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Vor Nackedeis wird gewarnt

Vor Nackedeis wird gewarnt

Titel: Vor Nackedeis wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Charles
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das Ding auch war, so war es doch richtig gewesen, die Bluse am Hals nicht zuzubinden - unter den gegebenen Umständen ganz besonders, und sie freute sich, diese Kleinigkeit nicht übersehen zu haben. Sehr froh war sie sogar darüber.
    Donald stürzte mit zwei Liegestühlen in das Zimmer zurück, und sie führte ihn hinaus auf eine silbrig vom Mond erleuchtete Terrasse, wo es ein wenig dunkel und sehr, sehr ruhig war. Nur das leichte Rauschen der See begleitete diese Verbindung zwischen zwei Menschen, die sich soeben gefunden hatten.
    Gott sei Dank, dachte Donald, daß Richard nicht aufgekreuzt ist. Eigentlich hatte er bereits gegen acht Uhr -wiederkommen wollen.
    Er setzte sich und zündete seine Zigarette wieder an. Die Glut leuchtete von Zeit zu Zeit auf. Sie saßen nebeneinander, schweigend, und starrten auf die See, die im Schein des Mondes aufleuchtete. Faul und wohlig meinte Susan: »Mmmmmmmm.« Der Liegestuhl ächzte, während sie sich drehte und ihr Gewicht verlagerte. Sie wandte sich ihm zu. »Bezaubernd, hier draußen, nicht wahr, Lieb... Donald?«
    »Mmm, ja«, sagte Donald.
    »So still«, fügte sie hinzu.
    »Mm.«
    »Und so friedlich und beruhigend.«
    »Ja, nicht wahr?« stimmte er zu.
    In diesem Augenblick gab es einen riesigen Knall im Nachbarhaus, und aus den Fenster des Wohnzimmers schlugen die Flammen. Schreie gellten durch die Nacht. Die ganzen Häuser entlang der Straße bebten wie bei einem Erdstoß.
    »Um Gottes willen«, schrie Donald und fiel aus seinem Liegestuhl. Susan stand auf beiden Beinen, aufrecht und sprungbereit.
    Am oberen Rand der Mauer erschien ein rauchgeschwärztes Gesicht und schaute sie an.
    »Ich wollte nur fragen«, sagte Bernie, »haben Sie etwas gehört?«

    Es war zehn vor neun, und der Teufel war los.
    Von dem Augenblick an, in dem Bernies unselige Erfindung explodierte und den Zuschauern den Anblick eines Feuerwerkes bot, das als Grundlage brennendes Paraffin und Methylalkohol hatte, nahmen die Ereignisse unaufhaltsam ihren Weg.
    Zweifellos handelte es sich um ein großartiges Schauspiel, aber niemand war in der glücklichen Lage, dieses Schauspiel wirklich auskosten zu können. Denn das Feuerwerk spielte sich in Sekundenschnelle unter dem Tisch ab, und Bernie betete, daß es sich von dort nicht ausbreitete.
    Adele war die erste, die die Flucht ergriff. Sie raste nach oben, wo sie ein schrill kreischender Andy erwartete, den sie auf den Armen nach unten trug. Eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall', daß das Haus abbrannte.
    Bernie stürzte in die dunkle Nacht hinaus, und sein Gesicht erschien oberhalb der Mauer zum Nachbargrundstück. Er bat Donald, die Feuerwehr anzurufen.
    Er sagte: »Bitten Sie doch die Leute, schnellstmöglich herzukommen. Inzwischen tun wir hier alles, was in unserer Macht steht. Ich muß mich beeilen, sonst fliegt mir noch das ganze Haus in die Luft.« Er verschwand.
    Susan berührte leicht Donalds Arm.
    »Geh nur und tu, was du tun kannst. Ich rufe inzwischen die Feuerwehr an.«
    Eifrig antwortete Donald: »Gut.« Und er dachte: Welch ein Kamerad diese Frau sein könnte!
    Er lief davon, ganz auf die Situation eingestellt, kühl, besonnen und entschlossen.
    Susan dachte: Ich möchte zu gerne wissen, was er vorhat. Zumindest hätte er doch einen Eimer mit Wasser mitnehmen können.
    Sie ging ins Haus, zum Telefon. Dabei rannte sie gegen die stolzgeschwellte Brust eines großen, jungen Mannes, der durch die Küche ins Haus gekommen war.
    »Oh«, machte Richard Widderby und taumelte rückwärts.
    Sie erkannte ihn, Donalds Freund.
    »Hallo«, sagte sie. »Sie kommen gerade zur rechten Zeit. Das Nachbarhaus brennt. Ich will gerade die Feuerwehr benachrichtigen.«
    Richard Widderby nickte betrübt.
    Langsam bemerkte er: »Ach so. Na ja, ach so. Die Feuerwehr? Sehr vernünftige Idee. Wo steckt Donald eigentlich?«
    »Er hilft das Feuer löschen«, sagte Susan und nahm den Hörer ab.
    Sie wählte eine Nummer.
    Richard Widderby hob die Augenbrauen. Er war ein wenig abwesend, denn er kam gerade von Mr. Arnold Tressiter und bemühte sich immer noch, mit dem Schock fertigzuwerden, der aus der Erkenntnis seiner völlig veränderten Erfolgsaussichten resultierte. Und mit dem weichen Busen einer jungen Dame zusammenzustoßen, die er nur einmal im Leben gesehen hatte, und so unerwartet von ihr angesprochen zu werden, warf ihn völlig aus der Bahn.
    Mißtrauisch meinte er: »Aber ich sehe gar kein Feuer.«
    Sie antwortete: »Das Feuer ist nebenan. - Ach, hallo,

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