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Vor Nackedeis wird gewarnt

Vor Nackedeis wird gewarnt

Titel: Vor Nackedeis wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Charles
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Mittelpunkt der Feuersbrunst beseitigt, und es waren nur noch kleine Schlachten zu schlagen.
    Susan tauchte hinter den Helden der Stunde auf, trampelte auf den glühenden Metallteilchen herum und rannte dann der Gruppe nach, um dabei zu helfen, den brennenden Tisch in die See zu stoßen. Sie knipste ihre Taschenlampe an, um den Männern den Weg zu zeigen. Die Flut war ziemlich hoch, und ohne auf ihre Schuhe und Hosen zu achten, wateten sie in das Wasser, kippten den Tisch um und schmissen ihn in die See. Es gab eine kleine Dampfwolke, es zischte kräftig, und das Feuer war gestorben. Dann holten sie den verkohlten Tisch wieder aus dem Wasser heraus und legten ihn in den Sand. Die Erfindung war in den Wellen versunken.
    Bernie stand bei dem Tisch und starrte ihn an. Mit einem Seufzer stieß er heraus: »Dabei wären nur noch ein paar kleine Korrekturen notwendig gewesen. Das Prinzip stimmte, da bin ich ganz sicher.«
    »Pah«, meinte Susan. »Gott sei Dank, daß das Ding zum Teufel ist. Der Rest dürfte ziemlich einfach sein. Wie kam es eigentlich zu diesem Brand?«
    Bernie erwiderte gedrückt: »Ein Patentkocher, den ich entwickelt habe. Nur kochen, ohne Druck. Vielen Dank für eure Hilfe, Leute. Ich gehe jetzt ins Haus zurück, um mir den Schaden einmal genauer anzusehen.«
    Susan lächelte Donald an. Dann begann sie langsam mit Bernie zurückzugehen. Da stieß Donald einen wilden Schrei aus und stürzte sich auf sie. Sie stolperte und fiel nach vorne, während Donald stolperte, auf sie fiel und wütend an ihren Kleidern zog.
    Richard murmelte: »Da sieht man’s mal wieder!« Er wußte, daß Donald das Mädchen sehr mochte, aber es mußte doch irgendwo Grenzen geben.
    Donald kam wieder auf die Füße, und Susan, die eher ärgerlich als ängstlich war, stellte sich hin und fing an zu schimpfen.
    »Was, zum Teufel, soll das eigentlich?« fragte die Tochter des Pfarrers. »Was machen Sie da, Mr. Donald Erasmus Havelock-Dobson?«
    »Dein Kleid hatte Feuer gefangen«, sagte Donald atemlos. »Du mußt etwas von dem Paraffin mitbekommen haben.«
    Ernst schaute sie ihn an und ergriff seine Hand. Er wich zurück. Schweigend öffnete sie seine Fäuste und guckte auf die Brandblasen in seinen Handflächen. »Erst die eine, dann die andere«, befahl sie und leuchtete mit ihrer Taschenlampe die ganzen Hände ab. Die Verbrennungen waren ziemlich schwer, und die ersten Brandblasen bildeten sich schon jetzt.
    Ihre Augen schimmerten feucht. »Oh«, flüsterte sie, »die Hände.«
    Donald fühlte, wie sein Herz einen Salto machte.
    »Ach was«, rief er tapfer aus, »das ist doch gar nichts!«
    Sie nahm ihn in ihre Arme und küßte ihn.
    »Ha«, sagte Donald, und in diesem Augenblick war ein neuer Brand gelegt.
    Sie trennten sich mit purpurroten Gesichtern, dann umarmten sie sich erneut.
    Richard Widderby nahm seine Brille von der Nase und putzte sie. Dann steckte er die Brille in seine Tasche. Seine Erziehung hatte ihn gelehrt, in allen nur denkbaren Situationen äußersten Takt zu bewahren. Aber darüber hätte er sich keine Sorgen zu machen brauchen. Denn weder Donald noch Susan merkten, daß er noch in ihrer Nähe war.
    Für sie stand die Zeit einfach still.
    »Hm«, meinte Richard und dachte an Colette.
    Er folgte Bernie zum Haus hin.
    Schließlich hatte er selbst einen eigenen Fisch an der Angel.

    Colette löschte die letzten Flammen mit einem kräftigen Wasserguß. Wie verrückt tanzte sie auf den Gardinen herum und stemmte die Fäuste in die Hüften, um ihr Werk zu betrachten.
    Adele schaute vom Boden auf: »Danke, mein Herz.«
    Colette lächelte ihre englische Madame an. »Das war doch nischts. Ich freue misch, misch zur Abwechslung auch einmal nützlich su machen.«
    Adele erhob sich vom Boden. Sorgfältig hielt sie die Feuerversicherungspolice unter dem einen Arm, während sie Colette mit der anderen, freien Hand freundlich auf den Rücken klopfte.
    »Du warst einfach prima«, sagte sie zu Colette, und das meinte sie auch so.
    Beide Frauen drehten sich erstaunt um, als sie von der Tür her ein leises Plüsteln vernahmen.
    In der Tür stand ein junger Mann. Er war sowohl Adele wie auch Colette völlig fremd. Dennoch meinte Adele, sich an ihn erinnern zu können, als sie ihn genauer ansah.
    Sie wußte genau, daß sie diesem jungen Mann niemals in ihrem Leben begegnet war, und dennoch meinte sie, ihn schon einmal irgendwo gesehen zu haben.
    Er war groß.
    Er war dunkel.
    Er sah sehr gut aus.
    Er sagte: »Sieht so aus, als

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