Vor Playboys wird gewarnt
„Noch nie hat ein Mann solche Gefühle in mir geweckt wie du heute", erwiderte sie heiser.
„Das hast du aber geschickt verborgen", sagte er teils bewundernd, teils vorwurfsvoll.
„Was glaubst du wohl, weshalb ich einverstanden war, mit dir auszugehen, obwohl ich deinen Ruf, was Frauen angeht, kenne?"
„Habe ich wirklich so einen schlechten Ruf?"
„Ja. Du bist ein Playboy, Valentino, und solchen Männern gehe ich sonst lieber aus dem Weg. Du behandelst Frauen wie Spielzeug. Sobald dich die eine langweilt, suchst du dir die nächste."
„Das ist eine sehr zynische Bemerkung, Lucille."
„Ich bin zynisch, Valentino."
„Ja, ich fange an, es zu begreifen. Dein Exmann muss dir etwas Schlimmes angetan haben. Das ist jedoch kein Grund, alle Männer in einen Topf zu werfen und allen zu misstrauen."
„Das tue ich auch gar nicht, sondern nur einem bestimmten Typ von Männern."
„Und dazu gehöre ich, stimmt's?"
„Ja."
„Glaubst du wirklich, für mich wären Frauen nur Spielzeug?"
„ Ja.“
„Ich bin anderer Meinung, denn ich behandle Frauen ausge sprochen gut.
Verdammt, ich mag Frauen, weil sie netter und ehrlicher sind als Männer.
Außerdem kann man sich besser mit ihnen unterhalten. Ich verbringe lieber einen Abend mit einer Frau als einen ganzen Tag mit einem Mann."
Lucille verzog das Gesicht. „Das bezweifle ich auch nicht, Valentino. Aber da wäre dir jede attraktive Frau recht, es muss keine bestimmte sein. Frauen sind für dich beliebig austauschbare Gespielinnen."
„Und .das kommt dir jetzt sehr gelegen, stimmt's?"
Sein erbarmungsloser Blick brachte sie dazu, sich zu versteifen. Sie kämpfte mit ihrem Stolz und ihrem Gewissen. Aber es half alles nichts, sie war schon zu weit gegangen. Zur Umkehr war es zu spät.
„Ja", stieß sie hervor. „Ich will nur von dir geliebt werden, das ist alles."
Er schüttelte den Kopf. „Oh nein, Liebe hat mit dem, was du von mir willst, nichts zu tun."
Sie zuckte insgeheim zusammen. Doch dann ärgerte sie sich. Wieso wagte ausgerechnet er es, sie zu verurteilen? Er hatte bestimmt mehr One-Night-Stands hinter sich, als er zählen konnte.
„Okay", sagte sie und erklärte ihm unmissverständlich, was sie wollte.
Ihre Ausdrucksweise war so drastisch, dass sie errötete und rasch den Kopf senkte.
In Valentinos Augen blitzte es auf. „Dann ist doch alles klar, Liebes.
Genau dasselbe will ich schon, seit ich dich zum ersten Mal bei Erica gesehen habe. Wir haben jedoch ein Problem. Ich nehme zu einer Verabredung zum Essen keine Kondome mit. Was machen wir jetzt?"
Sie hob den Kopf. Offenbar versuchte Valentino immer noch, sie in Verlegenheit zu bringen oder sie einzuschüchtern. „Ich habe welche da."
Er zog die Augenbrauen hoch. „Hast du nicht behauptet, du hättest so etwas noch nie gemacht?"
Lucille biss die Zähne zusammen. „Ich habe ein Päckchen Kondome gekauft, als ich mich nach der Scheidung ins Leben stürzen wollte. Seitdem liegt es ungeöffnet in einer Schublade im Badezimmer."
„Wie viele sind es?"
„Sechs, glaube ich."
„Das muss reichen", erklärte er und fing an, das Hemd aufzuknöpfen.
Mit großen Augen sah Lucille ihm zu, wie er es abstreifte und achtlos weglegte. Sie schluckte.
„Gefällt dir, was du siehst, Liebes?" fragte er.
Er hatte einen fantastischen Körper, breite Schultern, eine schmale Taille und schmale Hüften. Sein Bauch war flach, und seine Brust und Arme waren muskulös. Die schwarzen Härchen auf seiner Brust verbargen nicht die kleinen Brustwarzen, die sich aufgerichtet hatten. Lucille betrachtete sie sekundenlang, dann blickte sie ihm in die Augen. Sie wusste nicht, ob er erregt oder ärgerlich war oder beides.
Es war ihr auch egal. Wichtig war nur, er tat, was sie sich wünschte.
Plötzlich vergaß sie alle Hemmungen, zu stark war
das Verlangen, seine nackte Haut zu berühren und seinen Körper an ihrem zu spüren.
„Ja", erwiderte sie heiser, „es gefällt mir."
„Dann hol die Kondome, Liebes, ehe die Nacht vorüber ist", forderte er sie auf.
7. KAPITEL
„Ich bin froh, dass du dir den Nachmittag freigenommen hast und mit mir einkaufen gehen kannst", sagte Michelle, während sie sich in der Boutique ein Kleid aussuchte. „Sonst bist du freitags immer zu beschäftigt. Komm, hilf mir, Lucille, und steh nicht so verträumt da. Ich brauche unbedingt ein neues Outfit für die Party bei Tylers Eltern morgen Abend."
Lucille unterdrückte ein Seufzen und versuchte, sich zu motivieren. Aber
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