vollen Eimer in die Küche zurücklief.
    Colette gestikulierte wild mit ihren Armen und schrie die beiden an: »Oh, oh, wie blöd, oh!« Aber Bernie und Richard ignorierten diese gallische Hysterie. Schließlich waren sie starke und schweigsame Britannier, bis Richard sich daran erinnerte, daß das französische Wort für Wasser »eau« war. Colette war also nicht hysterisch, sondern sie bot ihnen ihren Rat an.
    Mitten im Zimmer saß Adele mit gekreuzten Beinen auf dem Boden, wie eine Buddhastatue, und ordnete einige Papiere sehr beherrscht und gesammelt. Sie suchte nach der Versicherungspolice.
    Donald fragte: »Was ist passiert?« und betrachtete die Szenerie mit besorgtem Blick.
    »Wir waren dabei, ein Omelette zu backen«, sagte Adele und schaute zur Decke auf. »Dort oben hängt es.«
    Auch Donald schaute jetzt nach oben.
    Donald stieg über Adele und warf zwei Decken auf die brennende Erfindung. Dann sagte er: »Kommt, wir müssen den Tisch auf die Terrasse befördern. Dort kann er in aller Ruhe abbrennen.«
    Selbst der aufgeregte Bernie sah ein, daß dieser Vorschlag vernünftig war. Sie hoben also zusammen den Tisch auf und trugen ihn durch die geöffnete Tür hinaus in den friedlichen Abend.
    Susan sprang über die Mauer wie eine trainierte Hürdenläuferin. Sie gab bekannt, die Feuerwehr sei auf dem Wege.
    Sie kippten den Tisch vorsichtig, so daß er über die schmale Gartentreppe an den Strand gebracht werden konnte. Paraffintropfen liefen die Tischbeine hinunter und entzündeten sich. Glühende Metallteilchen lagen überall auf dem Gartenweg verstreut herum, aber wenn der Tisch erst einmal aus dem Weg war, dann war der

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